Mangold – ein Loblied

Warum ist eigentlich Mangold (Beta Vulgaris) soviel weniger bekannt und soviel seltener in Supermärkten zu haben als Spinat? Mangold wird immerhin seit rund 4000 Jahren angebaut, im 17. Jahrhundert gehörte Mangold zu den beliebtesten Gemüsesorten in Deutschland bis es vom Spinat verdrängt wurde. Mittlerweile soll es einen Trend zur Wiederentdeckung geben, da ich aber kaum je Gourmet-Restaurants aufsuche, bemerke ich davon wenig.

MAngold

Mangold im Garten

Wir bauen Mangold seit Jahren an, sind dabei aber wegen der allzu sandigen Erde dazu übergegangen, ihn in großen Töpfen und Bautuppen zu ziehen. Das klappt wunderbar! Zwar wird er durchaus mal angefressen, hat aber eine Wachstumsgeschwindigkeit, die uns trotzdem mehrere Ernten pro Pflanze gestattet. Auch im Freiland ist er durchaus gewachsen, aber eben nicht so üppig wie in den Kübeln. Zudem sieht so ein Topf-Arrangement mit Mangold auch ganz gut aus.
Zwar kann man lesen, dass man den Mangold problemlos direkt aussähen könnte, doch ziehen wir ihn lieber zuhause in geschützter Umgebung vor. Wir bauen Stil- und Blattmangold an, wobei mir vor allem der „Waliser Mangold“ mit seinen breiten Stilen als sehr wüchsig aufgefallen ist.
Das Überwintern der eigentlich zweijährigen Planze ist uns hier in Berlin noch nicht gelungen – es fault letztendlich doch alles weg.

Mangold in der Küche

Meist bereits ich den Mangold äußerst schlicht zu. Die Stile kommen zuerst in eine Pfanne mit Pflanzenöl und Zwiebeln. Nach ca. 5 Minuten folgen die grob geschnittenen Blätter. Salz und Pfeffer kommt noch dran und nach ca. 15 Minutzen ist die Gemüsebeilage fertig.
Zum Einfrieren mache ich Magold-Kartoffelsuppe: die eine Hälfte gedünsteter Mangold, die andere gekochte Kartoffeln – alles kommt mit genug Gemüsebrühe in meinen Mixer und wird sehr fein zermixt. Zurück im Topf koche ich die Suppe nochmal auf und würze sie nach Geschmack. Dann fülle ich sie in Kochbeutel und friere sie ein. Auf diese Art kann ich den meisten Mangold verwerten, denn allzu oft hab ich auch nicht Lust und Zeit für die Zubereitung in der Pfanne.

Mangold

Und hier mal ein bisschen Blog-Liebe:

Veganer Mangold-Kartoffel-Auflauf;

Nom, Nom, Nom Mangold-Quiche! ;

Mangoldkartoffeln in Grüner Soße (Video);

Bunter Mangold mit Nudeln und Sahnesoße;

Quinoa-Pilaf mit Mangold.

Mangold: die Nährwerte und Inhaltsstoffe

Manchen gilt der Mangold dank seiner Inhaltsstoffe als „heimischer Superfood“. Ich zitiere mal aus Vegan-Blatt:

„Dass der Mangold bei uns auch als heimisches Superfood gilt, hat er der großen Vielzahl seiner Vitamine und Mineralien zu verdanken, die zum Beispiel bei der Blutbildung helfen und die Verdauung anregen. Denn der Mangold kommt nicht nur aus der gleichen Familie der Fuchschwanzgewächse, wie die Roten Rübe und dem Spinat, sondern verbindet die tollen Inhaltsstoffe beider Gemüsesorten: viel Provitamin A, einen hohen Vitamin C-Gehalt, die Vitamine B1, B2 und K, Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen, Phosphor, die Wunder-Aminosäure Betain.“

Wo viel Licht ist, ist aber auch ein kleiner Schatten:

„Neben den reichlichen Vitaminen und Mineralstoffen teilt sich der Mangold auch die Oxalsäure und das Nitrat mit der Roten Rübe und dem Spinat. Oxalsäure ist nur bedenklich für Menschen die zu Nierensteinen neigen, da die Säure Kalzium im Körper binden und dies zu Nierensteinen führen könnte. Wenn Ihr vorhabt, Mangold in rauen Mengen zu essen, solltet ihr sicherheitshalber zusätzlich noch etwas kalziumhaltiges zu euch nehmen wie Mohn, Sesam, Brennessel, Grünkohl oder Fenchel.“

Nun ja, „rauhe Mengen“ verzehren wir eher nicht, sondern verschenken auch einen Teil der Ernte an Freunde.

