…heute ist Palmkohl das Must Have!
Beim „Gartenfräulein“ hab‘ ich dieser Tage über das Hipster-Gemüse Grünkohl gelesen:
„Wie schafft es so ein simples Gemüse bloß so unfassbar trendy zu sein (oder liegt vielleicht genau in der Einfachheit das Geheimnis)? Die Gemüse von heute scheinen alle zusammen eine ziemlich gute PR-Agentur zu haben
Natürlich, freue ich mich in erster Linie darüber, dass immer mehr Menschen unsere ursprünglichen Wintergemüse wieder für sich entdecken. Nur die Art und Weise, wie es manche Menschen zur Schau tragen lässt mich oft schmunzeln. So, als wäre der Grünkohl eine total neue abgefahren Erfindung. Meine Oma würde sich schlapp darüber lachen, über all die Berichte in Food-Zeitschriften, Blogs und über die Instagram-Fotos von Grünkohl-Gerichten.“
So, so! Da muss ich allerdings selber schmunzeln, denn: Grünkohl war gestern, ach was, vorgestern! Grünkohl ist ja sooooo 2014, vergesst ihn!
Man hat jetzt Palmkohl, bzw. wir hatten den erstmalig 2015:
Angeblich haben schon die Römer Palmkohl angebaut. Bekannt ist er auch als Italienischer Kohl, Toskanischer Kohl, Schwarzkohl und „Nero di Toscana“. Er gilt als Ursprung diverser Kohlarten, auch Wirsing soll aus ihm gezüchtet sein.
Geschmacklich ist Palmkohl etwas feiner als Grünkohl. Warum er „schwarz“ genannt wird, kann ich nicht nachvollziehen, denn er ist eher blaugrau, im Herbst werden die alten Blätter bunt.
Wir werden ihn dieses Jahr wohl wieder anpflanzen – selber vorgezogen aus Samen. Optisch macht Palmkohl nämlich schon was her, zudem ist er sehr pflegeleicht.
Oh, ich freu‘ mich aufs Frühjahr, der Garten fehlt mir sehr!
Nix Hipster-Mode, sondern echte Vorzüge
Dass die alten Gemüsesorten wieder mehr genutzt werden, ist nicht nur Mode, sondern verdankt sich auch der Langweiligkeit und Einseitigkeit moderner Züchtungen. Diese sind in der Regel nicht samenfest, weniger robust und geschmacklich eintönig (alles Bittere ist z.B. weggezüchtet).
Ich zitier mal aus dem NDR-Ratgeber:
Alte Sorten enthalten mehr Nährstoffe
Gemüse, das nicht auf Ertrag gezüchtet ist, wächst langsamer und kann so sehr viel mehr Nährstoffe bilden. Außerdem enthält das alte Gemüse eine größere Bandbreite an sekundären Pflanzenstoffen.
Sie geben dem Gemüse seine oft spezielle Farbe und schützen es vor Fressfeinden und mikrobiellen Angreifern. Sekundären Pflanzenstoffen werden viele gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. Viele von ihnen wirken antioxidativ. Das bedeutet, dass sie freie Radikale abfangen und so das Risiko für bestimmte Krebsarten senken können.
Na, das sind doch gute Gründe! Daneben ist es auch spannender, etwas anzubauen, das man nicht im Supermarkt kaufen kann. Oder etwa nicht?
Und was kommt als nächste „neue alte Sorte“? Inspirieren lassen kann man sich hier.
29. Januar 2016 um 11:07
Liebe Claudia,
ich bin einfach sowas von hinten dran was?! ;-)
Der Grünkohl hat scheinbar den Hipster-Status schon verlassen und ist wieder in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Der Palmenkohl sind echt super aus!
29. Januar 2016 um 17:36
Der sieht ja wunderhübsch aus! :D
Wir haben für dieses Jahr Braunkohlpalmensamen besorgt.. da bin ich seeehr gespannt! Dieser Palmkohl ist aber auch auf jeden Fall ein Experiment wert, vielleicht finde ich ja irgendwo noch Platz auf einem Beet ;)
Danke sehr für den tollen Link und die Inspirationen!
