Es ist November, der Himmel meistens wolkenverhangen, es regnet fast jeden Tag. Wir nutzen die wenigen trockenen Tage letzte Saisonarbeiten und haben gestern auch das Wasser abgestellt, damit die Rohre nicht einfrieren.
Ein paar Krokusse, Schwertlilien und Alliums haben wir gesetzt:
- Allium caeruleum- blauer Zierlauch (Beschreibung im Berlingarten-Blog)
- Allium sphaerocephalon – Kugelköpfiger Lauch (Mein schöner Garten)
- Nectaroscordum siculum, Allium Bulgaricum, sizilianischer Honiglauch (Info auf „Heimbiotop“)
- Elfenkrokus ‚Ruby Giant‘
- Grossblumiger Krokus ‚Striped Beauty‘
- Holländische Schwertlilie ‚Blue Magic‘
Wo „Allium flavum – gelber Zierlauch“ hingekommen ist, der auch im Paket war, muss sich erst noch klären. Mega-ordentliche Gärtner sind wir nun mal nicht… :-)
Holz sägen, Hopfen bekämpfen
Alle anderen Arbeiten, die anliegen, können wir noch den ganzen Winter über erledigen, haben es also nicht eilig. Dennoch haben wir schon jede Menge Büsche und Bäume beschnitten, der Zuwachs war dieses Jahr gigantisch!
Beim Versuch, ein paar Krokusse vor den Zaun im Hinterland zu setzen, sind wir dann – ganz spontan – wieder mal in eine heftige Auseinandersetzung mit dem Hopfen geraten (hatten wir auch im alten Garten schon bekämpft). Der bewächst den Maschendrahtzaun und sieht im Sommer ganz nett aus. Hier ein Foto von Ende August:
ABER er wächst halt nicht nur dort, sondern wächst unterirdisch überallhin. Bis zu 2 cm dicke Wurzeln, die aus mehreren Schichten bestehen und nach dem Prinzip ummantelte Fahrradkette „funktionieren“: Man hackt das nicht so leicht durch, nicht mal mit der Last eines 1,95 großen vollschlanken Mannes auf dem Spaten!
Wir bekamen zwar einiges raus, so mittels tiefer graben, Wurzel immer weiter verfolgen, mit Messer / Gartenschere tief abschneiden, wenn’s mal nicht anders geht. Es bleibt aber noch viel zu tun, die Krokusse haben wir erstmal an eine andere Stelle gesetzt.
Jedes Mal, wenn wir den Hopfen bekämpfen, bin ich voller Bewunderung für die Natur dieser Pflanze, ihre extreme Stärke und Wuchsfreudigkeit. Nie würden wir es schaffen, den Hopfen wirklich zu beseitigen, dafür müsste man wohl den ganzen Bereich tief abbaggern, was natürlich nicht in Frage kommt. In diesem Jahr habe ich bereits ca. 6 Meter Hopfen an einem anderen Zaun bekämpft, den Nachbarn gebeten, auch auf seiner Seite etwas zu tun. Auch das war nur eine Eindämmung, schon jetzt ist da allerhand nachgewachsen.
Lohn der Mühe: Den Hopfen essen!
Bei jeder Bekämpfung des Hopfens fällt mir danach ein: Wir sollten unsere Mühe belohnen und den Hopfen beernten – nicht die Früchte, sondern die „Hopfenspargel„, sowie die jungen Triebe („Hopfensprossen„) zur rechten Zeit ernten und als Gourmet-Gemüse konsumieren.
Zum Hopfenspargel schreibt das „Verstärkeramt„:
„Da es eine mühevolle Handarbeit ist und der Hopfenspargel auch nur dann den besten Geschmack hat, wenn er noch unter der Erde ist, erklärt sich auch der Preis, den man für das „seltenste Gemüse der Welt“ mittlerweile zahlen muss. Für die Ernte wird behutsam mit der Hand der jeweilige Trieb vom Wurzelstock entfernt, die Wurzeltriebe dann einzeln am Rhizom gebrochen und anschließend der Wurzelstock wieder mit Erde zugedeckt. Beginn der Saison ist Mitte bis Ende März. Dann können die Hopfensprossen für etwa vier Wochen geerntet werden.“
Das gilt zwar für die Hallertau in Bayern, aber ein Vergleich Klima Hallertau und Berlin im März ergibt keine großen Unterschiede. Für die Sprossenernte braucht’s dann keine Termine, man sieht ja, wenn sie kommen!