Tomaten 2019: spät, Geschmack mal so mal so

Durch unsere diesjährig sehr experimentelle Sortenwahl unter Verzicht auf „bewährte“ Sorten, startete die Reife- bzw. Erntezeit der Tomaten erst Ende Juli. Die Fleischtomaten kommen erst jetzt so nach und nach.

Kozula 125 Black-Pink Zebra

Kozula 125 Black-Pink Zebra

Gekostet haben wir bisher:

  • Cold Rush Currant: „zahllose Rispen mit goldenen, 2 bisa 5 Gramm leichten Mini-Tomaten“. Das stimmt, aber seltsamerweise entstanden aus den Samen nicht nur die runden Currant, sondern auch die kleinen birnenförmigen Mini-Tomaten. Da sind wohl Samen durcheinander geraten! Die Currant sind deutlich süßer, die birnenförmigen blass und säuerlich.
  • Alicante: golfballgroße rote runde Tomate mit ausgewogenem Süß-Sauer-Verhältnis. Schmeckt durchaus tomatig und ganz nett, haut aber nicht vom Hocker. Gilt als Anfängertomate, weil sie resistenter gegen allerlei Krankheiten und zudem freilandtauglich ist. Können wir so bestätigen.
  • Kumato: Wie immer super! Gleichmäßig rund, mittelgroß, bräunlich, festschalig – und ein toller Geschmack! Das nenn‘ ich mal eine gelungene kommerziell gezüchtete Sorte!
  • Limmony: die geschenkte Sorte, eine gelbe Fleischtomate, deren Geschmack in der Beschreibung als „ausgewogen, jedoch mehr süß als säuerlich“ bewertet wird. Dem können wir uns nicht anschließen: Sie ist ziemlich sauer und macht ihrem Namen alle Ehre, denn die Säure wirkt sehr zitronig. Nicht nochmal!
  • De Barao Black: dunkle Freilandtomate, erinnert an Black Plum, recht mehlig, also eher gut für Soßen. Nix Besonderes, aber robust und ertragreich.
  • Brandywine Black: dunkle Fleischtomate, geschmacklich heraus ragend, der Ertrag lässt jedoch – bei uns, dieses Jahr – zu wünschen übrig. Draußen gibts sogar ein paar Tomaten mehr, im Gewächshaus hat eine Pflanze nur eine einzige Tomate produziert. Die Gründe wüsste ich gerne, weil sie so wunderbar schmeckt!
  • Kozula 125 Black-Pink Zebra: auch eine dunkle, leicht gestreifte Fleischtomate, die im Geschmack jedoch deutlich hinter Brandywine Black zurück bleibt. Irgendwie blass… dafür macht sie mehr Früchte, zumindest auf meinem Balkon.
  • Yellow-Green Zebra 74: gelb-grün-gestreift sieht sie ganz nett aus, im Geschmack überzeugt sie nicht. Nur säuerlich und ansonsten nichtssagend.

San Marzano und Kozula 156 sind noch nicht soweit. Wobei wir uns bei San Marzano schon einig sind, dass die nicht nochmal bei uns wachsen wird. In ihrer Industrie-Kompatibilität ist sie einfach langweilig: viele gleichmäßig geformte längliche Tomaten, die alle gleichzeitig reif werden. Für Soßen ganz ok, aber warum um diese Sorte so ein Bohei gemacht wird, bleibt unverständlich. Ist halt Marketing, damit man die Dosen teurer verkaufen kann!

Wir denken beim Verkosten natürlich drüber nach, was wir nächste Saison anbauen könnten. Auf jeden Fall wieder eine bewährte Frühe, bei uns wäre das Matina, aber für Alternativen sind wir (noch) offen. Auch Black Cherry könnte wieder dabei sein! Und gerne wieder Brandy Wine, da gibts ja auch noch mehr tolle Varianten.

Wie sieht es bei euch mit den Tomaten aus?

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Autor: ClaudiaBerlin

Claudia lebt und gärtnert in Berlin und bloggt seit 2005 rund ums naturnahe Gärtnern. Folge dem Blog auf Twitter.com/gartenzeilen - da gibts Lesetipps und allerlei Infos rund um unser tolles Hobby.

