Im neuen Garten stehe auch ein paar Dahlien, die sich in „unserer Zeit“ seit Anfang August unter ständigem Gießen auch recht gut entwickelt haben.
Anfänglich mochte ich sie nicht so, denn ihre Blüten wirkten irgendwie „Plastik-haft“ und erschienen mir wie angeberische Fremdkörper, die mal irgendwer so „zur Zierde“ hingesetzt hat. Mittlerweile hat sich das Erscheinungsbild gebessert, denn sie sind MEHR geworden und haben sich ein wenig ausgebreitet. Abgeblühte Samenstände und mehr Grün lassen das Ganze etwas „naturnäher“ wirken, was mir schon viel besser gefällt.
Unkomplizierte Pflanzen sind das allerdings nicht, wie ich mittlerweile erforscht habe: Da sie von den Hochebenen Mexikos und Guatemalas kommen, sind sie nicht winterhart. Man muss die Knollen ausgraben und bei 5 – 7 Grad überwintern, dafür sorgen, dass sie nicht austrocknen und genug Luft bekommen, und sie auch immer mal wieder „ausputzen“, bzw. auf Fäulnis und Schimmel kontrollieren (mehr dazu im Dahliengarten).
Wollen wir das? Im Gewächshaus könnten wir es versuchen, ob es allerdings durchweg warm genug bleibt und andrerseits nicht zu feucht ist, wissen wir nicht.
Dahlien-Vermehrung und Dahlien-Zucht
Über die Vermehrung der Dahlien las ich zunächst nur von der Stecklings-Vermehrung (die auch nicht grade einfach zu sein scheint) und der Knollen-Teilung. Warum man nicht einfach die Samen sammelt und im Frühjahr anzüchtet oder aussäht, erfuhr ich erst in einem Artikel über Dahlien-Zucht:
Bei Knollen-Teilung und Stecklings-Vermehrung entstehen immer wieder identische Sorten, wogegen auf dem „normalen Weg“ über die Verschmelzung des männlichen und weiblichen Samens für jedes Samenkorn immer ein neues Gen-Programm entsteht. Und das scheint eher nicht erwünscht, denn die neue Sorte hätte vielleicht nicht mehr die Eigenschaften der Mutterpflanze, die von Züchtern bereits „optimiert“ und unter vielen Kandidaten ausgewählt wurde.
Nun, so hübsch sie auch sind: Ich wünsche mir Pflanzen im Garten, die dort eigenständig lebens- und fortpflanzungsfähig sind und nicht über Gebühr gepampert werden müssen. Ein paar Samen hab‘ ich schon gesammelt, mal schauen, was im nächsten Jahr daraus wächst – das nicht zu wissen, macht es doch eher spannend!
22. September 2008 um 01:01
So wie dir mit den Dahlien ging es mir lange Zeit auch – genauso wie mit Rosen, liebe Claudia. Die sahen mir auch immer zu künstlich aus, deshalb hatte ich kaum mal eine Dahlie oder eine Rose im Garten. Mir war wildes Staudengewusel, um das man sich im Sommer nicht viel kümmern musste, irgendwie immer lieber.
In letzter Zeit jedoch – vielleicht durch die vielen schönen Fotos in den anderen Gartenblogs – hab ich so richtig meine Liebe für beides entdeckt. Allerdings behandle ich sie unterschiedlich.
Bei den Rosen werden immer ganz fix die verblühten Teile rausgeschnitten. Schließlich will ich ständig neue Blüten zu sehen bekommen.
Die Dahlien lass ich mehr oder weniger links liegen, und die ständige Ausgraberei im Herbst mach ich seit 2 Jahren einfach nicht mehr mit. Die bleiben im Winter schön im Boden, und entweder sie schaffen es, oder sie schaffen es nicht.
Sicher waren die beiden vergangenen Winter nicht wirklich ruppig und eisig – jedenfalls gabs bei den Dahlien keine Verluste. Im Gegenteil! Selbst die, die ich in große Töpfe eingepflanzt habe und im (eigentlich auch recht kalten) Kaminhäuschen überwintere, wachsen und blühen wie verrückt und total gesund, wenn ich sie im Frühling dann wieder nach draußen stelle. In den Töpfen brauchen sie nur uuuunheimlich viel Wasser und sind schnell beleidigt, wenn sie mal etwas eintrocknen. (Erholen sich nach einem kräftigen Schluck allerdings auch immer rasch wieder.)
In diesem Herbst werde ich aus unserem kleinen Gemüsebeetchen am Kaminhäuschen mal ein Blumenbeet machen und dort eben auch alle Dahlien einsetzen. Bin gespannt, ob sie den Winter wieder überstehen.
Liebe Grüße
Ulrike
22. September 2008 um 09:16
Hi Ulrike, na, das hört sich ja gut an. Ich dachte mir auch, dass sie softe Winter eigentlich überstehen müssten… wir werden es erleben!
22. September 2008 um 22:24
Hallo Claudia, ich wäre doch sehr skeptisch, ob die Dahlien es bei Euch schaffen, eine kalte Garage wäre wohl die sicherere Bank zum Überwintern der Knollen.
Bei mir haben sie keine Chance, so sehr sie den Spätsommer und Herbst auch aufwerten mit ihrem Blütenfeuerwerk, ich lasse sie in Südamerika und pflanze lieber Astern, Gräser, Herbstanemonen und viele andere Herbstblüher. Ich bin und bleibe halt ein fauler Gärtner.
Aber schön sind Deine Dahlien-Schätzchen schon, geb ich unumwunden zu.
LG Wurzerl
23. September 2008 um 09:52
Ein Gärtner ist immer ein „Pamperer“.. auch Samen sammeln, trocknen und säen ist doch „pampering“…
Ich habe auch ein paar Dahlien, die ich bisher immer in einem Eimer mit Sägespäne im kühlen Kellerraum unter der Treppe aufbewahrte.Das war anscheinend ideal, letztes Jahr hatte ich sie im Gewächshaus und das mochten sie überhaupt nicht. Mein Gewächshaus ist undicht, sehr feucht und deshalb wohl faulten mir einige Knollen weg. Was ich viel nerviger finde bei den Dahlien ist den Aufwand, den ich betreiben musste, um sie vor Schnecken zu schützen oder dieses ständige Aufbinden. Ich habe jetzt nur noch eine Wilddahlie (kleine einfache Blüte) und den rotlaubigen ‚Bishop of LLandaff‘ und beide stehen dieses Jahr im Topf, so dass die Schnecken ihnen nichts anhaben konnten!
24. September 2008 um 10:14
hallo claudia,
ich gehöre auch zu denen, die die dahlien neuerdings lieber im boden lassen. und das vor allem deshalb, weil seit 3 jahren immer nur die überleben, die ich dort lasse, alle die ich in den keller geholt habe, haben das nicht überlebt.
also probiers einfach…
grüsse, stefanie.
11. Oktober 2008 um 18:30
bei uns dürfen die dahlen bereits seit drei jahren im garten überwintern. sie werden im herbst zurückgeschnitten und mit laub abgedeckt. mit dem milden pfälzer klima scheinen sie gut zurechtzukommen, denn von insgesamt fünfen ging lediglich eine ein.
die kleinen zuchtformen eignen sich übrigens sehr gut als balkonpflanzen. im kasten würde ich sie jedoch nicht draussen überwintern.
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