In einer kleinen Serie werde ich jetzt über die Erfahrungen mit den sieben Tomatensorten berichten, die wir in unserem ersten Gartenjahr im neuen Garten angepflanzt haben.
Black Plum: die dunkle Stab-Tomate mit hohem Ertrag
Gleich vorweg: was die Ausbeute angeht, lässt die Black Plum alle anderen mit großem Abstand hinter sich. Die Pflanzen biegen sich unter den vielen Früchten. Wir ernten seit drei Wochen und es ist noch kein Ende in Sicht. Laut Tomatl.net stammt die Sorte aus Russland, doch ist sie nicht wirklich schwarz, sondern eher rotbraun-oliv, manchmal ein wenig geflämmt. Auf einer Gärtnerei-Seite fand ich den Hinweis, dass sie umso schwärzer werden, je heißer es ist. Die ovalen Früchte wiegen (bei uns) zwischen 20 und 50 Gramm, dafür gibts richtig viele pro Pflanze. Wir haben sie sowohl im Gewächshaus als auch im Freiland angepflanzt, wo sie sich als total resistent gegen Braunfäule erwiesen – toll!
Auffallend gegenüber den anderen Sorten ist auch ihr dichtes Fruchtfleisch, was sie für die Zubereitung von Spaghetti-Soßen besonders geeignet macht. Was die Pflege angeht, so haben wir regelmäßig gegossen, am Anfang Kompost gegeben, dann ab und an Brennesseljauche, und nur in Maßen „ausgegeizt“: die Pflanze durfte hier und da ruhig auswuchern, was zum hohem Ertrag deutlich beitrug. Einige wenige Früchte der beiden BlackPlums im Gewächshaus bekamen Mitte Juli Blütenendfäule. Die hab‘ ich gleich entfernt, wonach das Problem nicht mehr auftrat.
Und der Geschmack?
Der Geschmack ist nicht nur bei dieser Sorte ein Kapitel für sich! Im Web fanden sich Beschreibungen von „sehr süß, fast ohne Säure“ über „süß-aromatisch“ und „sehr aromatisch und gut“, doch verglichen mit den anderen von uns angebauten Sorten fand ich persönlich sie erstmal recht nichtssagend bis fad. Was sich dann bei weiteren Versuchen etwas besserte: es kommt wohl nicht unerheblich auf den Zeitpunkt der Ernte an. Matts Mutter wiederum hatte ein Exemplar aus derselben Anzucht in den eigenen Garten mitgenommen. Sie bewertete die Früchte als geschmacklich ganz ausgezeichnet!
Es ist also wahrlich „Geschmacksache“ – und dieser Geschmack wechselt von Standort zu Standort und wird vom jeweiligen Boden und vom Wetter (und vielleicht auch von der Düngung?) beeinflusst.
FAZIT: wer VIEL Tomate bei guter Resistenz gegen Braunfäule will, ist mit der Black Plum gut bedient – auch wenn sie geschmacklich nicht unbedingt vom Hocker reisst!
23. August 2009 um 14:16
Leider weiß ich nicht mehr, welche Sorte wir bei uns im Gewächshaus stehen haben – finde das Samentütchen nicht mehr…
Jedenfalls erreichen unsere Tomaten die Größe von Cocktail-Tomaten und geschmacklich können sie ohne weiteres mit den teuren Cocktail-Bio-Tomaten aus dem Aldi mithalten.
Allerdings läßt der Ertrag doch sehr zu wünschen übrig. Deshalb bin ich sehr auf Deine Erfahrungen gespannt!
LG
Ansgar
24. August 2009 um 00:11
Geschmack ist fad….tja, meine Liebe, bist auf die Werbung reingefallen :-p
LG HDF
24. August 2009 um 10:22
Nein, in dem Bereich findet gar nicht groß „Werbung“ statt. Das ist eine ALTE Sorte aus Erhalter-Zucht – und die Beschreibungen sind von Leuten, die sie angebaut haben. Aber es soll ja Menschen geben, die sehen ÜBERALL böse Manipulationen und Verschwörungen…
2. September 2009 um 08:50
Bei der Black Plum dürfte es sich um eine enge Verwandte der Kleinen Mohren handeln, einer meiner Lieblingssorten. Auch die halten der Braunfäule sehr lange stand, haben einen schlanken Wuchs und sehen der Black Plum zum Verwechseln ähnlich. Jetzt würde mich natürlich ein Geschmacksvergleich interessieren. Die Kleinen Mohren finde ich nämlich gar nicht fade, sondern recht schmackhaft, vor allem, wenn man sie direkt in der Sonne pflückt. Schade, dass ich mir nicht eine der Plums einfach vom Schirm pflücken kann zum Vergleichen!
Liebe Grüße, Margit
8. September 2009 um 13:28
die black plum habe ich auch schon angebaut und finde sie auch ein bisserl fad. zudem waren meine alle total mehlig. wurden dann zu sosse verarbeitet …
… wer auf eher fruchtige tomaten steht, sollte mal die big rainbow probieren. das ist eine alte sorte, deren früchte es bis auf 500 g bringen können.
Pingback: Ausgerechnet Tomaten! |
27. September 2015 um 18:27
Ich habe dieses Jahr auch die Tomaten Black Plum angepflanzt. Die Tomaten stehen im Tomatenhäuschen. Ich finde den Geschmack gut. Zu Soßen genügt die Qualität allemal. Vor allem ist der Ertrag hoch. Ich habe Samen genommen und werde nächstes Jahr einen Versuch im Freiland starten.
13. August 2017 um 18:59
Ich habe auch in diesem Jahr viele verschiedene Tomaten im Rheinland im selbst gebastelten Gewächshaus gepflanzt – ein tolles Tomatenjahr. Die Black Plum habe ich auch erstmals gekostet und finde sie toll anzusehen und „interessant“ im Geschmack. Die ersten hab ich wohl zu früh gepflückt und sie schmeckte dunkel-herb.
Wer natürlich eine sehr fruchtige, saftige Tomate essen oder verarbeiten will, denen empfehle ich Ochsenherz ukrainia oder Russentomate. Sehr fruchtige Fleischtomaten, natürlich nur, wenn sie viel Sonne kriegen und gut ausreifen können. Ich hab auch ganz wenig ausgegeizt und das Gefühl, dass Tomaten sich doch freuen, wenn man ihnen viel Laub läßt.
11. Januar 2018 um 20:07
Ich hatte sie auch letztes Jahr in meinem Garten und kann die gleichen Erfahrungen berichten wie du. Unglaublich ertragreich, geschmacklich sehr langweilig. Als sie ganz reif waren, wurden sie auch noch mehlig dazu… Eine Tomate für die Spaghettisoße :)