Bei unserer Suche nach einem neuen „wilden Garten“ sehen wir zur Zeit ja jede Menge Gärten unterschiedlichster Stile. Es ist schon staunenswert, was sich Gartenfreunde da für Idyllen schaffen! In den Kleingartenanlagen sind die Gärten oft ziemlich „voll gepflanzt“, was wohl einerseits der Vorgabe, ein Drittel Nutzpflanzen anzubauen, geschuldet ist, andrerseits auch einfach aus Freude am Pflanzen und Pflegen geschieht.
Selten sieht man einen Garten, in dem der RASEN eine dominierende Rolle spielt. Und wenn, dann ist es meist ein strapazierfähiger „Mischrasen“, auf dem Kinder spielen sollen – und nicht der perfekt gestylte Rasenteppich, in dem jedes Hälmchen akkurat richtig steht.
Doch vorgestern bekamen wir ihn dann doch zu Gesicht: ein umwerfend dichter, kurzer, grüner, durch kein anderes Pflänzchen im Erscheinungsbild getrübter Edel-Rasen:
Mich würde glatt interessieren, wie so etwas zustande kommt! Alle „normalen“ Rasen, die man so antrifft, sind eher schütter, dazwischen wächst auch mal was anderes, es gibt kahle Stellen, die Halme wachsen viel weniger dicht und es gibt unterschiedlich gefärbte bzw. verdorrte Bereiche. Die Unterschiede auf dem Bild sind nur Schatten, in Natura ist das ein wirklich makelloser Rasenteppich. Ich vermute mal, es macht eine Menge Arbeit, das so hinzukriegen.
Wer sich schon mal am perfekten Rasen versucht hat, ist herzlich eingeladen, aus den eigenen Erfahrungen zu berichten! Nicht dass wir auch zu Rasenfans werden wollen, es interessiert mich einfach, wie sowas geht. Vielleicht pflanze ich ja mal eine Art rundes „Rasentablett“ als Versuchsbeet, auf das ich dann eine Buddha-Statue stelle – so als einzigen „perfekten“ Ort im künftigen wilden Garten!
14. Juli 2008 um 13:09
Wie bekommt einen solchen Rasen?
Mit viel Dünger und Wasser, Unkrautvertilgungsmitteln und oft mähen.
Ich habe viele Nachbarn, die solche Rasenflächen besitzen.
Der Rasen um unser Haus wird gemäht und mit einem organischem Dünger gedüngt. Das schadet auch nicht unserer Katze oder anderen Tieren, die mit uns leben.
Unsere Rasenfläche wird immer kleiner, da meine Blumenbeete groesser und weiter werden:).
LG Gisela
14. Juli 2008 um 13:18
Hi Gisela, danke für deine Infos – Unkrautvertilgungsmittel kommen mir gewiss nicht in den Garten! Dass dein Rasen immer kleiner wird, kann ich gut nachvollziehen… :-)
14. Juli 2008 um 22:19
Ich habe eine Wiese, in der viele Wildkräuter wachsen, dafür habe ich Schmetterlinge, Schwebfliegen, Hummeln, Bienen, Käfer, Ohrenkneifer und Grashüpfer in meiner Wiese, die ich auch sehr schonend mit der Akku-Grasschere schneide. Da gibts immer was zu beobachten und wer weiß, vielleicht sind die Blumen deshalb kaum von Schädlingen befallen, weil es ein ökologisches Gleichgewicht gibt.
14. Juli 2008 um 22:43
Hallo Claudia, kürzlich habe ich auch so einen „perfekten Rasen“ betreten. Ich hab‘ gleich mal die Schuhe ausgezogen, um barfuß auf dem „weichen Teppich“ zu wandeln. Ein himmlisches Gefühl. Aber auch ich habe mich gefragt, wie sowas hinzubekommen ist. Die Besitzerin schwor Stein und Bein kein Unkrautvernichtungsmittel zu benutzen. Das kaufe ich ihr aber einfach nicht ab.
In unserem jährlich schrumpfenden Rasen wachsen mittlerweile mehr Beikräuter (Klee, Gundermann, Löwenzahn, Primeln, Veilchen, Wegeriche etc.) als eigentlicher Rasen. Aber ich mag es so.
Liebe Grüße, Margit
15. Juli 2008 um 09:17
Würde mich glatt mal interessieren, wie „Unkrautvernichtungsmittel“ eigentlich funktionieren: warum vernichten sie nicht auch den Rasen? Oder ist das dann schon ein genetisch veränderter Rasen, der von einem speziellen Vernichtungsmittel nicht angegriffen wird?
15. Juli 2008 um 10:29
Der Einsatz von Unkrautvernichter ist in diesem Kleingarten verboten, er liegt nämlich im Wasserschutzgebiet.
Meine Familie hatte mal einen Vermieter, der ging mit dem Messer über den Rasen und stach alle Gänseblümchen aus. Jedes einzeln, natürlich auch alle Löwenzahn und was sonst noch „falsch“ war im Rasen. Heute, paarunddreißig Jahre später verstehe ich es immer noch nicht.
15. Juli 2008 um 11:06
http://www.substral.de/
Einen perfekten Rasen bekommt man mit diesen Produkten:)
Gisela
15. Juli 2008 um 12:36
Der Rasen sieht wirklich gut aus. Sowas sieht man echt selten. Da ist ja gar nichts zwischen, kein Klee und nichts. Ein Traumrasen. *begeistert bin*
15. Juli 2008 um 16:41
Der ganze Garten ist perfektioniert, nicht nur der Rasen. Ist das Dein Ernst, dass Du Dir als wilde Gärtnerin solch eine dressierte Rasenfläche schaffen möchtest? Wenn ich solche Gärten samt Rasenfläche sehe, weiß ich genau, dass der Gärtner ein Kontrollfreak sein muss, der Natürliches genau nach seinen Bedürfnissen zurechtstutzt und alles, was nicht passt passend macht. Meinst Du Buddha würde sich da wohlfühlen?
