Als wir im August 2008 den neuen Garten übernahmen, wuchs in der vom Vorgängiger massiv pflanzenfrei gehaltenen „Sandwüste“ nicht viel außer den paar Nutzpflanzen, die vom dauernden Hacken & Jäten verschont blieben. Doch immerhin entfaltete sich auf einem Beet am Wegesrand ein riesiges Vorkommen der Wunderblume, dass sich im Lauf der Wochen immer weiter ausbreitete, so dass sogar wir als „wilde Gärtner“ drüber nachdachten, wo Schluss ist!
Wir bestaunten das exotische Gewächs, das erst gegen Abend seine Blüten öffnet, die allerdings vom heimischen Hummeln nur mit gewalttätigen Tricks nutzbar waren. Auch Schwebfliegen mochten sie und umschwirrten sie des Abends in hoher Zahl.
Und weg ist sie…
Die Wunderblume wucherte wie Unkraut, produzierte jeden Tag hunderte neuer Blüten und warf dann wenig später jede Menge schwarzer Samenkapseln ab. Da der Boden quasi übersäht davon war, rechneten wir damit, dass sie ebenso massiv wieder kommen werde – aber weit gefehlt! Lange tat sich gar nichts, dann entdeckte ich insgesamt 5 winzige Pflänzchen, die nur sehr langsam auf ungefähr 20 Zentimeter wuchsen, nicht blühten und mittlerweile am Vergilben sind (trotz regelmäßigen Gießens).
Wie seltsam! Noch seltsamer allerdings war, dass auch nirgends in der Nachbarschaft mehr Wunderblumen zu sehen sind: letztes Jahr hatte jeder welche, rot und gelb standen sie überall herum. Sogar im öffentlichen Straßenland auf den begärtnerten Baumscheiben fand ich welche – und in jedem Blumengeschäft wurden sie angeboten. NICHTS DAVON sehe ich in diesem Jahr! Bei jedem Spaziergang durch unsere und andere Gartenkolonien achte ich darauf: Keine Wunderblume nirgends…
Spekulationen über ein Verschwinden
Natürlich dachten wir drüber nach, woran das liegen kann. Im Gärtnerblog findet sich eine Anleitung zur Überwinterung der Wunderblume, aus der hervor geht, dass sie den Frost nicht verträgt und hier nur einjährig wächst. Damit hatten wir gerechnet, dass auch die Samen drauf gehen, war uns neu, scheint aber Fakt zu sein. Warum aber krepeln die wenigen, die es geschafft haben, so vor sich hin?
Und vor allem: Warum sind sie auch bei allen anderen in unserer Gegend verschwunden? Und warum gibt es sie dieses Jahr nicht ZU KAUFEN? Warum schmeißt der Blumenhandel im einen Jahr mit der Wunderblume nur so um sich und im Jahr drauf ist sie aus dem Sortiment verschwunden?
Fragen über Fragen! Bin gespannt, ob das nur eine regionale Erfahrung ist oder ob es bundesweit an Wunderblumen mangelt. Also: Wie sieht es bei Euch dieses Jahr „wunderblumenmäßig“ aus?
12. September 2009 um 11:41
Ich kann leider nur in soweit zur Aufklärung beitragen, als dass unsere Mini-Wunderblumen recht gut gewachsen sind und geblüht haben. Jetzt sind sie so langsam verblüht und die Pflanzen verabschieden sich in den Winter.
Da wir bisher keine Erfahrung mit Wunderblumen haben, kann ich nicht sagen, ob das so normal ist. (Im Frühjahr wussten wir noch nicht mal, was das überhaupt für Samen sind, die uns eine Freundin da mitgebracht hatte ;-)
12. September 2009 um 13:54
Dass die Samen grundsätzlich drauf gehen, kann ich nicht bestätigen. Bei mir überleben draußen viele Samen, allerdings keimen sie im Beet viel später und wachsen dann auch zögerlicher als die im April gesäten und gepäppelten. Ich denke, dass die Wunderblumen bei Euch nicht krepeln, sondern einfach zu spät dran sind. Hab im Garten auch ein paar „Wilde“ stehen, die aber noch nicht halb so groß sind wie die Vorgezogenen, Gedüngten, und letzte Woche erst zu blühen anfingen.
