Ist es erlaubt, einen Pool aufzustellen? Wie sieht es aus mit dem Badespaß im Kleingarten?
Wer einen Garten in einer Kleingartenanlage begärtnert, hat dort bei Weitem nicht so viele Freiheiten wie Grundstückseigentümer. Das Bundeskleingartengesetz und diverse Gartenordnungen regeln, was man darf und was nicht. Sie orientieren sich daran, dass so ein Kleingarten im Wesentlichen der „kleingärtnerischen Nutzung“ dienen soll. Die „Erholungsnutzung“ ist zwar ebenfalls ein legitimer Zweck, doch sie darf den Gesamteidruck des Gartens nicht dominieren.
Neben vielen anderen Bereichen ist auch die Nutzung eines Pools im Kleingarten genau geregelt und nur in engen Grenzen machbar. Zwar steht im Gesetz dazu nichts, doch erlassen die Gemeinden Verwaltungsvorschriften, an denen sich die Gartenordnungen orientieren. Grundsätzlich sind nur mobile, nicht ins Erdreich eingelassene Pools erlaubt, die z.B. in Berlin einen Durchmesser von 3,60 Metern nicht überschreiten dürfen.
Alternative: Fässer, Zuber, Badewannen…
Da so ein Kleingarten nur ca. 400 m² groß ist und schon die Laube 24m² beansprucht, bleibt neben Gemüse- und Zierbeeten, Obstbäumen, Hecken, Wegen und Komposthaufen oft nicht allzu viel Platz. Um dennoch ab und an ins Wasser steigen zu können, bieten sich als Alternative Badezuber an – oder auch gebrauchte Badewannen wie diese:
Manchmal hat man Glück und findet solche Wannen in den Kleinanzeigen oder bei Sanierungen und Renovierungen im Bekanntenkreis. Für das Baden in der Sommerhitze füllt man sie einfach mit dem Gartenschlauch und schon kann man gemütlich in der Wanne liegen! Zur Säuberung und Erfrischung tut es auch eine Außendusche, die man ebenfalls per Gartenschlauch oder über einen Wassertank betreiben kann.
Warm duschen und baden? Die Sonne machts möglich!
Was aber ist im Frühjahr und Herbst? Wer auch in der Übergangszeit nicht aufs Duschen oder Baden verzichtet will, braucht dafür warmes Wasser. Eine ganze Wanne zu füllen, wird ohne konventionellen Durchlauferhitzer kaum möglich sein, der wiederum in kaum einem Garten installiert werden kann. Begnadete DIY-Bastler können sich jedoch aus schwarzen Schlauchspiralen selbst eine Art Tank basteln, in dem sich das Wasser durch die Sonneneinstrahlung ausreichend erhitzt – der müsste für eine Wanne dann aber recht groß sein!
Deutlich machbarer und bequemer wird es, wenn man sich aufs Duschen beschränkt. Dazu bietet der Handel leicht zu installierende Solarduschen, die ca. 35 Liter Wasser auf bis zu 60 Grad erhitzen – genug für eine ausgiebige Dusche nach der Gartenarbeit. (Hier eine detaillierte Beschreibung und 8 Solarduschen im Vergleich). Man schließt sie üblicherweise mit gängigen Rohrschellen an einen Standard-Gartenschlauch an, muss allerdings ein bis zwei Stunden warten bis das Wasser heiß ist. Der Schlauch füllt zum einen den Tank der Dusche, ist das Wasser heiß, lässt sich über eine Einhandmischbatterie Kaltwasser dazu mischen.
Wer es noch ein wenig einfacher und auch preisgünstiger haben will, kann auch eine Campingdusche nutzen: ein aufhängbarer Wassersack, der als Tank funktioniert und das Wasser ebenfalls mittels Sonneneinstrahlung erwärmt.
Schwimmteich im Kleingarten?
Wie sich aus den Vorschriften zum Pool ergibt, ist es nicht erlaubt, einen Schwimmteich im Kleingarten anzulegen. Ein gewöhnlicher Gartenteich bzw. ein Feuchtgebiet ist in der Regel erlaubt, unterscheidet sich jedoch in der Größe, Tiefe, Bauweise und vor allem in der Bepflanzung von Anlagen, die zum Baden oder Schwimmen gedacht sind.
Auch für Gartenteiche finden sich die jeweiligen Vorschriften in den Vereinssatzungen bzw. in den Verwaltungsvorschriften der Gemeinden. In Berlin ist z.B. „ein Teich bis zu einer Größe von 10 m² mit flachen Randbereichen“ erlaubt. Da bleibt kein Raum zum Schwimmen und auch das „Baden“ in diesem Teich verbietet sich allein schon durch die Bepflanzung, sowie die im und rund ums Wasser lebende Tierwelt.