Anders als sonst standen wir gestern schon um 10 Uhr früh auf der Matte: die halbjährliche Mitgliederversammlung lud alle ins Vereinshaus, um die üblichen, satzungsgemäßen Abstimmungen abzuarbeiten, ein wenig Bilanz zu ziehen und auch Gelegenheit zur Diskussion zu geben.
Während ja viele dieser Art „Vereinsmeierei“ nix abgewinnen können, finde ich es immer wieder schön, so auch mal die anderen Gartenfreunde zu Gesicht zu bekommen. Auch das von engagierten Mitgliedern ermöglichte Eisbein-Essen nahmen wir diesmal mit – entgegen seiner ursprünglichen Vorbehalte hat es auch Matt super geschmeckt!
Den Film über die Geschichte der KGA „Am E-Werk“ sahen wir dann nicht mehr (werden ihn aber auf CD bestellen). Das wunderschöne Wetter lockte, doch an die Gartenarbeiten zu gehen, die jetzt noch so anliegen. Allzu lange halte ich es in geschlossenen Räumen einfach nicht aus, wenn draußen die Sonne lacht und ich genau weiß: lange ist das nicht mehr so!
Jenseits des Gartenzauns
Da dies nun eh schon ein „Tag der Gemeinschaft“ war, pflegte ich dann auch gleich die Weg-Bereiche außerhalb unserer Parzellen. Unser „naturnahes“ Gärtnern findet ja nicht unbedingt bei jedem, eher traditionell orientierten Gartenfreund Anklang, doch in den Grenzen der jeweiligen Gärten darf hier netterweise jeder, wie er mag – natürlich im Rahmen der (gar nicht so vielen) Vorgaben des Bundeskleingartengesetzes.
Dass die gemeinschaftlich genutzten Wege „ordentlich aussehen“ sollen, finde ich ok und rückte also den Wegstücken entlang der Zäune mit Schubkarren und Sichel zu Leibe, fest entschlossen, da jetzt ganz simpel Tabula Rasa zu machen. Locker gelungen ist mir das dann nur am Hauptgarten, wo am Wegesrand sowieso nicht viel wächst. Am Neuland spürte ich dagegen schnell, wie ich es nicht übers Herz bringe, auch wunderschöne Wildkräuter mit herbstlich-attraktivem Samenstand oder noch blühenden, den kahlen Zaun schmückenden Blüten, gänzlich zu entfernen. Ich machte also aus dem Wildwuchs eine „gepflegte Wildnis“, ließ hier und da was Hübsches stehen und entkrautete und sichelte den großen Rest. Immerhin ergab das eine volle Schubkarre Pflanzenmasse für den Komposthaufen!
In den nächsten Tagen werde ich noch ein paar nette Kulturpflanzen, z.B. Astern oder Chrysanthemen dazu pflanzen – dann sollte es eigentlich allen Ansprüchen an eine „ordentliche Weggestaltung“ genügen.
Weniger Beton, weniger Rindenmulch
Unser Vorgänger hatte jedes Beet mit schweren, eingegrabenen Betonschwellen abgegrenzt – ich weiß gar nicht, wieviel Meter dieses nicht gerade hübschen Materials er insgesamt verbaut hat. Nach und nach graben wir die Teile aus und verwenden sie als Trittsteine oder auch auf dem Abstandhalterstreifen zu einem der Nachbargärten. Matt war gestern „Held der schweren Gartenarbeit“ und hat wieder eines unserer Beete von den Schwellen befreit. Inspiriert von diesem Engagement, sammelte ich mehrere Eimer Rindenmulch von den Beeten. Den hatte der Vorgänger ebenfalls weiträumig verteilt – und jetzt, nach unserem ersten Gartenjahr „am E-Werk“ haben wir schon konkrete Erfahrungen gesammelt, wie sehr dieses zerfallende Rindenzeugs Pflanzen und Büsche im Wachstum behindert.
Um einen Bereich nicht einfach von beliebigen Wildkräutern zuwachsen zu lassen, kann man statt Rindenmulch auch Bodendecker einsetzen: gekaufte oder solche, die sich von alleine einfinden. So hat etwa der Gundermann schon eine stattliche Fläche eines Randbeetes überwuchert. Ich zupfe da ab und an eben alles andere weg, so dass sich eine hübsche, geschlossene Gundermann-Fläche ergibt, die sogar im Winter grün ist.
Zum Schluss trauten wir uns noch an die riesige Thuja und schnitten sie rundrum ein wenig zurück, um mehr Licht ins Innere zu lassen. Obwohl jede Menge Thujaschnitt anfiel, sah man es ihr hinterher kaum an. Sie bleibt jedenfalls so lange stehen, bis uns eine wirklich gute Alternative für diese zentrale Stelle im hinteren Garten einfällt – bin gespannt, was das sein wird!