Wow, was für eine majestätische, auslandende, raumgreifende Pflanze! Ich traf sie am Ufer der Rummelsburger Bucht und war hin und weg. Die „Echte Engelwurz“ (Angelica archangelica) ist eine zweijährige Pflanze, die bis zu 2,50 Meter hoch wächst – diese hier war bestimmt schon 1.50 groß. Der Sage nach wurde sie dem Menschen von einem Engel gezeigt, was sich auch im Namen niederschlug (Angelus = Engel) und galt als Heilmittel gegen Pest und bösen Zauber.
Zu den Wirkstoffen schreibt Wikipedia warnend: „Als Inhaltsstoffe treten ein ätherisches Öl (vorwiegend aus Terpenen bestehend), Bitterstoffe, Gerbstoffe, Harz und organische Säuren auf. Die Berührung mit dem Kraut kann zu „chemischen Brandwunden“ führen – ab Mai enthält die Pflanze phototoxische Furocumarine, die eine Dermatitis (Photodermatitis, Berloque-Dermatitis) hervorrufen können.“
Was Nebenwirkungen hat, hat auch Wirkung, deshalb wundert es nicht, dass die Engelwurz als Heilpflanze gilt, die antibakteriell wirkt und auch gegen Schimmelpilze hilft. Arzneilich am wirksamsten sind die Wurzeln (Rad. angelicae), der Tee soll bei Magen-Darm-Problemen, Rheuma und Bronchitis helfen.
Auch in der Küche findet Angelika Verwendung: Alle Bestandteile sind hocharomatisch und haben nervenstärkende Wirkung. Die Wurzel wird in Kräuterbittern genutzt, die Sprossen eignen sich für Salate. Kandiert wird Engelwurz wie Orangeat oder Zitronat als Backzutat verwendet.
Mir reicht allerdings der wunderschöne Anblick – wer auf das Bild klickt, sieht es in groß.