Wildkräuter-Rezept: Giersch-Pfannkuchen

GierschpfannkuchenHeut hab‘ ich einen Schmuckfarn vom Giersch befreit, der wieder mal drauf und dran war, den Farn zu überwuchern. Es war nicht das erste Mal, dass ich da jätete, der Giersch also noch nicht so hoch gewachsen, doch auch nicht mehr ganz jung.

Spontan hab‘ ich beschlossen, mal auszuprobieren, wie essbar er in diesem „mittleren Zustand“ noch ist. Zuhause also den Giersch-Strauß gewaschen, die Stiele entfernt, grob klein geschnitten und dann in Olivenöl angeschwitzt, mit Pfeffer, Salz und ein wenig Knoblauch gewürzt. Während sich die Blätter in Spinat verwandelten, entstand der Pfannkuchenteig: 1 Ei, zwei gehäufte Löffel Bio-Mehl, Salz und soviel Milch, dass mit dem Schneebesen ein glatter Teig entsteht, der noch vom Löffel fließt.

Gierschpfannkuchen
Nun den Teig über den Giersch geschüttet, die Pfanne gedreht und geneigt, damit sich alles schön verteilt, und dann gewartet, bis das Ganze stockte und sich wenden ließ. An der Stelle war ich fast zu langsam, die Rückseite war beim Wenden schon ein wenig zu dunkel, aber noch ok. Nun noch ein bisschen Ziegenfrischkäse auf dem Pfannkuchen verteilt, Deckel drauf und gewartet, dass der Käse schmilzt. Da er zu fettarm war, ist er nicht so zerlaufen, wie ich es mir dachte, was aber nicht wirklich störte, denn zum Servieren klappte ich den Pfannkuchen sowieso zusammen und schnitt ihn in nette Dreiecke, die man mit den Fingern essen kann. Dazu gab es grünen Salat.

Es hat mir gemundet und der Giersch war nicht etwa zu bitter! Im Eigengeschmack reicht er allerdings bei weitem nicht an Spinat heran. Schade, dass ich nicht gleich mehr Pfannkuchen gebacken habe, denn kalt würden diese „Giersch-Tortillas“ ebenfalls super schmecken!

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Autor: ClaudiaBerlin

Claudia lebt und gärtnert in Berlin und bloggt seit 2005 rund ums naturnahe Gärtnern. Folge dem Blog auf Twitter.com/gartenzeilen - da gibts Lesetipps und allerlei Infos rund um unser tolles Hobby.

5 Kommentare

  1. Das sieht sehr gut aus, die Idee mit dem Ziegenkäse werde ich mal ausprobieren. Ich habe mich bisher bei Giersch immer orthodox an die Aussage gehalten, ihn im Frühjahr zu verzehren. Da hat er durchaus einen sehr eigenen Geschmack, ein wenig wie Sellerie finde ich, also absolut kein Spinatersatz, für den er immer angepriesen wird.

  2. Hi Claudia, ich bin tief beeindruckt und Giersch habe ich reichlich. Morgen gehe ich an das Projekt „Giersch-Pfannkuchen“ – für heute ist schon alles bereit :-)
    Viele Grüße, Bernd

  3. Wieder einmal ein leckeres Beispiel, wie Unkraut-Jäten mehr Spaß macht und schmeckt – wobei ich persönlich es ja nicht so sehr mit Ziegenkäse habe… aber Mozzarella dürfte ja auch passen :-D

  4. Eigentlich ist es absurd, dass wir alles noch mal erfinden müssen, was für unsere Vorfahren selbstverständlich war. Früher haben die Menschen viel mehr Wildkräuter in jeder möglichen Form gegessen. Ich hoffe bloß, dass unsere Kinder und Enkel mal nicht nur von Fertiggerichten leben werden. Da versäumt man wirklich etwas.

  5. Pingback: Wildkräuter-Esoterik: Mit Brennesseln in die Anderwelt

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