Unser Gewächshaus steht auf der Wiese hinter dem eigentlichen Gartenhaus und wurde von unserem Vorgänger errichtet. Es ist mittlerweile ca. 20 Jahre alt und hat sich gut gehalten. Es ist ein typisches, „selbst gebautes“ Gewächshaus, also keine besondere Schönheit. Hier ein Foto aus dem Spätsommer:
Von der Größe her entspricht es genau dem, was in Berlin laut Rahmenordnung für Kleingartenanlagen neben dem eigentlichen, 24 m² großen Gartenhaus erlaubt ist:
„Ein Gewächshaus ist bis zu einer Größe von 12 m² und einer Höhe von 2,20 m zulässig. Es bedarf einer Baugenehmigung. Eine Versiegelung der Bodenfläche ist nicht gestattet. Ein Grenzabstand von mindestens 1 m ist einzuhalten.“
Unser Gartenvorgänger war ein Baumensch und hat alles punktgenau nach Vorschrift gemacht. Natürlich ist drinnen der Boden nicht versiegelt, es gibt an den Fensterseiten je eine nach unten offene „Pflanzwanne“ mit Erde. Wir betreiben das Gewächshaus als Tomatenhaus und haben uns die Bewässerung mit eingegrabenen Tongefäßen (Ollas) erleichtert:
Hier nochmal ein Foto aus dem Winter, denn dann ist das Gewächshaus besser in seiner Gesamtform erkennbar:
Wie man sieht, ist die Rückseite nicht transparent, sondern besteht aus einer Holzwand mit Regal an der hinteren Außenwand. Dort ist Platz für allerlei Gartenutensilien, Tomatenstäbe, Äste zum Trocknen und was halt so grade passt. Auch die Tür zum Innenraum hat kein Fenster, Licht bekommen die Tomaten über die großen Seitenfenster und (gedämpft) von oben. Auf einer Seite kann man die Seitenfenster heraus nehmen, was wir meist Ende Mai tun müssen, denn sonst wird es drinnen zu heiß. (Wenn es den Tomaten zu heiß und tropisch feucht ist, werden sie instabil und entwickeln sich schlecht).
15 Jahre Holz-Gewächshaus – Bewertung (und Alternative?)
Ich sag mal: zu 85% sind wir mit diesem Gewächshaus zufrieden. Einmal haben wir die Wellplatten auf dem Dach erneuert, die kaum mehr Licht durchließen. Die gesamte Holzkonstruktion ist sehr stabil, allerdings könnten die Tomaten auf der rechten Seite etwas mehr Licht brauchen! Die hintere Wand zum Regal zu machen, ist zwar praktisch, aber lichttechnisch suboptimal.
Gleichzeitig finden wir Gewächshäuser aus Holz mit Glasfenstern viel schöner als die üblichen aus Alu und Doppelstegplatten, die es überall gibt. Weil wir im Hinterland (unsere 2.Parzelle) bisher weder Gartenhaus noch Gewächshaus stehen haben, schau ich mich immer mal um, ob es nicht doch etwas Anderes gibt als dieses Alu-Einerlei. Aber erst dieses Jahr wurde ich fündig: bei der Gartenhausfabrik gibt es tatsächlich wieder Gewächshäuser aus Holz wie z.B. dieses, das mir durchaus gefallen könnte:
Da kommt viel mehr Licht rein als in unser DIY-Gewächshaus und die Verglasung besteht aus richtigem Glas! Es scheint also noch mehr Menschen zu geben, die auf Holz und Glas stehen (statt Alu und Kunststoff) als nur uns. :-) Dennoch wird wohl noch einige Zeit ins Land gehen, bevor ein neues Gewächshaus kommt. Wir müssten ja ein Stück Boden einebnen, ein Fundament bauen – und ziemlich viel umplanen, aber das ist ein extra Thema.
Wovon wir abraten: Tomatenzelte aus Kunststoff
In ein Tomatenhaus wie wir es haben, passen gerade mal sieben Tomatenpflanzen. Das reichte uns natürlich nicht, also haben wir im Jahr 3 dieses Kleingartens ein kleines billiges mobiles „Tomatenzelt“ als Ergänzung zum Gewächshaus angeschafft. Schon der erste heftige Regen hat die Konstruktion des Zeltes (dünne Stangen und Folie) krass überfordert! Es bildete sich eine große schwere Wasserlache auf dem Dach, worauf die rückseitige obere Querstange schwächelte und durchknickte.
Wie man auf dem Foto sieht, haben wir das Ganze notdürftig abgestützt, damit es bis Saisonende hielt. Der Konstruktion fehlt ganz offensichtlich eine weitere vertikale Stütze in der Mitte. Die aber wurde eben für den günstigen Preis eingespart. Wieder mal zeigte sich: billig ist letztlich teuerer!
Alternative Tomatendach: schon schön, fliegt aber gerne weg!
Nach dem Flop mit dem Tomatenzelt kam ein Jahr später das Tomatendach, bzw. gleich zwei davon:
Wir dachten, eine Überdachung der Tomaten sollte doch genügen, – nach allem was man so liest. Aber weit gefehlt: Windgetrieben schaffte es der Regen locker von allen Seiten her, die Tomaten zu befeuchten. Und nicht nur das: Ein heftigerer Sturm hat so ein Dach auch einfach mal wegfliegen lassen! Nun ja, wir hatten uns von der attraktiven Optik verführen lassen, selber schuld! Ein Nachbar hat die beiden Dächer dann übernommen, aber ebenfalls nicht lange genutzt.
Fazit: Es geht nichts über ein ordentliches Gewächshaus! Alles andere lassen wir weg und bauen Tomaten erfolgreich in Bautuppen an, ganz ohne Dach. Das geht gut mit den Sorten Matina, Kumato, Brandywine, Lilith, Marmande und Zuckertraube (unsere Tomate des Jahres 2024).