Ja, damit zeige ich eine riesengroße Wissenslücke, doch hab‘ ich in diesem Frühjahr eben auch zum ersten Mal richtig Gelegenheit, eine Menge anzupflanzen! Die „Eisheiligen“ sind mir immerhin schon bekannt: erst danach drohen keine Nachtfröste mehr.
Heißt das aber, dass man ALLES erst in der zweite Maihälfte raus pflanzen kann? Und auch dann erst ansähen sollte? (z.B. Kräuter, Blumen…) Erscheint mir ein wenig spät. Nächstes Wochenende ist ja schon Berliner Staudenmarkt – kann doch nicht sein, dass alles, was dort verkauft wird, erstmal in die Gewächshäuser oder gar in die Wohnungen wandert. Oder doch??
Im alten „wilden Garten“ war gar nicht viel anzupflanzen, den hatten wir ja bereits voll entwickelt übernommen. Ab und an haben wir was im Laden gekauft und dazu gepflanzt – aber so richtig erinnere ich mich gar nicht, wann das jeweils war. Den jetzigen Garten haben wir erst seit August, es ist jetzt also die erste Pflanzperiode in eigener Regie – und es gibt viel Platz!
Was bisher geschah:
Tomaten, Zucchini und Kürbisse ziehe ich derzeit auf der Fensterbank vor. Topinambur haben wir schon in einem Beet versenkt. Weiter hätten wir noch gern:
Paprika + Chili, Rhabarber, Mangold, Salate, Radieschen, Kartoffeln, Erdbeeren, Blattsellerie, Erbsen, Bohnen und verschiedenste Kräuter (Borretsch, Ysop, Schnittlauch, Petersilie, Dill, Estragon, Kerbel… + die mediterranen). Für die Kräuter hab‘ ich Infos im Kräuter-Almanach gefunden, die – teilweise – auch Aussaat-Zeiten umfassen. Wobei „Mitte März“ hier in Berlin für was auch immer gewiss falsch gewesen wäre, so gruslig kalt und nass wie der Frühling bisher war! (Jetzt ist grade mal der zweite schöne Tag!!).
Ich denke mal, wir fragen die Leute auf dem Staudenmarkt, was man schon raus pflanzen kann und was nicht. Über Tipps freu ich mich aber auch!
1. April 2009 um 14:59
Das ist gar nicht so schwer, man muß sich nur ein bißchen in der natur umschauen und abgucken: die winterharten können gleich in den garten, denen macht ne kalte nacht nix aus. auch alle heimischen kräuter sind recht unempfindlich, ausgesäht keimt der samen halt erst, wenn die temperaturen passen. heikel sind alle frostempfindlichen pflanzen und vor allem alle extrem wärmebedürftigen, die sollten erst raus, wenn es sicher keinen nachtfrost mehr gibt. oder man muß sie schützen mit vliesen und hauben etc. viel gemüse kann bereits jetzt gesäht werden, steht meistens auf der packung beschrieben. kartoffeln, bohnen und sellerie dürfen erst nach den letzten frösten aus der erde gucken, denn deren triebe sind sehr empfindlich.
1. April 2009 um 19:54
Liebe Claudia,
die ausdauernden Kräuter, die du auf dem Staudenmarkt finden wirst, sind garantiert alle schon abgehärtet und stammen nicht direkt aus dem Gewächshaus.
Dill, Borretsch, Kerbel und Petersilie würde ich selbst säen, da diese bis auf die Petersilie sowieso nur einen Somer tanzen, so etwas gibt es auch nicht auf dem Staudenmarkt vorgezogen zu kaufen….d.h.einmal gab´s da ausdauernden Borretsch, den ich auch gekauft habe, der dann aber dennoch nicht den Winter hier überlebt hat.Manchmal muss man vorsichtig mit den Aussagen von Händlern sein.
Ich habe irgendwo gelesen, dass Pflanzen sowieso erst ab 8°C Bodentemperatur anfangen zu wachsen, momentan ist es daher viel zu früh für die meisten Pflanzen.
Was ich gesät habe ( siehe Blog), habe ich mit Vlies abgedeckt, die Saubohnen halten minus 6°C aus.
Rhabarber ist absolut hart, dem ist das egal, wann du ihn pflanzt,Chili und Paprika erst nach den Nachtfrösten aussetzen!