Liebe Grüße, hannah :)
30. Januar 2016 um 11:42
Ach wie toll, Palmkohl heißt das Ding, wusste ich gar nicht. Ich kannte die nur von meiner französischen Schwieger-Oma, und die nannte die nur „choux “ also Kohl :) Schöner Blog freue mich schon auf mehr.
Liebe Grüße, Gesche
30. Januar 2016 um 14:23
Hallo alle, danke Euch für die Kommentare!
Und danke auch, dass niemand das bisschen Rumblödeln über „Hipster“ krumm nimmt – heute kann man so ein zivilisiert freundliches Verhalten gar nicht genug schätzen!
Gartenmoden find ich gar nicht so schlimm, es wird ja niemand gezwungen, mitzumachen. Ist ja auch normal, dass sich neue (alte..) Gemüse z.B. in Kleingartenanlagen ausbreiten: man empfiehlt es sich gegenseitig – auch wir sind von einem Gartenfreund aus unserer Anlage auf den Palmkohl gebracht worden!
Der Grünkohl sah aber auch super aus – dieses Jahr neige ich dazu, beide anzupflanzen. Mit anderen Kohlgewächsen hatten wir eher Pech, Kohlrabi z.B. wurden total aufgefressen…
31. Januar 2016 um 13:43
Optisch macht er definitiv was her im eigenen Garten. Leider hatte ich noch nie die Gelegenheit, dieses Gemüse zu essen. Dein Blog macht aber definitiv Lust darauf. Lg
6. Februar 2016 um 16:46
In meiner Heimat ist Grünkohl nicht populärer als er vor zehn Jahren war. Und mit Palmkohl kann hier kaum einer was anfangen und das Gartenleben geht trotzdem weiter. ;-)
Mit Trends und den ganzen Deko-„Gärtnern“ nichts anfangen. Ich baue das an, was auch verwertet wird und nach Optik gehe ich da schon gar nicht. Aber als ich angefangen habe, wollte ich auch jeden Schnulli anbauen. Das hat sich schnell gegeben.
Mit „Gärtnern als Kunst“ und „jede Blüte fotografieren und ins richtige Licht“ kann ich ebenfalls nichts anfangen. Wie sich da manche abfeiern, weil sie etwas an Blättchen zupfen, ist manchmal schon echt bizarr.
6. Februar 2016 um 22:14
Ich mag den Grühn Kohl am liebsten, der schmeckt so lecker. Der Beitrag hat mich dazu geleitet dass ich mir Grünkohl kaufen und essen werde. Danke habe den ganz vergessen bei all dem Stress
14. Februar 2016 um 14:52
Hipster-Gemüse, sehr schön… ;-)
Liebe Claudia,
ich bin gerade beim Garten-Surfen auf Dein Blog gestoßen und sehe, dass Du auch aus Berlin bist! Ich habe gerade meine Blogroll „in Angriff genommen“ und würde Dich gern hinzufügen.
Wir haben letztes Jahr einen Kleingarten in Köpenick übernommen und sind seitdem begeistert dabei! Nach und nach fügen wir unserem Ziergarten auch Nutzfläche hinzu. Letztes Jahr haben wir zum Beispiel eine Kräuterspirale gemauert und im März bauen wir Hochbeete, um dieses Jahr endlich unser eigenes Gemüse anzubauen!
Ich würde mich freuen, wenn Du mal auf meinem Blog vorbeischaust, wenn Du Lust hast!
Liebe Grüße
Jessica
23. Februar 2016 um 21:48
„Und was kommt als nächste “neue alte Sorte”?“
rotblättriger grün-/krauskohl ;) ;) ;). Oder russischer.
Der palmkohl hat ein wenig derbere blätter als der grünkohl, vor allem die älteren, im winter. Alle blühen im frühjahr nach dem überwintern wunderschön, die blüten sind ein toller aufputz für frühlingssalate.
liebe grüsse
Brigitte
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