Derzeit planen wir neue Baumpflanzungen, denn noch immer sind unsere beiden Parzellen insgesamt optisch etwas zu übersichtlich. Die übernommenen Obstbäume sind zudem uralt, einige sind bereits teilweise oder ganz abgestorben, weshalb wir für jeden sterbenden Baum einen neuen setzen.
Mit manchen frisch gepflanzten Bäumchen haben wir allerdings schon Schiffbruch erlitten, wie etwa mit einer Aprikose, die zwar am gewählten Standort sehr gut gedieh, dann aber binnen kurzer Zeit von einem Wurzelbakterium dahin gerafft wurde. Da das Bakterium vom Pflaumenblattsauger (Cacopsylla pruni) übertragen wird, kommen Aprikosen leider nicht mehr in Betracht. Denn Pflaumenbäume haben wir etliche, die wachsen auf unserem sandigen Boden sogar richtig gut.
Keine Lust mehr auf Birnenrost
Auch Birnen werden wir keine mehr pflanzen. Es ist einfach schaurig mit anzusehen, wie sich regelmäßig der Birnenrost ausbildet. Zunächst sieht das ja gar nicht mal schlecht aus, die Blätter bekommen orangene Stellen, was man auch als interessantes Farbspiel betrachten kann. Im späteren Jahr wird es dann allerdings richtig hässlich bis eklig, wenn zur Farbe noch diese kleinen Auswüchse kommen.
Nach allen Recherchen, die ich angestellt habe, ist gegen Birnenrost kein Kraut gewachsen. Seien es zu kaufende Spritzmittel oder selbst gemachte Jauchen: nichts hilft wirklich, das ist leider das Fazit, das aus all diesen Quellen spricht. Also: keine Birnen mehr!
Apfel, Kirsche, Mirabelle
Die bereits gepflanzten Kirchbäumchen machen sich dagegen gut. Sie legen schnell zu und abgesehen von einem eher harmlosen Lausbefall, den ich leicht mit einem Leimring gegen die Ameisen bekämpfen kann, haben wir mit ihnen kein Problem. Wenn man mal davon absieht, dass die Kirschen meist von den Vögeln gefressen werden bevor wir dazu kommen. Kirschen dürfen also gerne mehr werden: eine süße und eine saure soll es sein, denn unsere Geschmäcker sind da durchaus verschieden. :-)
Der einzige Apfelbaum, den wir bisher gepflanzt haben, ist ein sogenannter „Familienbaum“ mit drei verschiedenen Sorten. Leider wachsen nur zwei dieser Äste gut, der dritte ist verkümmert, so dass das Ganze etwas „schief“ aussieht. Der nächste Apfel wird also kein Mehr-Sorten-Experiment mehr sein, sondern eine robuste Sorte, die „mittelfrüh“ fruchten sollte.
Besonders gut entwickelt hat sich ein kleines Mirabellenbäumchen, das auch schon richtig viele Früchte trägt.
Dass dieses Früchte trotz ihrer Süße etwas fad schmecken, soll uns nicht weiter stören. Eine zweite Mirabelle muss her, eine andere Art wird dann ja auch wieder anders schmecken.
Auch eine Mispel und eine Quitte, die wir gepflanzt haben, sind erstaunlich gut und schnell gewachsen, abgesehen von einer Art Rost auf der Quitte im ersten Jahr, der zum Glück nicht wieder kam. Allerdings sind deren Früchte nicht so unmittelbar verwendbar, so dass wir jetzt erstmal lieber Apfel, Kirsche und Mirabelle vermehren.
Und jetzt müssen wir nur noch Sorten aussuchen und die Bäumchen bestellen. Und natürlich einpflanzen, vermutlich so Ende Oktober, Anfang November.
26. September 2013 um 11:02
Hallo,
gibt es bei Euch Obstbaumwarte oder etwas ähnliches die Euch beraten können was für Sorten sich eigenen? Mein geschmacklicher Favorit ist ja die Ananasrenette.
Grüße Friederike vom Projekt Landeier
26. September 2013 um 12:44
Hallo,
der Birnengritterrast lässt sich in besiedelten Gegenden meist nicht ganz vermeiden, weil der Zierwacholder als Zwischenwirt dient. Allerdings kommen die meisten Birnen einigermaßen damit klar, das ist auch etwas Sortenabhängig. Nashi-Birnen sind übrigens nicht betroffen, deren Geschmack mag ich aber persönlich nicht so. Hat man einen Wacholder im Garten, könnte man zumindest den roden.
