Ameise

Im Jahr der Ameise: im Blumentopf, im Beet, auf dem Balkon

Berlin erlebt eine heftige Hitzeperiode. Gestern war es 32 Grad warm – und das soll noch wochenlang so weiter gehen, wenn ich der Wettervorhersage glaube.
Dabei gibt es Verlierer und Gewinner:

  • Verlierer sind die Schnecken, das ist definitiv nicht ihr Jahr! Was wiederum für uns beim Gemüseanbau ein Vorteil ist.
  • Gewinner sind die Ameisen, die jetzt in Massen überall auftreten – für Gartenfreunde punktuell problematisch.
  • Verlierer sind frisch gepflanzte Gemüsepflanzen, die jetzt nur mit viel Mühe (gießen, gießen, gießen) am Leben erhalten werden können. Sofern sie nicht den Ameisen zum Opfer fallen.

Hey, Ameisen tun den Pflanzen doch nichts! So klingt die übliche Gegenrede, die insofern recht hat, als die Ameisen nicht selbst an den Pflanzen saugen. ABER:

  • Sie betreiben Massentierhaltung mit Läusen, die sie gerne auf Bäumen und anderen Pflanzen ansiedeln – und DAS schadet durchaus! Unsere wenigen Obstbäume haben wir mit Leimringen geschützt, bis jetzt hält das, toi toi toi!
  • Sie untergraben z.B. frisch gepflanztem Mangold und siedeln sich sogar in Blumentöpfen an (bei mir im 3.Stock-Balkon!). Durch ihre vielen Gänge kommen die Wurzeln nicht mehr ausreichend mit Erde und Wasser in Berührung, so dass insbesondere junge Pflanzen eingehen – schon etliche Male erlebt!

Der Blumentopf mit meiner kürzlich für den Balkon gekauftem Cosmea steht jetzt erhöht in einem Wasserbad.

Cosmea

Was wir schon ausprobiert oder gleich verworfen haben:

  • Gießen, Töpfe durchspülen – da lachen die Ameisen drüber! Wie auch nicht, sie überleben ja auch Starkregen.
  • Backpulver streuen – keine Wirkung, es soll im übrigen eine Mär sein, dass sie es fressen – sie verätzen sich daran, eine schmerzhafte Todesart, die sowieso nur Einzelne trifft.
  • Thymian anpflanzen am Beetrand – ja, dort wo jetzt der Thymian ist, sind keine Ameisenstaaten mehr. Aber im Beet selbst und an anderen Beeträndern schon!
  • Zimt – im Blumentopf probiert, keine Wirkung.
  • Ameisenstaat umziehn mittels Strohtopf und abwarten: da es bei uns im warmen Sandboden viel zu viele Staaten sind, kommt das nicht in Betracht.
  • Kreise – auf Naturboden nicht möglich, auf Steinboden hälts es max. bis zum nächsten Regen (nicht ausprobiert).
  • Holz entfernen: anfänglich hatten wir Baumäste und Stämme als Beetbegrenzung – ein Paradies für Ameisen. Kommt nach und nach weg, hilft ein bisschen an der jeweiligen Stelle.

So werden wir also weiter mit ihnen leben. Ich hab‘ ja auch nichts gegen sie, Ameisen sind sogar hoch interessant! Aber…. seufz! :-)

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Autor: ClaudiaBerlin

Claudia lebt und gärtnert in Berlin und bloggt seit 2005 rund ums naturnahe Gärtnern. Folge dem Blog auf Twitter.com/gartenzeilen - da gibts Lesetipps und allerlei Infos rund um unser tolles Hobby.

7 Kommentare

  1. Tja, so ist das! Ich hab mich heute schon gewundert, warum so viele Marienkäfer an meinem Schmetterlingsflieder krabbeln… klar… Läuse! Aber wenn die Schädlingsavwehr schon da ist, brauche ich mir keine Sorgen machen.
    Viele Grüße von Margit

  2. Glückwunsch! Als wir den Befall am Kirschbaum hatten, hätte es ein Heer von Marienkäfern gebraucht – es waren bei weitem nicht genug.

  3. Das schlimme ist, wir haben sie auch im Haus! Dadurch dass unser Wintergarten noch nie so richtig dicht war (nachträglicher Anbau) und jetzt die Türen sowieso alle offenstehen, finden wir sie überall. Neulich sogar schon zweimal in meinem Bett. Und zwar die ganz Großen. Da hört der Spaß wirklich auf. Aber man kommt wirklich schwer gegen sie an.
    Lieben Gruß – Elke (Mainzauber)

  4. @Elke: du lieber Himmel, das ist echt schlimm.

    Da es in der Wohnung ist: Habt Ihr mal das mit den Kreidestrichen als Barriere versucht? Ich glaub nicht wirklich dran, kenne aber niemanden, der es mal getestet hat.

  5. Bei Ameisen im Haus helfen diese Frassköder. Wir haben so die Ameisen wieder raus bekommen.
    Etwas teurer, aber wirksam.
    Bei mir waren es die Pharaoameisen.
    Die Köder hab ich hier gekauft.
    https://www.destra-shop.de/advanced_search_result.php?keywords=Ameisenköder&XTCsid=pooc028q21kf76uqaqp0lomlj2

  6. @wolfgang: bei mir war es völlig unnötig, mit Gift loszulegen! Einfach ihre „Straßen“ wegputzen, dann ist die Orientierung weg. Und das, was sie angelockt hat entfernen. Seither hab ich keine Ameisen mehr im Haus, obwohl sie noch in Balkonkästen wohnen.

  7. Schade, dass keins der Haushaltsmittel das Ameisenproblem effektiv beheben konnte. Doch solange sich die Ameisen nur im Garten aufhalten, kann man damit angesichts der Tatsache, dass sie den Pflanzen keinen Schaden zufügen, leben. Womit ich mich jedoch nicht abfinden kann, ist das Ameisenproblem, welches ich jeden Frühling und Sommer in der Küche habe. Dabei lege ich großen Wert auf Sauberkeit und ich lasse auch kein Essen offen liegen, ohne es zuvor abgedeckt zu haben. Wie es aussieht, werde ich mich endlich von Spezialisten für Schädlingsbekämpfungen unterstützen lassen müssen.

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