Gestern war es endlich soweit: die dichte Hecke aus vier großen Thujas, die die Veranda vom Garten trennte und jegliche Sicht versperrte, gibts nicht mehr!
Es war recht anstrengend, die Thujas auszugraben, aber es hat sich gelohnt! Endlich schaut man nicht mehr auf eine düstere grüne Wand, wenn man vor der „Laube“ sitzt (ich muss da einfach Anführungszeichen setzen, denn so ein Quasi-Neubau ohne jede Berankung passt irgendwie nicht zum anheimelnen Wort „Laube“).
Natürlich reiße ich nicht gerne Pflanzen raus, noch dazu so große. Jedes Lebewesen hat alleine durch sein Dasein erstmal ein Recht, auch da zu bleiben. Mich darüber hinweg zu setzen, fällt mir nicht leicht. Im Fall der Thujas musste es aber sein, denn sie verbreiteten in ihrer massiven Dunkelheit direkt vor dem Sitzplatz eine ausgesprochen depressive Atmosphäre.
Das Thuja-Problem
Hinzu kommt, dass Thujas – leider! – quasi allgegenwärtig sind. Obwohl sie aus neblig-kühlen nordamerikanischen Wäldern stammen und sehr viel Wasser brauchen, werden sie massenweise angepflanzt: billig, blickdickt, immergrün – für viele Gärtner sind das schlagende Argumente. (Auch jetzt schauen wir immer noch auf eine Thuja-Hecke, die den Garten zum Weg hin begrenzt). Dass sie der heimischen Tierwelt absolut gar nichts bringen, dass sie in allen Teilen giftig sind und unter ihnen keine Bodendecker wachsen, zählt nicht. Mir kommen sie schon rein optisch irgendwie „plastik-haft“ vor!
Zum Nachbarn hin hat unser Vorgänger ebenfalls eine Thuja-Hecke angepflanzt. Die sind erst 40 cm hoch und auch für sie werden wir eine Alternative finden. Pflegeleicht sind sie ja auch nicht wirklich, denn wenn man sie nicht richtig und kontinuierlich beschneidet, geraten sie außer Form, verkahlen innerlich und bieten keinen schönen Anblick mehr (wenn man diese „gepflegten“ dunklen Wände ansonsten schön findet).
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Mehr zur Thuja-Problematik in der Gartenakademie.
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