Jetzt ist wieder alles grün, nachdem eine Hitzewelle im Juni den Garten in einen Zustand versetzt hatte, der an die verbrannte Erde italienischer Landschaften im August erinnerte! Wir hatten gemäht, um Mulch für die Beete zu gewinnen, was der Dürre naturgemäß Vorschub leistete. Das ganze Gras ist verdorrt und als der Regen kam, hatten diverse Wildpflanzen ihre Chance!
Überall wachsen diese kleinen weißen Blüher, die wir als Sand-Graukresse identifiziert haben, hier mit gelber Färberkamille:
Das Schleierkraut wächst wie jedes Jahr zu einem bis 1,50 Meter hohen Busch heran:
Als wir es gesetzt haben, wussten wir nicht, dass es nicht dieses zierliche Kraut ist, das in den Blumenläden zu Gestecken genutzt wird, sondern die große Wildform. Erst ist es auch relativ klein geblieben, erst ab ca. dem 3.Jahr wächst es so hoch, dass es unseren vom Vorgänger übernommenen Kunststein (=Abdeckung eines alten Stromanschlusses) umwuchert:
Das silberblättrige Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus), das wir vor ein paar Jahren gesetzt haben, entwickelt sich auch prima:
Das Heiligenkraut ist zwar keine „heimische“ Wildpflanze, sondern stammt ursprünglich aus Südeuropa. Es zählt allerdings zu den hitzeverträglichen Pflanzen für trockene Böden und passt somit sehr gut auf unser „Steppenbeet“. Der Nachteil, von dem wir nichts wussten: Es enthält ätherische Öle, die Insekten fern halten – eigentlich nicht das, was wir wollen, aber nun steht es mal da und darf bleiben!
Ganz von selbst findet sich das Johanniskraut (Hypericum perforatum) an halbschattigen Standorten ein:
Dazu hatte ich grade kein eigenes Foto und bedanke mich bei Vasil Stefanov auf Pixabay.
Vielleicht von selbst gekommen ist auch das Echte Labkraut (Galium verum), das sich ebenfalls gut entwickelt:
„Vielleicht“ deshalb, weil es auch aus einer Sandblumen-Samenmischung stammen könnte, die wir nach Übernahme des Gartens großflächig vertreut haben. Jedenfalls ist es eine Bienen- und Raupenfutterpflanze, die mit Trockenheit gut klar kommt. Auch der Natternkopf sprießt verlässlich an vielen Stellen
Eine einzige Moschus-Malve (Malva moschata L.) hat sich auch eingefunden:
Wäre nett, wenn die sich vermehren würde!
13. Juli 2023 um 14:17
So ein Garten mit Wildblumen, die sich zum Teil selbst ausähen, ist doch wie eine Wundertüte. Man kann sich jedes Jahr wieder auf Überraschungen freuen.
Viele Grüße
Herbert
13. Juli 2023 um 15:09
@Herbert: danke für den netten Kommentar! Habe gerade dein Blog besucht und finde den Gütselgarten wunderschön!