9 Kommentare

  1. Ich habe nur eine Cocktailtomate… die sollte aber jetzt dann langsam in die Gänge kommen, sonst kommt der Herbst! Sie hat drei Früchte, die aber noch nicht ausgereift sind. Naja, mein Händchen für Gemüse ist nicht das Beste!
    Viele Grüße von
    Margit

  2. Danke für die Sorten Erfahrungen. Das werde ich evt. Im kommenden jahr nutzen. Doch ist es so vom sommer abgängig, beste Erfahrungen mit Cocktail Tomaten aus einer gärtnerei geholt. Mur weis ich die sorte nicht meht!!! Grüße von Frauke

  3. Weniger Tomaten begründet sich bei uns (Potsdam) dies Jahr offensichtlich durch die fehlenden BestäuberInnen. Im Vergleich zum letzten Jahr sind deutlich weniger Insekten unterwegs. Hab zwischnzeitlich sogar mit einer Daunenfeder Handbestäubung versucht – mit mäßigem Erfolg. Jetzt, wo die Zahl der Blütenpflanzen insgesant weniger wird, wird es (besonders im Gewächshaus) langsam besser. Da werden auch die Tomatenblüten interessanter. Das passt zu den langsam wachsenden aus Samen gezogenen Tomaten, die jetzt erst richtig blühen. Grüne Grüße von Anette

  4. Hy Claudia,
    warum zeigst du den nicht mehr Fotos von deinen tollen Tomaten? Das Auge ist doch mit. Ich finde es es immer sehr inspirierend zu gucken, was andere Gärtner*innen so anbauen, besonders, wenn ich nach Sorten fürs nächste Jahr schaue.

    Zu deiner Frage, was wir so an Tomaten anbauen: Ich habe auch gerade einen Post über die Tomaten gemacht: Komm doch mal gucken:
    https://www.reh-garten.de/tomatenvielfalt-2019-teil-1/
    lg aus der Nachbarstadt, sas

  5. Pingback: Vergänglichkeit per Mehltau › Das wilde Gartenblog

  6. Ich probiere eine unbekannte Sorte die i.M. noch nicht reif ist. Der Gärtner von dem ich sie habe ist vor 4 Jahren leider gestorben. Deshalb musste ich die robuste Freilandtomate jetzt unbedingt aktivieren um die Sorte zu erhalten.
    Bin immer noch auf der Suche nach einer guten Fleischtomate für draussen.

  7. Unser Großvater hat auch verschiedene Tomatensorten in seinem Gewächshaus, zum Teil auch sehr große Tomatensorten. Ich bin jedes Jahr mega gespannt was da für tolle Tomaten rauskommen. Eure Sorten sehen wirklich interesant aus. Schmecken die aus süßlich?

    Liebe Grüße

    Jenny

  8. Pingback: Letzte Tomaten 2019 – frühes Ende und Einmachen › Das wilde Gartenblog

  9. Hallo allez’samm, ich habe heuer 5 Sorten Tomaten gezogen.

    1. Ochsenherz: (alte Sorte, langsam gewachsen, sehr mäßiger Ertrag, geschmacklich nicht der Hit
    2. 1 große und 1 kleinere Eiertomate, beide erträglicher Ertrag, toller Geschmack
    3. 2 verschiedene Kirschtomaten: beide gut gewachsen, mäßiger Ertrag, guter Geschmack.

    Alle Sorten hatten (haben immernoch) sehr viele Blüten an sehr üppigen Pflanzen, ich kam mit dem Nach- und Ausschneiden gar nicht nach. Die Pflanzen stehen im Freien in großen Mörtelkuften (90l) und auf sog. Möbelhunden, damit ich sie bei Sonnenschein leicht in die pralle Sonne schieben kann und bei Regen wieder unter den Dachvorsprung. Bei den Sorten mit nicht so gutem Ertrag sind die Blüten mehrheitlich am Stamm verdorrt, nachdem sie sehr lange vergeblich auf Bestäubung gewartet haben.

    Werden wir uns zukünftig auf diesen geringeren Ertrag einstellen müssen? Hoffentlich nicht.

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