So etwas habe ich noch nie gesehen! Da schleimt irgend etwas aus einem dicken Baumstamm heraus – an der Stelle, wo früher einmal ein Ast abgesägt wurde. Und es STINKT ziemlich heftig!
Hier erstmal die Gesamtansicht:
Etwas näher ran:
Und hier die glibberige, sogar kleine Bläschen werfende Masse ganz nah – wahrlich kein schöner Anblick:
Wer kennt das? Was kann das sein? Und WAS kann man dagegen tun?
27. Oktober 2013 um 12:15
Hallo Claudia,
der Laubbaum blutet aus. Weißt du welche Baumart es ist? Kastanien werden momentan von einem Bakterium (Pseudomonas syringae) befallen, das sie zum Ausbluten bringt. Die sollten untersucht werden, wenn sie bluten.
Bei Buchen, Ahornbäumen und Birken habe ich schon „blutende“ Stellen am Stamm gesehen, die später einfach „überwallt“ wurden und wieder zuwuchsen. Der Baum versucht seine Verletzungen aktiv abheilen zu lassen. Manchmal ergeben sich dadurch skurrile Auswüchse. Man muss nur aufpassen, weil der Baum an der Stelle innerlich faul sein kann.
Wir haben eine Buche im Garten, bei der sah es genauso aus. Nach längeren Regenfällen schäumte es (Eiweiß im Saft?) und der Saft floss stärker, im Sommer bei starker Hitze war es nur feucht. Mittlerweile ist die Stelle abgeheilt. Damals habe ich allerdings zur Sicherheit mir einen Fachmann zu Rate gezogen, der überprüfen sollte ob der Baum faul ist.
Viele liebe Grüße
Carola
27. Oktober 2013 um 12:25
danke für deinen Tipp! Leider weiß ich nicht, was es für ein Baum ist – jedenfalls kein Obstbaum. Versteht man unter „Ausbluten“ nicht den Austritt von Harz? HARZ ist es nämlich gewiss nicht, sondern ein stinkender glibberiger Saft…
Hab mal selber rumgegoogelt und noch folgendes Gespräch gefunden – da scheinen es MADEN gewesen zu sein:
http://forum.garten-pur.de/Pflanzengesundheit-33/Hilfe-alter-Apfelbaum-ist-kr-17640_0A.htm
Ich denke auch, dass da ein Baumsachverständiger zu Rate gezogen werden sollte.
27. Oktober 2013 um 13:38
ich hatte vor kurzem einen Baumgutachter da, der unsere alten Bäume mal durchgeguckt hat. Der hat mir gesagt, ich solle auf leckende Stellen achten, es gäbe Pilze, die die verursachen und durchaus auch Auswirkungen auf die Standfestigkeit des baumes haben können.
Falls dieser Baum also irgendwem gefährlich werden könnte (was auf dem Bild erstmal nicht so aussieht), dann würd‘ ich mal einen Baumgutachter ranholen, soooo teuer ist das nicht.
Falls nicht, und Du könntest zur Not den Tod des baumes verschmerzen, dann würde ich wohl einfach interessiert zuschauen, was da los ist – Natur…..
27. Oktober 2013 um 15:18
Hallo Claudia,
„ausbluten“ ist nur ein Begriff für den Austritt von Pflanzensaft. Bei manchen Pflanzen (Nadelbäumen)sind viele Harzsäuren im Pflanzensaft vorhanden, die an der Luft austrocknen, kristallieren und festes Harz bilden. Kirschbäume haben auch tolles Harz.
Andere sind sehr reich an Zucker. Wenn man im Frühling kurz vor dem Blattaustritt einen Ahornzweig abschneidet und den tropfenden Saft auffängt, schmeckt der lecker zuckrig. Der Ahornsirup ist ja nichts anderes als eingedickter Pflanzensaft von Ahornbäumen. Diese Bäume haben solche feuchten Stellen, bis sich neues Zellgewebe wulstartig über die verletzte Stelle gebildet hat. Die Gefahr ist scheinbar nur, dass sich dann im Inneren Bakterien und/oder Pilze ansiedeln und Fäulnis im Inneren des Stammes hervorrufen.
Wenn, wie im Forum beschrieben, sich Maden im Saft tummeln, dann könnte es doch auch sein, dass diese sich an der reichhaltigen „Futtertheke“ bedienen, oder? Der Schaum im Saft sieht locker aus und scheint außen erst fester zu werden.
Ich bin wirklich gespannt, was es ist.
Viele liebe Grüße
Carola (die immer wieder gerne hier mitliest)
28. Oktober 2013 um 09:41
Das sogenannte Bluten der Bäume- also Saftaustritt- soll Bäumen kaum schaden. Bei einigen Arten gehört das wohl sogar zur Abwehr von Krankheitserregern.Der Saft kann aber zuckerhaltig sein, und dann finden sich Hefepilze ein, die ihn vergären können…daher der Schaum und Geruch, Was ich nicht verstehe, weshalb du den Baum nicht bestimmen kannst, der hat doch sicherlich Blätter gehabt?
Ich tippe auf irgendeinen Ahorn….der gerne mal ‚blutet‘.
LG
Sisah
28. Oktober 2013 um 09:50
Mittlerweile denke ich auch, dass es das „normale“ Ausbluten nach Kappen eines Astes sein kann, was dann von Bakterien besiedelt dieses „Stinken“ ergibt.
@sisah: Ohne Blätter ist Bestimmen nicht leicht, wobei wir diesen Baum (=nicht unserer) auch mit Blättern nicht erkennen konnten – ich bin ja nicht die Baumkennerin, doch die typische Ahornblattform hatte er nicht.
14. November 2013 um 20:14
Ist das nicht eine Linde? Bei der Linde hat man das Problem, dass sie auch im Winter noch Saft führt. Und ganz bestimmt jetzt noch. Also blutet sie auch. Saft führt sie, weil sich in der Rinde der Zweige etliche Lentizellen befinden, die auch im Winter weiter atmen, viel mehr als bei anderen Baumarten. Darum ist die Linde der einzige Baum bei uns, der auch im Winter noch Wasser zieht. Das ist der Grund dafür, dass an vielen alten Höfen in Richtung Westen (Wetterseite) eine Reihe Linden gepflanzt wurde. Denn es wird auch im Winter so viel Wasser von diesen Bäumen hochgepumpt und verdunstet, dass eine austrocknende Wirkung bis in die Tiefe entsteht. Man versuchte so in manchen Gegenden, die Gebäude von Höfen vor der Vernässung zu schützen. Steht der blutende Baum eigentlich in eurem Garten? Wenn da mal wieder ein Ast weg muss würde ich vorschlagen, das noch später im Jahr zu machen und die Wunde sofort mit Baumwachs zu verschließen. Ich hab das bisher nur bei Obsbäumen so gemacht, aber vielleicht funktionioert es ja bei der Linde trotz Saftfluss auch.
16. März 2017 um 17:41
Hi,
ich habe genau so einen Saft auch bei meinen Bäumen und stehe vor der selben Frage. Was ist denn inzwischen daraus geworden?
Gruss,
Martin
27. August 2017 um 12:46
Schreibe aus Namibia: Habe einen Maulbeerbaum der blutet seit geraumer Zeit an verschiedenen Stellen wo Aeste abgesägt worden sind. Hier kann mir keiner helfen. Was kann man tun um dies zu stoppen? Hier fängt gerade der Frühling an.