Wenn die Gartensaison zu Ende geht, stehen regelmäßig Arbeiten an, die man nicht einfach auslassen sollte, auch dann nicht, wenn man ein Faible für „wilde Gärten“ hat. Schließlich sollen Büsche und Bäume, Beete und Lauben, Grünflächen (Rasen, Wiese) und alle Installationen gut über den Winter kommen. Für gute Startbedingungen im Frühjahr kann man so gleich auch sorgen. Auch für geplante Um- und Neubauten ist der Herbst eine gute Zeit, da jegliche Bepflanzung jetzt weniger Widerstand leistet und auch hartnäckig Eingewurzeltes leichter zu entfernen ist.
Pflegen und Hegen
Beete mulchen: Abgestorbene Pflanzen entfernen, wobei einzelne, die einen schönen Samenstand haben, durchaus als Blickpunkte stehen bleiben können. Umgraben ist nicht nötig, doch frischer Kompost darf schon jetzt auf die Beete, der dann über den Winter Zeit hat zu reifen. Danach sollten die Beete mit Mulch abgedeckt werden, wofür sich der letzte Rasenschnitt, Schreddergut, aber vor allem das viele anfallende Laub gut eignet.
Frühblüher setzen: Mildes Wetter voraus gesetzt, können Krokusse, Tulpen, Narzissen, Winterlinge, Schneeglöckchen und andere Frühblüher noch bis Dezember gesetzt werden.
Laub entfernen: Von Rasenflächen muss das anfallende Laub vor dem Winter entfernt werden, mal kräftig durchrechen entfernt nicht nur herab gefallene Blätter, sondern bekämpft auch die Moosbildung. Rasen-Sachverständig empfehlen darüber hinaus das Verstreuen von Kalk als Rasendünger für den Winter.
Sträucher, Bäume und Stauden beschneiden: Blattlose, kranke und abgestorbene Äste sollten jetzt zurück geschnitten werden, ebenso Äste, die sich überschneiden und solche, die einfach zu lang für die Gesamtgestalt der Pflanze sind. Dicke alte Äste von unten schneiden, allerdings reichtzeitig vor dem Frost, damit die Wunden sich noch schließen können. Auch mehrjährige Stauden sollten beschnitten werden, sobald die Blätter verdorrt sind. Rosen nur um etwa ein Drittel der Höhe beschneiden und z.B. mit Fichtenreisig bedecken.
Empfindliche Pflanzen schützen: Wer nicht winterharte Pflanzen besitzt, muss diese jetzt vor Frost schützen. Knollen von Dahlien werden ausgegraben und in einem frostfreien trockenen Sandbett gelagert. Empfindliche Kübelpflanzen kommen ins Winterquartier. Nur partiell frostverträgliche Gewächse werden mit Vlies, Reisig oder Noppenfolie geschützt, ebenso Kübelpflanzen, die zudem auf eine Styroporplatte gestellt werden können.
Komposthaufen abschließen: Damit der Kompost sich gut entwickelt, empfiehlt sich eine abschließende (dünne!) Schicht aus Erde aufzubringen, wenn alle im Herbst angefallenen Materialien eingearbeitet sind. Heu oder Stroh, alte Jutesäcke, Naturfasermatten oder ähnliche wasser- und luftdurchlässige
Materialien sind ebenfalls möglich. Die Abdeckung verhindert Vernässung, Austrocknung oder Auswaschung und beschleunigt den Verrottungsprozess.
Handwerkliche Arbeiten
Wer nach Saisonende durch eine Kleingartenanlage spaziert, wird bemerken, das keineswegs totale Ruhe herrscht. Viele Gartenpächter nutzen die Zeit, in der niemand mehr „zur Erholung“ den Garten aufsucht, um auch lautere Reperaturen und Bauarbeiten vorzunehmen. Das stört jetzt lange nicht so wie im Sommer, doch muss man Glück haben und trockene Tage nutzen!
Hier eine kleine Liste, was man jetzt gut erledigen kann:
Äste schreddern – wer einen eigenen Schredder besitzt, kann jetzt nach Lust und Laune loslegen und alles für die Kompostierung zerkleinern. Wem das Häckselgut als für den Kompost noch zu grob erscheint, kann es als Mulch einsetzen und Beete damit abdecken.
Hochbeete bauen – gut, das schon im Herbst zu machen, denn so hat das eingebrachte Substrat genügend Zeit, sich zu setzen.
Dach abdichten, Laube reparieren – spätestens jetzt muss sein, was man vielleicht schon länger aufgeschoben hat. Insbesondere Laubendächer, die mit Dachpappe gedeckt sind, halten oft nicht „ewig“ dicht. Jetzt checken und ausbessern!
Dachrinnen reinigen – um keinen Wasserschaden zu riskieren, sollte man das im Herbst angefallene Laub noch vor dem tiefen Winter aus den Regenrinnen holen.
Neubauten und Umbauten – einen Senkgarten anlegen, eine Natursteinmauer errichten, ja sogar das neue Garten- oder Gerätehaus (jetzt preiswerter!) aufbauen: im Herbst stört das alles weniger, in mancher Kleingartenanlage muss man nicht mal mehr die „Ruhezeiten“ beachten, weil weit und breit kein Nachbar mehr aktiv ist.
Tipp: Wer nicht mehr alles selber schafft und keinen hilfsbereiten Handwerker im Freundeskreis hat, kann dank Internet auf diversen Handwerker-Portalen fündig werden (hier ein Vergleich der unterschiedlichen Handwerkerbörsen).
Zu guter Letzt ein kleiner, aber wichtiger Punkt:
Wasser abstellen, Regentonnen leeren: Um beim kommenden Frost keinen Rohrbruch zu riskieren, darf das nicht vergessen werden! Auch Gartenschläuche und Wasserpumpen gehören aufgeräumt, damit sie trocken überwintern können. Auch Regentonnen müssen gelehrt werden, damit durch vereisendes Wasser keine Risse entstehen.