Was mich am Gärtnern immer schon beeindruckt hat, ist die Tatsache, dass all das, was wir da pflanzen (und auch das, was wir nicht pflanzen) einfach so wächst: mal mit mehr, mal mit weniger Pflege, je nachdem, wie gut die Pflanze zum Standort passt.
Mangold zum Beispiel. Das Erlebnis, wie aus so einem winzigen Korn binnen kurzer Zeit eine riesige Pflanze wird, von der man den ganzen Sommer über jede Menge ernten und essen kann – na hey, würden WIR das „einfach so“ machen? Uns komplett verausgaben, um einfach nur zu wachsen, zu blühen, Früchte zu tragen und die Welt zu beschenken??
Ja ja, ich weiß, das ist eine etwas komische Sicht auf ein eigentlich selbstverständliches Geschehen: die Planze will überleben, groß werden, sich vermehren – und sie fühlt sich dabei gar nicht großzügig, sie wächst halt einfach. Als Städterin hatte ich zu diesem eigentlich ganz gewöhnlichen Vorgang jedoch gar keinen Bezug: Wenn ich Gemüse sonst immer im Supermarkt kaufen muss, ist es schon toll, wenn es dann einfach so aus dem Boden wächst!
Die Natur arbeitet umsonst, wir lassen uns bezahlen. Viele Menschen achten nicht mal darauf, ob das, was sie arbeiten, sie auch erfüllt, ob sie dabei „wachsen“ können. Geld ist der allgemein akkzeptierte Ersatz für entgangenen Lebensgenuss – aber die Zeit, die es gekostet hat, es zu „verdienen“, ist unwiederbringlich dahin.
20. März 2007 um 11:36
Mal davon abgesehen, dass es toll ist das Gemüse aus dem Supermarkt nun im eigenen Garten selber wachsen zu sehen – es schmeckt auch deutlich besser. Ich habe seit zwei Jahren Tomaten auf dem Balkon wachsen, davon abgesehen, dass sie Läuse fernhalten und Mücken – ihre Früchte schmecken nun mal viel besser als die Großmarktware …