Zimmerpflanzen brauchen Pflege: die wichtigsten Tipps für Einsteiger

Zimmerpflanzen boomen, denn „mehr Grün“ ist angesagt und liegt im Trend. Das bringt es mit sich, dass sich viele Leute Pflanzen anschaffen, die keinerlei Erfahrungen mit Zimmergewächsen haben. Dass vieles dann bald wieder eingeht, wundert nicht: Falscher Standort, ungenügende Pflege, zuwenig Aufmerksamkeit. Das muss nicht sein, wenn vorab die Bedürfnisse der Pflanzen bedacht und berücksichtigt werden.

Zimmerpflanze

Pflanzen brauchen bestimmte Lebensbedingungen, um zu gedeihen. Zu diesen Bedingungen gehören die richtige Menge an Licht, Wasser, Sauerstoff und Feuchtigkeit. Außerdem benötigen einige Exemplare eine Winterruhe und entsprechende Pflanzendünger. So erfordert die Pflege von Zimmerpflanzen viel Aufmerksamkeit.

Raumklima, Luftfeuchtigkeit und Licht

Zimmerpflanzen können das Raumklima verbessern,  z.B. indem sie den Feuchtigkeitsgehalt der Luft erhöhen und Schadstoffe aus der Luft filtern.  Das ist angenehm für alle Personen, die sich im Raum aufhalten, jedoch benötigen viele Zimmerpflanzen auch selbst bestimmte Feuchtigkeitswerte, um gut zu gedeihen. Nur wenige Gewächse kommen mit extrem trockener Luft klar wie z.B. Kakteen, Sansiverien (Bogenhanf)  und Agaven. Zimmerpflanzen mit vielen grünen Blättern benötigen dagegen mehr Feuchtigkeit. Auch die Anzahl macht einen Unterschied: Mehrere Zimmerpflanzen haben es gemeinsam leichter, eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit aufrechtzuerhalten, als eine einzige allein auf weiter Flur. Zimmerspringbrunnen und Schälchen mit Wasser in der Nähe der Töpfe verbessern die Situation.

In heißen Sommermonaten und während der Heizperiode ist ausreichendes Gießen, aber auch Sprühen unerlässlich.  Das Blattwerk sollte regelmäßig mit einer Sprühflasche besprüht werden, um es anzufeuchten und Staub zu entfernen.

Ganz wesentlich ist der Lichtbedarf einer Zimmerpflanze, deshalb ist die Fensterbank häufig der optimale Standort. In zu dunklen Bereichen, beispielsweise im Flur oder einem geschlossenen Büro, wo zudem die regelmäßige Pflege der Pflanzen nicht gesichert ist, sind täuschend echte Kunstpflanzen eine Möglichkeit, auch in diesen Räumen eine grüne Atmosphäre zu schaffen.

Der Standort entscheidet über Gedeihen oder Verderben

Pflanzen in der Wohnung verbessern nicht nur die Luft und sehen schön aus, sie können auch die Psyche positiv beeinflussen.  Deshalb stehen sogar in manchen Wartezimmern bei Ärzten und Psychotherapeuten große Zimmerpflanzen wie Glückskastanien, Gummibäume, Monstera u.a., häufig in Hydrokultur.

Allerdings benötigt jede Pflanze individuelle Pflege und Aufmerksamkeit, um ihre positiven Eigenschaften zu entwickeln. Das beginnt mit dem richtigen Standort: Jede Zimmerpflanze muss an einem für sie passenden Ort platziert werden, der ihren Bearf an Feuchtigkeit, Temperatur und Licht berücksichtigt. Pflanzen, die sonnige Standorte bevorzugen, benötigen häufig mehr Wasser, jedoch nicht alle! Kakteen kann man mit zu häufigem Gießen leicht ertränken! Viele Zimmerpflanzen, die möglichst helle Standorte lieben, vertragen jedoch keine direkte Sonneneinstrahlung, vor allem nicht mittags. Eine leichte Verschattung oder die Platzierung am Ost- oder Westfenster passt für sie gut.  Auch für weniger helle Räume wie Schlaf- und Badezimmer gibt es passende Zimmerpflanzen. Hier eignen sich vor allem Farne, Sansevieria, Calathea und das elegante Einblatt.

Richtig gießen, Staunässe vermeiden!

Unterschiedliche Pflanzenarten benötigen unterschiedliche Wassermengen. Beim Gießen ist es wichtig, jede Pflanze einzeln zu betrachten und vorab ihren Wasserbedarf zu recherchieren. Überwässerung kann Wurzelfäule oder sogar den Tod der Pflanze durch Ertrinken verursachen. Außerdem kann ein ständig nasser Boden zu Staunässe führen. Um dieses Problem zu vermeiden, gehört eine gute Drainageschicht in den Topf, z.B. aus Tonscherben, Tongranulat oder Kies. Eine Pflanze mit mäßigem Wasserbedarf bekommt neues Wasser erst dann, wenn sich das Substrat bei einer Fingerprobe trocken anfühlt. Alternativ kann so manche Pflanze mit geringem Wasserbedarf auch längere Zeit in trockenem Substrat leben.

