Weiße Fliegen – was tun im Herbst?

Ja sicher, die Saison geht dem Ende zu und wenn es kalt wird, werden alle noch übrigen weißen Fliegen sterben. Trotzdem ergeben sie noch Fragen – und deshalb dieser Beitrag. Vielleicht hat je jemand von Euch Erfahrungen und weiß, wie man sie wieder los wird.

Weiße Fliegen auf Tomate - die meisten sitzen auf der Unterseite der Blätter

Saugende Plagegeister

Die winzigen, sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit vermehrenden Plagegeistert hatte ich mir auf meinem Nordseite-Balkon eingefangen, wo ich unsere diesjährigen Tomaten und Zucchini nach dem Vorziehen in der Wohnung „zwischengelagert“ hatte. Mit den Pflänzchen zogen sie ins Gewächshaus ein, wo sie zunächst den Tomaten nicht zu schaden schienen. Je mehr es aber wurden, desto nerviger wurde ihr massenhaftes Auffliegen bei Berührung. Die durch die Ausscheidungenen der Fliegen klebrigen Früchte musste man gut waschen, immerhin konnten die Fliegen deren Schalen nicht durchdringen. Im späten Sommer wurde es dann ernster: Die Fliegen zehrten durch ihr Pflanzensaft-Saugen die Tomaten sichtbar aus – eine Pflanze haben sie praktisch „nieder gemacht“.

Schon im Frühjahr hatte ich im Netz recherchiert und festgestellt, dass die weißen Fliegen sehr verbreitet sind. (Bisher hatten sie uns ja komplett verschont). Sie haben auch noch Doppelgänger, die Kohlmottenschildläuse, die sich aber genauso verhalten. Ich lernte, dass es schwierig sei, die Fliegen zu bekämpfen. Es gibt zwar allerlei Tipps zu Spritzmitteln, die aber alle paar Tage über längere Zeit angewendet werden müssen. Danach stand uns nicht der Sinn und da die Schäden sich im Rahmen hielten, ließen wir den Dingen ihren Lauf.

Weisse Fliegen auf der Unterseite eines Stockrosenblatts

Wie hindert man die Fliegen am wieder kommen?

Gerne wären wir ja die Plage fürs nächste Jahr los! Insbesondere fragen wir uns momentan, ob es nötig ist, den Boden im Gewächshaus auszutauschen. Dazu heißt es auf der Seite der Bayrischen Gartenakademie:

„Entfernen Sie konsequent jegliches Unkraut, nicht nur im direkten Umfeld der Kulturpflanzen. Unbemerkt entwickelt sich die Weiße Fliege besonders auf Gänse-, Milch- oder Zuckerdistel, Vogelmiere, Franzosenkraut und auf anderen Kreuzblütlern. Sie sind beliebte Nahrungspflanzen, aber auch bevorzugte Überwinterungsquartiere. Darüber hinaus überwintern die Weibchen der Weißen Fliege auf Winterkohlarten wie Grün- und Rosenkohl und auf Kohlstrünken, die in der kalten Jahreszeit auf den Beeten bleiben. Auch Erdbeerpflanzen bieten der Kohlmottenschildlaus Unterschlupf vor strenger Winterkälte.“

Demnach wäre ein Bodenaustausch NICHT nötig, sondern lediglich das Entfernen aller Pflanzenbestandteile vor dem Winter. Ob sie den Kompost überleben, ist natürlich auch noch eine Frage – eigentlich halte ich das für unwahrscheinlich. Sämtliche „Unkräuter“ weiträumig zu entfernen, kommt natürlich in unserem naturnahen Garten nicht in Betracht. Es muss ja auch einen Grund geben, dass sie da bisher kein Problem waren, trotz der Wildpflanzen allüberall, die den Winter (und unser Mähen und Mulchen) abgesehen davon ja auch nicht überleben.

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Autor: ClaudiaBerlin

Claudia lebt und gärtnert in Berlin und bloggt seit 2005 rund ums naturnahe Gärtnern. Folge dem Blog auf Twitter.com/gartenzeilen - da gibts Lesetipps und allerlei Infos rund um unser tolles Hobby.

10 Kommentare

  1. Ich hatte heuer auch ein paar weiße Fliegen, aber ihr Auftreten hielt sich in Grenzen. Bis jetzt bin ich noch über kein wirksames Mittel gestolpert.

    lg kathrin

  2. @Kathrin: und sind sie in JEDEM JAHR da? Wie denkst du, dass sie in deiner Umgebung überwintern?

  3. hm, jetzt kommen die bei mir auch, ich weiss nicht, was ich machen soll :(

  4. In meinem Gewächshaus hatte ich auch mal die weiße Fliege. Zufällig habe ich gelesen, Zitronenmelisse gefalle diesen Plagegeistern nicht. Zwei große Stauden stehen seither in dem Häuschen und von weißer Fliege keine Spur mehr. Zufall?

    GlG Jane

  5. hab mal gehört, dass sie auch mit gelben leimtafeln bekämpft werde nkönnen. hab es aber noch nicht selbst ausprobiert. einen versuch ist es sicher wert.

    liebe grüsse, ulrike

  6. Gelbe Leimtafeln kann ich empfehlen. Hab die Fliegen in meinem kleinen Gewächshaus gehabt und damit gut in den Griff bekommen. In den ersten Tagen habe ich die befallenen Pflanzen leicht geschüttelt damit die Fliegen auf fliegen und auf die Tafeln setzen. Nach einer Woche war das Thema durch.

    MfG

    FamWilberg

  7. jetzt haben wir 2019.
    Wie ist es euch mit der weißen Fliege ergangen? Was habt ihr ausprobiert und mit welchem Erfolg?

  8. Vorsicht, „häusliches“ Nervengift.
    Wenn ich ziemlich verzweifelt bin über Schädlinge aus dem Insektenreich, dann erbettle ich mir von nervengiftsüchtigen Personen ein paar Zigarettenkippen, werfe die in einen Liter Wasser und heize den Gerümpel etwas auf. Danach eine Spritzer Spülmittel rein, und fertig ist das Spritzmittel.
    Ich male einen Totenkopf auf die Spritzflasche, lasse aber idR bei dieser Mühe und diesem Ärger nichts übrig.

  9. Ich hatte das Tomaten-Gewächshaus nach der Totalkatastrophe, bei welcher 10+ kg Tomaten (alte Edelsorten…) wegen der sch..weissen Fliege und dem folgenden Russtau verloren waren, ziemlich leergeräumt und den ganzen Winter offen gelassen, dann einen Sommer lang nichts drin gehabt ausser ein paar Erdbeeren und ein kleines Pfirsichbäumchen. Seither scheint es ziemlich sauber. Die Weiber sind offenbar alle erfroren…leer lassen wäre nicht notwendig gewesen

  10. PS: wenn der Nikotinsud gegen „harte“ (mit Chitin gepanzerte) Insekten wie die Sch..Weissfliegenlarven verwendet werden soll, müsste man wohl einen Teelöffel Salatöl und mehr Spülmittel zufügen, damit die Sache an den Biestern hängen bleibt. Nur versprühen, wenn die Honigbienen nicht fliegen. Am besten wenn schon oder noch Dämmerung ist.

    Vorteil: ist billig/einfach und ich habe kein „Gartengift“ an Lager. Die Hobbygärtner/innen sind häufig unvorsichtig mit Giften! Leider….

    PS: kennt jemand einen Leim, mit dem man Gelbsticker herstellen kann? ist nicht hübsch, aber wirkungsvoll.

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