Vor allem in den großen Städten leben viele Menschen auf kleinem Raum. Und zwischen Arbeit, Haushalt, Familie und Freunden ist der Spaziergang im Stadtpark an den meisten Tagen die einzige Möglichkeit, ein wenig Grün zu sehen. Da ist es kaum verwunderlich, dass sich der Urban-Jungle-Trend bereits seit Jahren hartnäckig hält. Denn mit einem Urban Jungle kann jeder seine kleine grüne Wohlfühl-Oase im eigenen Zuhause erschaffen. Im Folgenden wird erklärt, welche positiven Auswirkungen der Urban Jungle hat und wie man ihn am besten anlegt.
Urban Jungle – Blickfang und Wohltat für Seele
Wer sich nur 30 Minuten am Tag in der Natur aufhält, kann seine psychische Gesundheit deutlich verbessern. Spaziergänge im Wald beispielsweise senken den Stresspegel und unseren Blutdruck und sind bestens geeignet, um den Geist zur Ruhe kommen zu lassen. Doch leider ist ein Spaziergang im Wald oder auch im Park nicht immer möglich und nicht für jeden so leicht in den oft stressigen Alltag einzubauen. Und dabei könnten wir die beruhigende Wirkung der Natur gerade an den Tagen gut gebrauchen, an denen wir uns keine Zeit für eine Auszeit im Grünen nehmen können. Wenn wir also nicht in die Natur kommen, warum nicht die Natur zu uns nach Hause holen?
Ein Urban Jungle kann darüber hinaus nicht nur das Wohlbefinden steigern. Wer seine vier Wände bewusst mit Pflanzen in kräftigem Grün, unterschiedlichen Blattformen und Blüten sowie Texturen gestaltet und mit anderen Formen und Oberflächen in den Innenräumen kombiniert, erhält zudem ein außergewöhnliches Interieurdesign.
Tipp: Ein Urban Jungle harmoniert besonders gut mit Holzregalen, Massivholztischen und anderen Möbeln aus schönen Hölzern. Aber auch Ledersofas und Industrial-Schick sowie Rattan-Möbel passen gut dazu.
Urban Gardening als Ergänzung
Ein Wunsch nach einem nachhaltigen und bewussten Umgang mit der Natur rückt bei vielen Menschen immer mehr in den Vordergrund. In der Stadt ist das nicht immer einfach. Neben dem Urban Jungle bietet diesbezüglich das Urban Gardening eine Lösung bzw. eine tolle Ergänzung. Beim urbanen Gärtnern werden Pflanzen in einer städtischen Umgebung angebaut. Und das hat positive Auswirkungen auf Wirtschaft und Umwelt und kann ein wunderbares Hobby sein. Urban Gardening ist auf ganz kleinen und auf großen Flächen möglich. Es kann auf dem eigenen Balkon, einer von der Stadt zur Verfügung gestellten Fläche, auf einem Dachgarten, im Innenhof oder auf der Fensterbank betrieben werden.
Geeignete Pflanzen für den Urban Jungle
Wer mit dem Anlegen seines Urban Jungles bei null beginnt, braucht jede Menge Pflanzen – vor allem, wenn gleich mehrere Räume zum Dschungel werden sollen. Das kann teuer werden. Eine gute Idee ist es, im Freundes-, Verwandten- und Bekanntenkreis nach Ablegern zu fragen. Die meisten von uns kennen schließlich den ein oder anderen mit grünem Daumen, der gerne etwas von seiner Pflanzenpracht abgibt. Mit Ablegern muss allerdings ein wenig mehr Geduld an den Tag gelegt werden, bis aus den Pflänzchen ein ordentlicher Urban Jungle heranwächst. Dafür haben angehende Hobby-Gärtner Zeit, sich mit den Pflanzen und ihrer Pflege vertraut zu machen und von der Pike auf zu lernen, welcher Standort, welche Erde und welche Bewässerung ihnen guttut.
Alternativ kann der Urban Jungle auch nach und nach wachsen und man kauft sich jeden Monat zwei oder drei Pflanzen, um nicht auf einen Schlag sehr viel Geld ausgeben zu müssen. Dieses Vorgehen hat darüber hinaus den Vorteil, dass man nach und nach herausfinden kann, welche Pflanzen am besten gefallen, mit welchen man gut zurechtkommt und welche Kombinationen besonders schön aussehen.
Für Anfänger sind vor allem pflegeleichte und wenig anspruchsvolle Pflanzen für den Dschungel im Wohnzimmer geeignet. Dazu gehören:
- Gummibaum
- Friedenslilie
- Philodendron
- Spinnenpflanze
- Monstera (Fensterblatt)
- Pothos
- Kakteen
- Sukkulenten
- Kentia-Palme
Pflanzen selbst vermehren
Wer seinen Urban Jungle vergrößern möchte, sollte lernen, die Pflanzen selbst zu vermehren. Bei einigen Pflanzen, wie bei Pothos, Spinnenpflanzen und Philodendron, ist dies verhältnismäßig einfach. Triebstecklinge werden abgeschnitten und in ein Wasserglas gestellt, bis sich Wurzeln ausgebildet haben. Genaue Anleitungen zum Ziehen von Ablegern finden sich leicht im Internet. Durch das Vermehren kann man mehr Pflanzen züchten, ohne sie kaufen zu müssen und die Räumlichkeiten werden sich nach und nach mit noch mehr Grün füllen. (Pothos beispielsweise lässt sich nicht nur leicht vermehren, er wächst auch noch sehr schnell!)
Accessoires für den Dschungel
So ein Dschungel braucht nicht nur die passende Pflege. Richtig zur Geltung kommt er vor allem durch die passenden Accessoires und das richtige Pflanzenzubehör.
Auch die Anschaffung von Blumentöpfen kann wieder ein teures Unterfangen werden, wenn man mit dem Urban Jungle beginnt. Denn gerade hochwertige und schöne Übertöpfe sind recht kostspielig. Da lohnt es sich, auch einmal in der Trödelhalle oder auf dem Flohmarkt Ausschau zu halten. Dort gibt es schöne und vor allem besondere Stücke zu günstigen Preisen. Und: Gebrauchtkäufe schonen immer auch die Umwelt, was die meisten Pflanzenfreunde freuen sollte.
Tipp: Spiegel aufhängen
Im Urban Jungle machen sich kleinere und größere Spiegel als Accessoire besonders gut. Sie reflektieren das Licht und erhellen den Raum und sie spiegeln die Pflanzen, so dass der Mini-Dschungel sofort üppiger wirkt.
Um das Dschungel-Feeling zu unterstreichen, können auch entsprechende Tapeten, Wandfarben, Poster, Drucke und Prints eingesetzt werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass es nicht zu viel des Guten wird. Wer sich beispielsweise für eine Tapete mit Pflanzenmotiv entscheidet, sollte nur eine Wand und nicht den gesamten Raum damit auskleiden. Wer viel dunkles Grün zum Einsatz bringt, sollte als Kontrast Möbel und Stoffe in neutralen, hellen Farben wählen, damit der Raum nicht zu düster wird.
Übrigens: Ob ein Urban Jungle auch ins Schlafzimmer gehört, war lange Zeit umstritten. Es hieß, die Pflanzen im Schlafzimmer könnten von Sauerstoffmangel bis zu Schimmelbildung allerhand Schaden anrichten. Inzwischen haben sich die Erkenntnisse geändert. Zimmerpflanzen verbessern das Raumklima und filtern Schadstoffe aus der Raumluft – in jedem Zimmer.
***
Bilder:
1:zoosnow/pixabay, 2,3:C.Klinger, 4:arodsje/pixabay