LG
sisa
15. Juli 2008 um 22:33
@Sisa: wenn der „perfekte Rasen“ sich auf einen Kreis von der Größe eines türkischen Serviertabletts beschränkt, also so 60 bis 80 cm im Durchmesser, umgrenzt von Natursteinen – ja, dann ist das einfach ein witziger und sicher eindrücklicher Kontrast zum großen Rest. Und als „Buddha-Matte“ gewiss angemessen, denn auch um das kleine Stück so hinzukriegen, bedarf es täglicher meditativer Pflegearbeiten…
(bist wieder da?? Ich hab dich angemailt, bekam aber keine Antwort!)
16. Juli 2008 um 08:02
Claudia, ich war nie weg, nur einfach sehr busy und viel zu angespannt um schnell mal auf Garten virtuell umschalten zu können. Mein Gehirn ist zum Multitasking nicht unbedingt fähig.
Ich muss wohl Deine Mail weggeklickt haben, meine Adresse ist noch dieselbe. Versuch´s einfach noch einmal.
Einen Monokulturrasen zu pflegen indem du alles selektierst, was nicht in die Monokultur passt, passt nicht in einen „Wilden Gartenbog“ ;-) Wie wär´s mit einem Duftrasen aus „Anthemis nobilis“ ‚Treneague‘ oder eine Thymianmatte für Buddha….von letzterer hätten die Insekten sogar noch etwas! Solch ein Rasen ist nicht nur pflegeintensiv, sondern typisch anthropozentisch gedacht.
Aber gib´s zu, Du willst die Rasenfetischisten anregen Kommentare zur perfekten Rasenpflege zu posten!
LG
Sisa
16. Juli 2008 um 10:02
Liebe Sisah, so maile mir doch bitte deine Adresse, die habe ich nicht! Ich hatte dir deinen „ersten Preis“ ins Blog gepostet, weil ich auch da keine Mailadresse fand.
-> https://www.das-wilde-gartenblog.de/kontakt-impressum/
Das mit dem Rasenthema ergab sich einfach so aus den Besichtigungen, gerade als „wilde Gärtnerin“ staune ich über sowas – aber mein Faible wird das natürlich nie!
16. Juli 2008 um 15:15
Also so ein perfekter Rasen bedeutet eigentlich: ständiger Kampf. Und der Garten als Kriegsschauplatz – nee, das ist eigentlich nicht wirklich mein Ding.
Ganz zu Anfang, als wir Haus & Garten hier gerade gekauft hatten, waren auch wir – befeuert von einigen Nachbarn (von der sehr „ordentlichen“ Sorte) – mal versucht, ein Ziel wie oben von dir dokumentiert zu erreichen, streuten Rasendünger mit Unkrautvernichter drauf, vertikutierten Säcke voller Moos heraus.
Aber während ich damals gerade – völlig fertig und vor lauter Anstrengung kräftig schwitzend – dabei war, stellte sich plötzlich ein anderer Nachbar neben mich und fragte:
– Was machst DU denn da …?
– Na, siehst du doch, ich hab den Rasen vertikutiert und nun harke ich das Zeugs zusammen.
– Das Zeugs? Was für’n Quatsch! Grün ist grün, und alles Grün ist schön!
Er war echt entrüstet und traf damit eigentlich auch mein eigenes Gefühl.
Von da an darf in unserem Rasen – äh, in unserer Wiese *grins* – alles wachsen, was grün und lebendig ist … ;-)
16. Juli 2008 um 19:00
Mein Faible könnte es werden, hätte ich die Zeit dafür. Da kann man ja echt vom Boden essen:)
16. Juli 2008 um 21:41
Hallo Claudia,
tja es ist so eine Sache mit dem perfektem Rasen.
Was ist schon perfekt ? Also zu viel Unkraut möchte ich in unserem Rasen auch nicht haben, aber die Gänseblümchen finde ich sehr, sehr schön.
Was mich allerdings stört, ist das Moos, aber wie wird man es los ???
Blumige Grüße
von Anke
Pingback: Klee im Rasen entfernen: Unkrautvernichter und Vertikutierer | garten blog
10. August 2016 um 11:03
Schick ist dieses edle Stück Grün, sehr schick!
Ein solcher Edelrasen behaust meine nähere Nachbarschaft. Ich genieße ihn pur – das heißt ab und an gehe oder fahre ich daran vorbei und werfe einen Blick voll Bewunderung. Für das satte Grün. Die innige Hingabe der Pflegenden. Daheim mache ich mich gerade daran, dass der Rasen, der eigentlich „Moos“ genannt werden müsste, zumindest „Moos mit Rasen“ genannt werden kann.
Herzliche Grüße aus dem Garten
Maria
7. Mai 2018 um 13:56
Gegen Moos helfen feiner Sand und Eisensalze. Nur Vertikutieren reicht nicht. Nach dem Vertikutieren mit Sand dressieren. Vor dem Regen Nachsäen. Dann sofort walzen. Nach vier Wochen Eisensulfat sparsam streuen. Nach sechs Wochen erstmals maehen. Löwenzahn und Wegerich tief ausdrehen. Gänseblümchen freundlich grüßen