Damit der Rasen im Garten nicht zur Monokultur verkommt, sollte er auf ökologische Weise gekürzt werden.
Nachhaltig Rasenmähen – so geht´s!
Der Rasen ist das Herzstück vieler Gärten und Grünanlagen. Auf der ebenen, grün bewachsenen Fläche toben Kinder und Haustiere. Im Park lädt Rasen zum gemütlichen Picknick oder zur Grillparty ein und viele Sportarten wären ohne ihn nicht denkbar. Damit der Rasen für seinen jeweiligen Verwendungszweck erhalten bleibt, muss er ab und zu geschnitten werden. Regelmäßiges Mähen ist die beste Pflegemaßnahme, die dem Rasen angedeihen kann. Leider wird das hierzulande eher übertrieben. Wenn nachhaltiges Rasenmähen eine Option ist, dann ist weniger oft mehr!
Der geeignete Rasenmäher
Wenn es um die Themenbereiche Umwelt, Gesundheit und Nachhaltigkeit geht, dann steht beim Rasenmähen die Frage nach dem Werkzeug im Vordergrund. Viel zu oft lärmt vor allem am Samstagnachmittag irgendwo in der Nachbarschaft ein benzinbetriebener Rasenmäher vor sich hin und verpestet gleichzeitig mit seinen giftigen Abgasen die Luft. Meist übersteigen die negativen Umwelteinwirkungen die Fotosyntheseleistung der Rasenpflanzen. Dabei gibt es durchaus nachhaltigere Varianten, die mechanisch oder elektrisch daherkommen.
Für den Rasen in einem herkömmlichen Garten reicht in der Regel ein Handrasenmäher. Er macht keinen Lärm und setzt keine Schadstoffe frei. Wer über eine größere Fläche verfügt, kann sich einen Elektro-Rasenmäher mit Kabel oder Akku zulegen. Neueste Modelle fahren autark ohne menschliches Zutun. Und wenn Rasenmäher oder Roboter mit Ökostrom aus der eigenen Photovoltaikanlage gespeist werden, wirkt sich das positiv auf die Ökobilanz aus.
Mähen ohne selbst Hand anzulegen?
So manche Rasenbesitzter träumen vom Mähroboter, der alles ganz alleine schafft. Allerdings ist nicht jeder Garten für den autonomen Helfer geeignet, der vor allem auf großen, ebenen Flächen seinen Sinn erfüllt. Auch bedeutet die Installation zu Anfang doch etwas Aufwand. Nützliche Informationen rund um den Mährobater plus eine ausführliche FAQ finden sich bei diesem Mähroboter Test.
Der passende Zeitpunkt
Bei dieser Frage müssen sowohl die Jahreszeit als auch die Wetterlage berücksichtigt werden. Der erste Schnitt im Jahr kann gemacht werden, wenn sich der Frost im Frühjahr verabschiedet hat. Im Herbst dann sollte mit dem letzten Schnitt nicht zu lange gewartet werden, damit sich der Rasen noch für den Winter wappnen kann. Während der Saison bleibt es dem persönlichen Geschmack überlassen, wie oft der Rasenmäher aus dem Schuppen geholt wird.
Bei einem nachhaltig gemähten Rasen bedarf es weniger zusätzlicher Schnitte, Wiesenblumen und Kräuter sollten ausgespart werden. Wer einen englischen Rasen bevorzugt, mäht das Grün einmal die Woche. Dadurch verzweigen sich die Grashalme an der Oberfläche, das Gras wird dichter. Was allerdings das Auge erfreuen kann, nimmt Kleinstlebewesen den Lebensraum.
Grashalme sind empfindlich! Wenn der Rasen nass ist, empfiehlt sich ein Mähen nicht. Dann können die Messer des Rasenmähers die Grashalme nicht greifen und die Schnittkante wird unsauber. Auch bei heißem Wetter ist vom Mähen abzusehen, damit der Rasen und der Boden nicht austrocknen.
Die optimale Schnitthöhe
Viele Rasenbesitzer, die mit einem ökologisch korrekten Rasenschnitt liebäugeln, mähen ihr Gras sehr kurz und kombinieren diese Vorgehensweise mit einer langen Wachstumsphase. Bei allem guten Willen unterliegen sie dabei einer Fehleinschätzung. Eine sehr kurz geschnittene Grasnarbe leidet vor allem in den Hitzeperioden, weil durch die Sonne Verbrennungen hervorgerufen werden. Der Rasen benötigt weitaus mehr Wasser, eine hohe Beanspruchung z. B. durch spielende Kinder schädigt die Oberfläche zusätzlich.
Allgemein gilt, dass eine Schnitthöhe von drei bis vier Zentimetern ausreicht, damit der Rasen noch als Lebensraum gelten kann. Zudem sollte bei einem Durchgang nicht mehr als ein Drittel der Halmlänge gekürzt werden, ein radikalerer Schnitt fügt der Rasenpflanze Schaden zu.
Wohin mit dem Rasenschnitt?
Damit der ökologische Kreislauf erhalten bleibt, muss der Rasenschnitt bzw. die enthaltenen Nährstoffe dem Garten erhalten bleiben.
- Wenn die abgeschnittenen Halme nicht zu lang sind, besteht die nachhaltige Methode darin, den Schnitt einfach liegenzulassen. Es entsteht ein geschlossener Kreislauf, das gemähte Gras sackt in den Boden ein und wird von den mikroskopisch kleinen Bodentierchen verstoffwechselt. Die “Abfälle” stehen dann dem Boden wieder als Nährstoffe zur Verfügung, ein Düngen der Rasenfläche wird unnötig.
- Eine zweite Möglichkeit zur Verwertung des Rasenschnitts ist das Einbringen in den Komposthaufen. Auch dann bleiben die Nährstoffe dem Garten erhalten, nachem die Kompostwürmer und Kleinstlebewesen ihre Arbeit verrichtet haben und humoser Kompost entstanden ist. Neulinge in Sachen Kompost können sich die „Kompostfibel“ beim Bundesumweltamt herunter laden, die alle Infos rund um den überaus nützlichen Komposthaufen enthält.
Tipp: Viele begehen den Fehler, das Gras noch nass auf den Kompost zu werfen. Dann klebt es zusammen und beginnt mangels Sauerstoffs zu faulen. Der im Gras enthaltene Stickstoff wird als Ammoniak freigesetzt, der übel riechende Faulgase abgibt. Durch die Beimischung von Geäst oder anderer organischer Abfälle wird der Komposthaufen durchlüftet, womit das Faulen verhindert wird.
Bild: Kranich17/Pixabay