Bei Apfelbäumen würde ich mal zu einem der jetzt gerade stattfindenden Apfelfeste fahren und mich durch ein paar ältere Sorten probieren. Ich würde nur eine Nehmen, die es nicht im Supermarkt und vielleicht nichtmal auf dem Wochenmarkt zu kaufen gibt, schließlich will man ja ein unbezahlbares Geschmackserlebnis.
Ich kann die Baumschule Horstmann und die Baumschule Alte-Obstsorten (Hammerschmidt) empfehlen. Mit beiden habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht und beide versenden meines Wissens auch in vorbildlicher Weise.
27. September 2013 um 09:37
Ich hatte unsereren Birnbaum Conferance auch schon abgeschrieben, er bleibt klein hat mehr oder weniger Birnenrost und in diesem Jahr hat er uns überrascht.
mind. 30 Birnen , die wir nun täglich essen
Bäume brauchen aber auch Nährstoffe durch eine ausgewogenen Düngung , Kompost und Mulch mögen sie auch
und auch meine Aprikose vom Baumarkt wuchs nur mittelprächtig und auch in diesem Jahr eine Frucht,
auch sie darf beliben.
gut den Sandboden verträgt der Apfelbaum Alkmene.
achte mal beim Kauf auf die Veredlungs – Unterlage, sie muss für Sandböden geeignet sein!
Grüße Frauke
27. September 2013 um 13:50
Ich danke Euch für Eure Kommentare und die nützlichen Tipps!
@Friederike: keine Ahnung – aber ich denke, wir finden auch so die richtige Sorte. Es haben ja noch mehr Leute Sandböden.. :-)
@chaosgarten: bei Horstmann haben wir auch schon gekauft und waren bisher sehr zufrieden. Wenn was nicht richtig wächst, ist es ja auch nicht immer schuld der Baumschule…
@Frauke: ja, mehr Mulchen/Kompost geben steht jetzt mal an. In den ersten 2 Jahren soll man neu gepflanzte Bäume ja gar nicht düngen – aber WAS man alles unter „Düngung“ versteht, ist offenbar nicht Konsens, siehe dieses Gespräch in einem Baum-Forum.
27. September 2013 um 13:50
Hallo,
also mein Birnenbaum bringt auch nicht so viele Früchte wie zum Beispiel der Apfelbaum, aber trotzdem bin ich ganz zufrieden.
Zwar hat der Baum an vielen Stellen diese Knoten in den Ästen, aber die betroffenden Stellen an den Blättern und generell am Baum entferne ich immer, das hilft!
Dein Mirabellenbäumchen finde ich klasse! Ist ja noch recht klein, aber schon eine Menge Früchte dran, nicht schlecht :)
28. September 2013 um 21:08
Was haltet ihr von einem tollen Pfirsichbaum? Pfirsiche sind lecker und man kann auch ganz tolle Marmelade daraus machen. Also meiner ist immer sehr üppig und ich habe jedes Jahr reichlich Marmelade und Belag für die Torte.
Oder einen Nussbaum. Wäre doch auch eine Idee für euch. So habt ihr im Winter immer kostenlos Nüsse und müsst sie nicht teuer im Laden kaufen.
7. Oktober 2013 um 09:20
Den Birnenrost haben wir ebenfalls. Unseren Baum haben wir jedoch geerbt und er ist gute 5 Meter hoch. Trägt dieses Jahr reichlich und leckere Birnen. Da stört uns das bisschen Gitterrost nicht und den Baum scheinbar auch nicht.
Lieben Gruß Cordula
7. Oktober 2013 um 09:23
Noch was, hab ich vergessen. Ihr könnt auch Primitivpflaumen pflanzen.
Bei uns wachsen beispielsweise Kreeten eine Haferschlehe. Sehr lecker im Geschmack ein wenig wie Pflaume-schwarze Johannisbeere.
Es gibt auch Spillinge und viele weiter alte unveredelte, gesunde und wüchsige Primitivpflaumen, die nicht nur pflegeleicht und ertragreich sind, sondern ausserdem auch noch erhaltenswert :-)