Hier die inneren Werte pro 100g wie sie Google präsentiert:

Kalorien 19
Fettgehalt 0,2 g
gesättigte Fettsäure 0 g
Ungesättigte Fettsäuren 0,1 g
Natrium 213 mg
Kalium 379 mg
Kohlenhydrate 3,7 g
Ballaststoff 1,6 g
Zucker 1,1 g
Protein 1,8 g
Vitamin A 6.116 IU
Calcium 51 mg
Ascorbinsäure 30 mg
Eisen 1,8 mg
Vitamin B6 0,1 mg
Magnesium 81 mg

Alles in allem ist Mangold ein genügsames, schnell und unkompliziert wachsendes Gemüse, das wir sehr gerne im Garten haben – jedes Jahr wieder!

***

Auch interessant:

Mangold einfrieren

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Autor: ClaudiaBerlin

Claudia lebt und gärtnert in Berlin und bloggt seit 2005 rund ums naturnahe Gärtnern. Folge dem Blog auf Twitter.com/gartenzeilen - da gibts Lesetipps und allerlei Infos rund um unser tolles Hobby.

8 Kommentare

  1. Ich liebe Mangold! Danke für Dein Loblied und die Rezepte, ich pflanz ihn mir jetzt auch im Topf! Liebe Grüße, Tessa von „Mach mal“

  2. Hallo Claudia,

    an Mangold haben wir uns bisher noch nicht versucht.
    Aber allein schon das Rezept dieser einfachen Kartoffelsuppe ist verlockend.
    Nächstes Jahr probieren wir es auch mal aus.
    Zur Zeit warten wir noch auf unsere Tomaten und Artischocken.

    Liebe Grüße
    Svenja

  3. Ich habe heuer zum ersten Mal Mangold angebaut und komme mit dem Ernten überhaupt nicht nach und schon gar nicht mit dem Essen :)

    lg kathrin

  4. Ich danke Euch für die netten Kommentare!

    Toll, wenn jemand nun mehr Mangold anbaut, bzw. überhaupt damit anfängt.

  5. Hab vor 4 Wochen noch Mangold ausgesät und bin gespannt ob ich vorm Winter noch etwas ernten kann. Im Moment sind die Pflänzchen ca 5 cm gross.

    Werde die Anbaumethode in Töpfen im nächsten Jahr auch mal probieren. Dann aber gleich im Frühjahr und nicht erst nach der Kartoffelernte ins Beet.

    Übrigens: In München gibt es Mangold auf dem Viktualienmarkt zu kaufen. Gut, das Kilo kostet 5 Euro, aber es gibt ihn.

    Schöne Grüsse nach Berlin

    Wolfgang

  6. Ich habe farbigen Mangold und lasse ihn sich immer wieder aussamen. Das klappt eigentlich ziemlich gut, so habe ich immer irgendwo ein paar nette Überraschungen im Garten :-)
    Dabei mag ich ihn nicht einmal besonders.
    Letztes Jahr habe ich einige Pflanzen, die unmöglich standen abgeerntet und einer Kollegin geschenkt. Die waren super…
    LG Cordula

  7. Mangold ist für einige ein Segen für den anderen alles andere als. Ich persönlich finde ihn geschmacklich nur dann gut, wenn es gut gewürzt wird, andere trinken das quasi als „Drink“, wiederum andere lassen die Hände davon. ABER die Mangoldsamen müssn ja schon längst unter der Erde sein.
    Tipp: Gut pflegen, weil der Ertrag wirklich lobenswert ist – und gut gießen natürlich. :-)

    VG
    Ingar

  8. Damit haben sich dann meine Pläne für die kommende Gartensaison ein klein wenig geändert. Ursprünglich wollte ich ein wenig Mangold ins hoffentlich bald entstehende Staudenbeet schmuggeln. Auf die Idee, den Mangold in Töpfe zu setzen, bin ich bisher noch gar nicht gekommen. Mit anderen Worten: Der Fisch ist geputzt :-) Danke für den Tipp mit den Töpfen!

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