Raupenfraß auf der Quitte: der kleine Frostspanner

Kaum haben sich die neuen Bäumchen ein wenig belaubt und Blüten angesetzt, werden sie auch schon angegriffen. Dass die im Herbst gepflanzte Quitte aussah, als litte sie an Wassermangel, war mir vor ein paar Tagen aufgefallen. Das war allerdings nicht der Grund, sondern eine kleine grüne Raupe, die sich in gefalteten Blättern und Blüten versteckte: der kleine Frostspanner (Operophthera brumata).

kleiner Frostspanner

Wir haben sie abgesammelt, es waren „nur“ etwa fünf Raupen auf dem kleinen Bäumchen, nicht länger als ein knapper Zentimeter. Da sie zuerst gar nicht sichtbar waren, hatte ich an eine Pilzkrankheit gedacht und nach Infos über das Schadbild gesucht. Dabei bin ich auf das großartige Dokument „Bestimmung von Schaderregern an Kern-, Stein- und Beerenobst“ (.pdf) gestoßen, das Beste, was mir bisher zum Thema Krankheiten und Schädlinge begegnet ist!

Der kleine Frostspanner ist ein unscheinbarer Schmetterling, dessen Weibchen nicht mal fliegen können. Sie schlüpfen im Herbst und krabbeln an den Bäumen hoch, wo sie dann Eier in Rindenvertiefungen ablegen. Genau das kann man mit Leimringen verhindern, was wir in diesem Herbst ganz sicher auch machen werden!

Klebeband gegen Ameisen

Auch die Ameisen sind schon sehr aktiv und krabbeln auf den Bäumchen herum. Sie selber sind nicht schädlich, doch legen sie gerne ihre ganz persönliche Massentierhaltung aus Blattläusen an, die sie an geeignete Stellen hochtragen, beschützen und melken. Letztes Jahr hatten wir Erfolg mit Klebeband, das wir umgekehrt, mit der Klebeseite nach außen, um die Stämmchen wickelten. Binnen weniger Tage war der Spuk vorbei, die Blattläuse waren verschwunden. Die Quitte haben wir jetzt schon mal so geschützt, die anderen Bäuchen kommen auch noch dran.

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Autor: ClaudiaBerlin

Claudia lebt und gärtnert in Berlin und bloggt seit 2005 rund ums naturnahe Gärtnern. Folge dem Blog auf Twitter.com/gartenzeilen - da gibts Lesetipps und allerlei Infos rund um unser tolles Hobby.

7 Kommentare

  1. Sehr empfehlenswert finde ich auch diese Pflanzenschutz-Infothek:
    http://pflanzenschutzdienst.rp-giessen.de/pflanzenschutzinfothek/infothek/
    Wobei ich natürlich auch Absammeln oder so simple Dinge wie Klebeband bevorzuge.
    VG Silke

  2. Mir haben die Raupen in zwei Tagen meine beiden wunderschönen Akeleien abgefressen. Die Pflanzen standen da wie Gerippe, oben dran die Blüten und an den Knospen saßen die Raupen auch schon und taten sich gütlich.
    In den vorherigen Jahren hatte ich solche Tierchen nicht. Da macht das Gärtnern keinen Spaß…

  3. Danke Euch für die Kommentare!

    @Silke: Quitte ist da leider nicht dabei…

    @Füchsin: ja, das ist schade – aber es ist ja nicht jedes Jahr so! Jetzt solltest du sie auch noch gut einfach zurück schneiden können, sie treibt dann wieder aus…

  4. Hallo,
    super, daß Du Alternativen zur Chemiekeule präsentierst. Wir haben zwei Apfelbäume im Garten und benutzen auch keine Chemie. Sie hatten letztes Jahr allerdings eine Art Pusteln, die wir hinnahmen. Falls jemand Tipps hat, wären wir dankbar.
    Grüße
    Michi
    http://www.michis-tomatensamen.de/chilisamen

  5. Den habe ich dieses Jahr auch schon getroffen. Na, ja genau hat ihn meine Frau zuerst getroffen und zwar auf meinem Rücken. ;-) Wirklich. Das Beast wollte auf keinen Fall loslassen. Wilde Gartenarbeit pur.

  6. Bald geht der Kampf wieder los. Aber ich freue mich schon auf neuen Wachstum in meinem Garten in 2016.

  7. Pingback: Die Salatvernichter: Grüne Raupe – welche Art? › Das wilde Gartenblog

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