LG
Sisah
2. April 2009 um 08:02
Super! Das hilft uns ja schon mal sehr gut weiter. Herzlichen Dank für die Tipps!! Ist ja wirklich gar nicht so kompliziert… :-)
2. April 2009 um 09:09
Hallo Claudia, hier bin ich mal wieder. Kartoffeln kannst du getrost schon legen, wenn du sie gut anhäufelst(mit Erde bedeckst). Bis ihre Spitzen aus der Erde gucken, ist es dann auch warm genug. Erbsen säe ich auch jetzt. Mit Buschbohnen, Kürbis, Gurken und Tomaten musst du wirklich bis nach den Eisheiligen warten oder du deckst sie dann noch mal für ein paar Nächte ab. Petersilie und Möhren brauchen lange, ehe sie aufgehen, können also auch jetzt in den Boden. Wer einmal Borretsch im Garten hatte, braucht ihn nie mehr zu säen. Er streut immer wieder allein aus. Das heißt auch, dass die Samen bzw. Jungpflanzen den Winter überstehen. Solltest du schon vorgezogene Salat- und Kohlrabipflanzen kaufen, musst du sie noch mit Hauben abdecken. Wenn du selber säst, gehen sie sowieso erst auf, wenn es noch etwas wärmer ist. Guck manchmal in meinem Blog vorbei. Ich schreibe, wenn ich noch dazu komme, was gerade so zu erledigen ist.Viel Erfolg mit deinem Garten und liebe Grüße Helga
2. April 2009 um 14:22
Für Kartoffeln gibt´s doch so nen Spruch:
Setzt du mich im März, ist das ein Scherz.
Setzt du mich im April, komm ich wann ich will.
Setzt du mich im Mai, komm ich glei(ch).
Ansonsten kann man nach den Angaben auf der Packung gehen (d.h. bei uns unten kommt immer eher der letzte angegebene Monat in Frage, weil wir so lang Winter haben)
Was wohl ganz gut klappen soll, sind diese Wachstumstunnel. Hab ich bisher noch nicht ausprobiert, wollte ich aber auch besorgen…
6. April 2009 um 13:33
Ich praktiziere den privaten Kartoffelanbau schon ein paar Jahre und habe mich immer leiten lassen von den Erfahrungen meines Opa´s, die da lauten: setze die Kartoffeln am 100-sten Tag und du kannst sie am 200-sten ernten. Bisher habe ich damit nur gute Erfahrungen gemacht. Folientunnel und so´n Schicki-Micki brauchen die nicht. Auch sind meine Erfahrungen,daß wenn man zu spät setzt, die Pflanzen anfälliger für Krankheiten sind.
6. April 2009 um 14:30
@Olli: Wo stammt denn dein Opa her? Ist ja schon ein Unterschied, ob man im Kaiserstuhl oder auf Rügen pflanzt.
@all: Vielen Dank für eure Tipps! Wir haben 5 verschiedene Sorten auf dem Staudenmarkt geholt und werden sie jetzt nach und nach legen.
6. April 2009 um 16:04
Hi Matthias, Rügen war schon mal nicht schlecht getippt aber genauer gesagt Rostock. Klar gibt es Gegenden in Deutschland wo das Wetter besser oder schlechter ist aber ich fand Opa´s Regel sehr schön einfach und bei allen Daten,die man sich so im Laufe eines Gartenjahres merken muß auch sooo schön einfach. Viel Spaß mit den 5 Sorten.
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24. April 2009 um 10:56
Das mit dem Anfangen ist so eine Sache. Erst kann man es nicht erwarten. Im letzten Jahr z.B. habe ich schon im Februar Zuccini und Tagetes gesät, um sie dann auszupflanzen. Später sind mir die Pflanzen eingegangen, weil es noch zu dunkel war. Im Gewächshaus war es noch zu kalt. Man kann es nicht abwarten.
Später im Jahr schaffe ich es nicht, alles zu säeen, weil man ja mit der Zeit nicht mehr hinkommt. Man muss wohl auch hier Zeitmanagement machen.
Aber Garten soll ja Spass machen und dann schafft man es eben nicht.
Wolf
http://www.garten-anders.de
http://www.garten-anders.blogspot.com
8. Juli 2009 um 19:36
Hm,
ich habe Mitte April in Hamburg
– Kartoffeln (hätte schon früher in die Erde gekonnt)
– Wirsing (vorgezogen)
– Lauch (vorgezogen)
– Rotkohl (vorgezogen)
– Spitzkohl (vorgezogen)
– Kohlrabi (vorgezogen)
– Buschbohnen
– Lauch (vorgezogen)
– Radieschen
– Eisbergsalat
– Möhren
in die Erde gebracht. Alles gedeiht prächtig und vieles ist schon (leider) gegessen …
Auch Freiland-Gurken und Hokkaido hab ich vor den Eisheiligen gepflanzt.
2. November 2009 um 17:38
Also ich kenn mich vor allem mit Dill aus und empfohlen wir da eine Aussaat im April, wenn man jetz aber nur den grünen Dill ernten möchte kann man auch problemlos bis Ende August aussäen. Falls das auch schon vorbei ist. Wie jetzt im November empfehle ich ein Heimanbau im Topf – z.b. in der Küche – weil Dill dort auch hingehört und wirklich zum Essen ein leckeres Gewürz ist.