„Tomaten heiß abfüllen“ ist eine weniger aufwendige Methode als das klassische Einmachen und hat bisher immer gut geklappt! Ich nutze dafür 435 ml Sturzgläser, die wir auch für Marmeladen verwenden. Seit zwei Jahren mache ich Tomaten auf diese Weise haltbar: in pürierter Form, nur mit Salz und Pfeffer gewürzt. Das erhält die Freiheit, die Soßenbasis bei Verwendung auf verschiedene Weise zu würzen.
Da wir sehr verschiedene Tomatensorten anbauen, schmeckt bereits die Basissoße hervorragend! Zur aktullen Soße beigetragen haben Brandywine, Marmande, Lilith, Kumato, Tigerella, Zuckertraube, und die gute alte Matina.
Die Tomaten verarbeite ich mit Schale, na klar, schälen wäre nicht nur zu viel Arbeit, auch das wertvolle, zellschützende Lycopin sitzt ja hauptsächlich in der Schale. Bei den mittleren und großen Exemplaren schneide ich allerdings den Strunk heraus. Dann kommt alles halbwegs klein geschnitten in die Pfanne und wird gekocht.
So nach ca. 15 bis 20 Minuten ist das Tomatenmischmasch durch. Während der Wartezeit sterilisiere ich die Gläser im Mini-Backofen, ca. 15 Minuten bei 130 Grad (und die fabrikneuen Deckel kommen kurz in heißes Wasser).
Dann kommt das Ganze in meinen Hochleistungsmixer und wird püriert. Diesen Mixer, ein Vitamix, besitze ich seit 2013 (hier der erste Test von damals). Er funktioniert noch immer einwandfrei und hat jede Menge Kraft. Die nutze ich dieses Jahr allerdings nicht aus, sondern mixe die Soße nicht bis zur perfekten Cremigkeit, sondern belasse sie etwas rustikaler. Nämlich so, dass die Kerne nicht komplett zerschlagen werden und man auch noch winzige Bestandteile der Schale sehen kann, wenn man genau hinschaut.
Dann kommt die nun schon nicht mehr ganz so flüssige Masse in einen großen Topf, worin ich die Tomatensoße noch etwas reduziere.
Tomaten heiß abfüllen in Button-Sturzgläser
Am Ende fülle ich dann die Gläser und schraube den Deckel zu, nicht zu fest, nicht zu leicht. Ich habe für dieses Mal Deckel mit Button genutzt, der so ein Plopgeräusch macht, wenn das Vakuum im Lauf der Abkühlung entstanden ist. Jetzt stehen etliche Gläser im Vorratsregal, die von jetzt und die von voriger Woche.
Wie zu sehen ist, sind die Samenkerne noch ganz geblieben. Das gefällt mir so besser als die extrem cremige Masse vom letzten Jahr. Die ganze Soßenbasis war durch das zu heftige Mixen viel heller geworden – hat aber trotzdem geschmeckt. Im Dezember waren alle Gläser verbraucht. Dieses Jahr werden es mehr! Mit dem „Tomaten heiß abfüllen“ statt Einmachen bin ich voll zu frieden, es ist noch nichts schlecht geworden!
Wie macht Ihr Tomaten ein, falls überhaupt?
3. September 2024 um 10:59
Hallo liebe Claudia,
erstmal ist es gut zu lesen, dass auch bei dir und vielen anderen die Tomaten dieses Jahr später kommen und länger brauchen (vorheriger Beitrag). Bei uns ist es genauso.
Da nun aber die Tomaten soweit sind und wir ordentlich ernten können, danke ich dir für die hier dargestellte, detaillierte Beschreibung. Eine wirklich gute Idee.
Bisher habe ich nur Suppen und Eintöpfe auf diese Weise haltbar gemacht, aber natürlich funktioniert es auch mit einer Basis-Tomatensauce :-)
Und auch der „rustikalere“ Weg trifft ganz meinen Geschmack. Ich werde mich spätestens am Wochenende an die Arbeit machen.
Herzliche Grüße
Nicole
4. September 2024 um 13:45
Hallo Claudia,
dass die tomaten so spät reifen, hat mich erst auch völlig verdutzt gemacht. Aber jetzt habe ich es schon mehrfach gehört. Merkwürdig, aber scheinbar geht es dieses Jahr Vielen so!
Das klassische „Einmachen“ ist mir ganz ehrlich auch oft einfach zu viel Aufwand.
Daher finde ich deine Idee total toll und freue mich, dass es bei dir so gut geklappt hat. Besonders Saucen fertig zu haben, hilft im Alltag wirklich sehr!