Kaum ein Garten kommt ohne sie aus: Pergolen schützen vor der Sonne, in modernen Versionen auch vor Regen. Als Bedachung im Grünen finden wir sie schon in der Antike. Vornehmlich im Mittelmeerraum war sie natürlicher Vorbau römischer Villen, der den Bewohnern Schatten spendete, wenn sie aus dem Haus traten. Die klassische Form war viereckig, direkt an das Haus angelehnt und bestand aus Holzpfosten und Dachbalken, für die Begrünung und damit für wohltuenden Schatten sorgten Rankpflanzen wie Wildreben, Kletterrosen oder Efeu.
Das Wort „Pergola“ geht auf die lateinische Bezeichnung für „Anbau“ zurück. Reihten sich mehrere Pergolen aneinander, betrat man einen Laubengang, der in einen Park oder einen Ziergarten führte. Noch heute finden wir in Parkanlagen am Mittelmeer Pergolagänge, die von Säulen getragen werden. Ab der Zeit der Renaissance hat sich die Pergola als fester Bestandteil vieler Schlossgärten in Mitteleuropa verbreitet.
Wie die Pergola sich verändert hat
Seither ist diese Art des Schattenspendens auch in unseren Gärten sehr beliebt, nur hat sie einiges an Veränderung erfahren. Neben der klassischen Form aus Holz passend zu einem rustikalen Landhaus, gibt es nun freistehende Pergolen, die nicht mehr nur den Übergang zwischen Garten und Haus oder Garage darstellen, sondern eine Terrasse oder einen Poolbereich verschönern. Sie können den architektonischen Stil des Hauses widerspiegeln und adäquat aus Aluminium, Metall oder Kunststoff bestehen. Differente Modelle werden für jeden Haustyp und Einrichtungsstil von Herstellern wie Unopiù entworfen, damit jeder seine perfekte Pergola wählen kann.
War die Holzpergola ursprünglich nach oben geöffnet, können mit den neuen Materialien bewegliche Elemente eingebaut sein, seitliche, kurbelbetriebene Rollos, Räder und Planen für die Überdachung. Mit dem Siegeszug ins restliche Europa ist nicht nur mehr Sonnenschutz wichtig, auch bei Wetterumschwung und Regen soll eine solche Lounge doch zum Sitzen, Lesen, Essen und Relaxen einladen. Das Material muss also wetterfest sein. Bestimmte Holzarten wie Fichte, Lärche oder Douglasie bieten sich an. Heimische Hölzer sind preisgünstig, müssen aber mit Lasur imprägniert werden, exotische Hölzer wie Bangkirai sind kostspieliger und geeignet für jene, die es luxuriös schätzen.
Wer eine Laube in seinen Garten integrieren möchte, wird die Holzkonstruktion ringsherum mit Rankgittern und Spalieren versehen, die auch zu einem raschen Bewuchs verhelfen. In hiesigen Klimazonen eignen sich verschiedene Pflanzen zum Beranken und vor allem Hopfen, wilder Wein, Blau- und Goldregen sowie Efeu. Zubehör bei einer Terrassenpergola sind logischerweise Pflanzkübel für die Rankgewächse, auf Steinboden sorgen aber auch Hängeampeln am Balkenkonstrukt für natürliches Flair.
Wer lieber auf Nummer Sicher gehen und vor Unwettern geschützt sein will, kann sich für eine Lamellen- oder Kassettenpergola entscheiden. Bewegliche Lamellen können zum Schutz des Gartenmobiliars zu einem Dach verschlossen werden. In einer anderen Variante befinden sich auf den Querbalken oben Kassettenfächer, in welche bei Bedarf Sonnensegel eingespannt werden. Schräg eingestellt dienen sie gleichzeitig als Ablauf für den Regen. Natürlich kann auch die ursprüngliche Holzpergola mit kanadischen Schindeln, Terrakottaziegeln oder einer Plane bedeckt werden. Für den Einbau im Garten müssen die Holzpfosten mit Metall eingefasst oder mit Einschlagbodenhülsen versehen werden, damit sie nicht verrotten. Für die Terrasse empfiehlt sich das Einmauern, denn der schattige Platz soll ja auch bei Sturm standhalten. Als Zubehör für freistehende Pergolen finden sich in Baumärkten oder Gartenfachgeschäften geeignete Markisen als Windschutz.
Wichtig für Kleingärtner: Laubengröße beachten
Wer eine Pergola direkt am Gartenhaus bauen will, muss als Kleingärtner in einer Kleingartenanlage die Beschränkungen beachten, die das Bundeskleingartengesetz leider vorschreibt: demnach gilt für die Laube eine maximale Größe von 24 m“ – und zwar INKLUSIVE überdachter Terrasse. Da eine Pergola eine Überdachung darstellt, zumindest wenn sie auch vor Regen schützt, muss man hier aufpassen, dass die Gesamtfläche inkl. Pergola den 24 m² nicht überschreitet. Bevorteilt sind hier also Gartenfreunde mit recht kleinen Lauben. Wer ein größeres Gartenhaus sein eigen nennt, das die 24 m² bereits voll ausnutzt, kann jedoch mit einer mobilen Konstruktion der Vorgabe entsprechen. Mit einer ausfahrbaren Markise ist man auf der sicheren Seite, doch auch Pergolen, die sich leicht demontieren lassen, sollten als mobiler Sonnenschutz durchgehen. Im Zweifel fragt man vorab den Vorstand, was machbar ist: Besser vorher fragen als nachher Ärger haben!