Letztes Jahr hatte ich hier ja mal gefragt, wie die Leute mit diesen beeindruckend gleichmäßigen Rasenflächen das eigentlich so hinbekommen – ganz unabhängig davon, dass wir auf so einen „Edel-Rasen“ selber keine Lust haben.
Iris gibt in ihrem Lebensglück Garten darauf ausführlich Antwort und zeigt: so ein Rasen ist alles andere als pflegeleicht und gewiss nichts für faule Gärtner:
Man muss einmal pro Woche mähen und die Kanten schneiden, zweimal jährlich „vertikutieren“, den Rasen im Sommer reichlich und regelmäßig wässern, mit Dünger aus dem Handel düngen, fortlaufend Unkraut jäten und im Herbst die fallenden Blätter entfernen, auf dass die Gräser nicht darunter verfaulen. Sehr viel Einsatz für eine zumindest in sehr kleinen Gärten für Mensch und Tier weitgehend nutzlose Rasenfläche!
Iris‘ rasenlosen Garten kann man dann im Bild bewundern: schöne blühende Staudenarrangements zwischen Rindenmulchwegen.
31. Juli 2009 um 15:12
Wow, das ist aber mal ’ne nette Vorstellung unseres rasenlosen Gartens – Dankeschön, liebe Claudia :o).
Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
31. Juli 2009 um 19:00
Hallo, dieser Garten sieht auch ohne Rasen schön aus. Sicher hat viel Arbeit darin gesteckt, aber letztendlich hat sich die Mühe gelohnt, wie man auf dem Foto sieht.
Gruß, Christina
1. August 2009 um 21:39
als ich einen Reihenhausgarten hatte, habe ich nicht auf Rasenwege verzichtet, der Garten wirkte dadurch größer und so aufwendig, wie beschrieben war die Pflege nicht, mit dem Minirasenmäher ging es ruck Zuck
jetzt haben wir 1500m², da auf Rasen zu verzichten, geht nicht, denn meine Enkelkinder freuen sich üvber die große Fläche zum Spielen diverser Ballspiele
die Rasenfläche habe ich nun schon halbiert durch Gemüse, Obst- und Blumengarten,
und je größer die Bäume und die Enkel werden, um so mehr werden eine Wiese und der Trockenrasen Einzug halten, von der ich schon lange träume
auch mir gefällt die Vielfalt der Insekten, die durch viel Kräuter und Wildpflanzen angelockt werden,
nur ohne Rasenmäher könnte ich den garten nicht allein bewältigen, aber eine Wiese wird später , wenn wir länger im Urlaub sind eine tolle Alternative,
früher hatte ich dies auch schon mal
, so dünge ich nicht, kalke nur , der Schnitt bleibt liegen und es freut die Regenwürmer, so habe ich auch viel weniger Moos und das Mähen geht ruck Zuck
es gibt auch Zwischenlösungen…
Frauke
2. August 2009 um 08:37
Danke für deine Zwischenlösung, Frauke! Wir haben auch einen Rasen direkt hinter dem Haus, nennen es „die Festwiese“ und mähen da ab und an mit dem Handrasenmäher. Nutzrasen ist nicht gleich „Zierrasen“, klar! (Und auch wer einen Zierrasen pflegt, weil er sowas toll findet, ist für mich deshalb kein Unmensch: verschiedene Gartenstile sollte man locker sehen – das Eigene vertreten, aber die Nachbarn und andere „Anders Gärtnernde“ nicht deshalb neven. Das ist jedenfalls nicht unser Anliegen!)
2. August 2009 um 13:34
Hallo Frauke,
wir hatten ja bis dieses Frühjahr noch einen Rasen in dem oben gezeigten Reihenhausgarten – und zwar einen Zierrasen wie aus dem Bilderbuch, der bei einigen Nachbarn ebenso viel Bewunderung fand, wie jetzt mein Blumengarten. Einige von ihnen waren im Frühling noch ganz entsetzt, als wir ‚diesen schönen Rasen‘ entfernten. Ich weiß also, wovon ich
redeschreibe, wenn ich sage, dass ein solcher Zierrasen viel Mühe macht.Wir möchten später, wenn die Kinder aus dem Haus sind, auch noch mal in ein kleineres Haus, aber mit größerem Garten umziehen. Aber auch da werde ich aller Wahrscheinlichkeit nach keinen Rasen mehr anlegen, weil ich die Perfektionistin in mir zu gut kenne: Wenn ein Rasen, dann aber richtig ;o).
Eine Wildblumenwiese hingegen könnte ich mir dann ebenfalls sehr gut vorstellen, die steht auch noch meinem Wunschzettel (speziell weil ich mich so gerne mit Natur/Makro-Fotografie beschäftige).
Falls ich dann irgendwann Enkel haben sollte, dürfen die in der Wiese spielen. Und wenn sie Fußballspielen wollen, werde ich sie auf einen Spiel- oder Bolzplatz schicken. So etwas gibt’s selbst hier in unserer ländlichen Gegend auch mittlerweile in jedem Dorf.