Immer beliebter werden die wunderschönen Varianten der Phalaenopsis-Orchideen, die immer mehr Wohnungen, Läden und Praxisräume zieren. Damit die exotischen Schönheiten gut gedeihen, müssen sie jedoch etwas anders behandelt werden als andere Zimmerpflanzen. Orchideen wachsen nicht in Erde, sondern benötigen Orchideensubstrat und gelegentliche Wasserbäder. Das ist aber auch schon der ganze Unterschied. Die heute erhältlichen Orchideen sind längst nicht mehr so aufwändig zu pflegen wie Orchideen früherer Zeiten!

Duschen bzw. Sprühen ist aber auch für viele anderen Zimmerpflanzen wohltuend. Staub auf Farnen, Palmen oder Ficus lässt sich mit einem lauwarmen Duschregen entfernen. Das Gießen muss der jeweiligen Jahreszeit angepasst erfolgen: Wenn die Temperatur steigt oder die Pflanzen Hitze ausgesetzt sind, brauchen sie mehr Wasser. Anders im Winter, dann halten viele Pflanzen Winterruhe und reduzieren ihren Wasserverbrauch drastisch, müssen aber auch in einem weniger warmen Raum umgestellt werden. Viele Zimmerpflanzen stammen aber auch aus den Tropen und können ganzjährig im Wohnzimmer stehen. Trockene Heizungsluft schadet ihnen jedoch, dann ist es wichtig, durch Besprühen und aufgestellte Wasserschälchen für mehr Luftfeuchtigkeit zu sorgen.

Welches Wasser zum Gießen? Regenwasser wäre häufig die beste Lösung, doch darüber verfügt man in einer Wohnung nur selten.  Mineralwasser ohne Kohlensäure versorgt die Pflanzen mit wichtigen Mineralstoffen wie Eisen und Magnesium – ist jedoch eine teure Alternative. Sofern also Leitungswasser benutzt werden muss, sollte es zumindest mehrere Stunden abgestanden sein.

Zimmerpflanzen brauchen das richtige Substrat

Die richtige Erde bzw. das richtige Erdsubstrat ist bei Zimmerpflanzen genauso wichtig wie bei Freilandpflanzen. Das Substrat speichert Nährstoffe und Wasser, die es dann an die Pflanze abgibt. Auch für Zimmerpflanzen gibt es torffreie Erden. Für Zimmerpflanzen kann die Erde statt mit Torf mit Rindenhumus, Holzfasern oder Kokosnussschalen ergänzt werden. Diese Ergänzungen erhöhen die Fähigkeit des Bodens, Wasser zu halten. Alternativ können bestimmte Pflanzen in Tongranulat und Wasser angebaut werden (Hydrokultur). Das Granulat dient vor allem der Standfestigkeit, es speichert das Wasser nicht selbst! Ernährt werden Hydro-Pflanzen durch regelmäßige (aber seltene) Zugabe  von Nährsubstanzen mit dem Gießen.

Unterschiedliche Arten von Zimmerpflanzen benötigen unterschiedliche Bodenzusätze. Durch die Verwendung spezieller Blumenerden haben Zimmerpflanzen in ihrem Substrat alles, was sie für ein gesundes Wachstum brauchen. Diese Spezialerden sind allerdings meist teurer. Alternativ kann man sich einlesen und dann selbst eine geeignete Erdmisschung zusammen stellen.

Richtig düngen: Weniger ist oft mehr

Und das Düngen? Die richtige Düngung von Zimmerpflanzen ist die Voraussetzung für ihre Gesundheit und Langlebigkeit. Verschiedene Pflanzen benötigen unterschiedliche Mengen dieser Nährstoffe. Es ist also zwingend erforderlich, den jeweiligen Bedarf der eigenen Pflanzen zu recherchieren. Auch hier gibt es Spezialdünger, die auf bestimmte Pflanzenarten abgestimmt sind.

Tipp: Häufig sind die Mengenangaben auf den Produkten etwas überdimensioniert. Viele Pflanzenfreunde berichten in Foren darüber, dass sie mit deutlich weniger Dünger auskommen.

Fazit: Die Pflege von Zimmerpflanzen ist nicht kompliziert, wenn man die wichtigsten Grundbegriffe der Pflege verinnerlicht. Für jede anzuschaffende Zimmerpflanze sollte man vorab ihren Bedarf an Licht, Luftfeuchtigkeit, Erde und Düngung recherchieren. Pflanzen können jede Wohn- und Büroumgebung sofort gemütlicher und einladender machen. Passt der Standort gar nicht oder kann die Pflege nicht garantiert werden, sind dekorative Kunstpflanzen die sinnvollere Alternative.

 

Bilder:  leonardoiheme / Pixabay

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