Zur Handels-Frage kann ich nix sagen. Nur, dass die bei uns insgesamt rar im Verkauf sind. Es gibt massig Wunderblumen in den Gärten, die aber von Gärtner zu Gärtner per Samen weitergereicht werden.
13. September 2009 um 14:12
Danke Euch für die Beiträge! Na, dann werden wir es nächstes Jahr mal mit vorziehen und päppeln versuchen!
15. September 2009 um 11:03
Die Wunderblume ist wirklich eine wunderschöne Pflanze. Ich kenne sie in rot weiß und gelb. Ich habe die Wunderblume zum einen im Töpfen (http://garten-anders.blogspot.com/2009/08/einfache-uberwinterungsmethode-ohne.html) zum anderen pflanze ich sie aber auch direkt ins Freiland.
Die Wunderblume ist im Prinzip nicht winterhart. Sie bildet verzweigte Knollen, die man im Herbst aus der Erde nehmen muss, damit sie nicht erfrieren. Im Prinzip muss man sie so behandeln wie Dahlien oder Gladiolen. Im April kann man sie wieder in die Erde setzen. Wenn man die Knollen nimmt, werden die Wunderblumen riesig groß. Man kann aber auch die Samen abnehmen. Die Samen erfrieren draußen fast alle, nur einige wenige keimen wieder. Man hat auf jeden Fall viele Pflanzen, wenn man im Mai die Wunderblume aussät.
Wolf
15. September 2009 um 21:11
Trotzdem ist und bleibt es seltsam, dass sie letztes Jahr im Handel war und dieses Jahr gar nicht!
20. August 2010 um 11:17
Hallo,
die Wunderblume wird im Handel fast nicht nachgefragt. Das ist vermutlich die Erklärung warum sie dort nicht mehr auftaucht.
Ich habe seit ca. 5 Jahren Wunderblumen und überwinter sie frostgeschützt. Somit habe ich jedes Jahr meine „alt Pflanzen“ Aus den Samen haben viele Freunde und Bekannte schon schöne Exemplare nachgezogen, leider lassen manche die Pflanzen im Winter draussen und müssen somit jedes Jahr neue ziehen mit dem Erfolg immer relativ kleine zu haben.
Mein einer Busch ist aktuell 1,2m hoch und hatt einen Durchmesser von ca 80cm (gestützt damit die Triebe nicht auf dem Bodenliegen)
27. Oktober 2010 um 10:58
Hallo Wunderblumenliebhaber,
habe jetzt im 2. Jahr Wunderblumen. Die erste bekam ich von meinem kleinen Neffen geschenkt. Von der erntete ich letztes Jahr alle Samen und säte sie dieses Frühjahr aus (Mini-Gewächshaus) Obwohl die Ursprungspflanze nur gelb gewesen war,kamen viele schöne kräftige Pflanzen dabei heraus, mit irrem Farbenspiel innerhalb einer Pflanze oder sogar innerhalb einer Blüte…(gelb, weiß und pink-rot) Die Samen sammle ich natürlich auch wieder, werde aber dieses Jahr auch versuchen, die Knollen einzulagern. Bin gespannt, ob es mir gelingt, sie nächstes Jahr wieder zum Leben zu erwecken!
LG Grüni
4. Oktober 2013 um 18:07
ich habe auch viele wunderblumen (woher? keine Ah nung; ist ja auch egal) ich hab jetzt die knollen rausgenommen und in einen großen blumentopf gelegt und erde drauf getan. ich frage mich nur, ob die ansätze der blume aus der erde schauen müssen? hat jemand ahnung? r oe
22. August 2016 um 20:13
Hallo! Habe in den 80ern Samen ausYugoslawien mitgebracht und
freue mich bis heute an diesen fleißtgen Blühern in allen Farben
teils aus Knollen und Samen.Die Knollen sollten etwas tiefer in die Erde um eine höhre Stabilität zu gewährleisten.LG Reiner
2. September 2016 um 22:03
@Reiner: in welcher Region gärtnerst du denn?