Prinzipiell teile ich in Sachen Gartengestaltung den Standpunkt von Claudia: Ich finde, jeder sollte seinen Garten so anlegen und pflegen, wie es ihm/ihr am besten gefällt. Allerdings sind mir Gärtner sympathisch, die sich genau darüber auch wirklich mal ein paar Gedanken machen und nicht einfach irgendwas machen, weil es eben alle so machen. Ich bin mittlerweile der Ansicht, etwas mehr gärtnerische Phantasie und Kreativität würde vielen eintönig-langweiligen Wohnsiedlungen oder Kleingartenanlagen m.E. gut zu Gesicht stehen.
Gärtnern galt auch in Deutschland einmal als Kunstform und war ein bedeutender Bestandteil unserer Kultur. Doch wie das Bewusstsein und die Wertschätzung für vieles andere Kreative, was sich in der Konsumgesellschaft nicht so leicht zu Geld machen lässt, ist es mehr und mehr aus unserem gesellschaftlichen Leben verschwunden. Ich finde das sehr schade.
3. August 2009 um 21:22
„…Und auch wer einen Zierrasen pflegt, weil er sowas toll findet, ist für mich deshalb kein Unmensch … “ – na, da bin ich aber wirklich beruhigt. Wir haben nach inzwischen fast dreißig Jahren, in denen unser Garten Spielplatz, Fußballfeld und was auch immer war, in diesem Jahr endlich mal einen tadellosen Zierrasen. Und ich genieße ihn, auch wenn ich ein bis zweimal die Woche eine gute Stunde mit dem Rasenmäher unterwegs bin. Die Zeit habe ich jetzt und es hat fast etwas Meditatives, ebenso wie der Anblick der wunderschönen gleichmäßig grünen Fläche hinterher. Unsere Beete drumherum, der Bachlauf und der Teich machen bestimmt nicht weniger Arbeit. Unsere Bäume und Sträucher wollen auch geschnitten und gepflegt werden – also was? Im Moment herrscht ein Trend zum Rasen losen Garten und man bekommt fast den Eindruck als seien die „neuen“ Gärtner die besseren Menschen. Leben und leben lassen sollte meiner Meinung nach gerade im Garten als letztem Refugium im Alltagsleben doch die erste Devise sein.
Herzlichen Gruß
Elke
5. August 2009 um 12:14
Meine „10-Cen“t zum Thema Rasen:
Also so einen „Edel-Rasen“ haben wir nicht und möchten wir auch nicht. Unser „Rasen“ ist mehr eine Wiese, in der sich allerlei Wildkräuter breit gemacht haben. Was recht praktisch ist. So kann ich Gundermann, Löwenzahn, Kleeblüten, Wegeriche und was sich sonst noch alles so für Salate, Tees etc. verwenden lässt, auch gleich im Garten ernten. Unser „Rasen“ dient in erster Linie der optischen Beruhigung des Gartens. Das Grün bringt, wenn es frisch gemäht ist, tatsächlich ein wenig Ruhe ins bunte Beet-Gewusel. Das mag ich. Wir haben gerade noch so viel „Rasen“, dass sich darauf Bänke und Tische für Gartenfeste aufstellen lassen oder ein paar klitzekleine Zelte, wenn wieder einmal zu viele Gäste auf einmal übernachten wollen. Dafür – und auch für den Mulch – liebe ich unseren „Rasen“. Aber ich würde nie den Aufwand in Kauf nehmen, ihn „Unkraut“frei zu halten, ihn zu düngen oder regelmäßig zu wässern. Dann würde ich ja auch die Beikräuter nicht mehr essen wollen, die er uns liefert.
Liebe Grüße, Margit
10. August 2009 um 22:31
Eigentlich wollten wir zunächst auch auf Rasen im Garten verzichten … schon allein, weil der Boden noch derartig von Bauschutt und sehr samenreichen Abraum durchzogen war, daß die Unterlage komplett hätte erneuert werden müssen (bzw. eine dicke Schicht darüber ausgebereitet hätte werden müssen).
Nach einem Jahr mit rasenlosen Sommer hattens wir dann aber doch dicke… auf Dauer fehlt einfach das Grün des Rasen. Vor allem, wenn im Hochsommer und Herbst alles im Garten ein bißchen an Farbe verliert ist man oft froh zumindest den Rasen in grün sehen zu können.
Wie gesagt, ich kann die Gründe nachvollziehen, aber letztendlich brauch ich Rasen…nix für Ungut.
13. Oktober 2009 um 09:40
Ich finde es auch viel schöner wenn im Garten nicht alles nur starr angeordnet ist, der Rasen ausschaut als wäre er mit der Nagelschere geschnitten und man sich garnicht traut dort auch mal richtig zu toben weil sonst irgendetwas kaputt gehen könnte. Da ich leider selber nicht viel Zeit habe in meinem Garten etwas zu machen, kommt 2 mal im Jahr ein Gärtner und übernimmt das für mich. Hauptsache der Garten sieht dannach noch so richtig gemütlich aus.