Heute landete ein kleiner schlanker Spatz auf meinem Balkongeländer, vermutlich ein Weibchen. Sie hatte ein helles, längliches Stück Weißbrot im Schnabel, das ein Stück weit nach rechts und links heraus ragte.
Ich stand zufällig hinter der verglasten Balkontür und rührte mich nicht. Der Spatz schaute um sich, machte sich lang und wieder kurz, schaute nach rechts, links, vorne, oben – sich immer wieder „streckend“, wodurch er gleich einen Zentimeter größer wurde. Dann tippelte er auf dem Geländer entlang, dann auf den Rand eines Blumentopfs – immer wieder das beschriebene Verhalten zeigend.
Schließlich hob er ab und flog auf einen hohen Baum auf der gegenüber liegenden Straßenseite. Dort saß er eine weitere Minute herum, immer noch mit dem Brot quer im Schnabel. Schließlich kam er zurück, jedoch nicht auf den Balkon, sondern aufs Dach. Ich wohne im 3.OG, über meinem Balkon ist keiner mehr, ich konnte ihn gut sehen, wie er da auf der Kante der Dachrinne saß – um sich schauend, sich streckend… Schließlich verschwand er aus meinem Blickfeld in Richtung Dachschräge.
Ich frage mich: Warum zum Teufel kümmert sich dieser Spatz nicht darum, das fette Teil in seinem Schnabel schnellstmöglich loszuwerden? Es also zu fressen oder seinen Jungen ins Nest zu bringen?
Verstehe einer die Spatzen!
22. Juni 2014 um 16:20
Der war so stolz auf seine Beute und wollte, dass du sie ausgiebig bewunderst ;-)
Liebe Grüße
Elke
23. Juni 2014 um 10:32
Hi Elke, das ist ja eine sehr liebevolle Interpretation!
Nur stimmt sie nicht. Ein befreundeter Vogelkenner hat mich aufgeklärt: der Spatz sucht seine grad aus dem Nest geflüchteten Jungen, die er immer noch füttert…
10. Juli 2014 um 13:18
Ein Spatz füttert seine Junge so lange, wie diese noch nicht selber im Stande sind. Es soll schon jemand beobachtet haben, wie Spatz a) Spatz b) mit Futter im Schnabel hinterher geflogen ist. Halte ich aber für ein Gerücht :-)