Derzeit teste ich ChatGPT, eine künstliche „Intelligenz“ (KI), die Fragen beantwortet und erstaunlich gut formulierte Texte schreiben kann. Für den Test im Gartenblog nehme ich unser beliebtes Thema „naturnahes Gärtnern“, über das hier im Blog schon etliche Artikel vorliegen: zur eigenen Definition, zum Mähen, zu den Vorteilen bei extremer Hitze.
Was Ihr hier lest, ist die unkorrigierte Wiedergabe des originalen Chats! Meine Fragen sind jeweils fett gesetzt. Los gehts:
Was ist naturnahes Gärtnern?
Naturnahes Gärtnern bezieht sich auf eine Art des Gärtnerns, bei der Naturprozesse so weit wie möglich unterstützt und künstliche Eingriffe minimiert werden. Dies kann bedeuten, dass weniger Dünger und Pestizide verwendet werden und dass die Landschaft möglichst natürlich gestaltet wird, indem z.B. Wildblumen und Insektenbehausungen gefördert werden.
Schreibe eine Liste mit allem, was beim naturnahen Gärtnern anders gemacht wird!
- Verwendung natürlicher Düngemittel anstelle von chemischen
- Minimierung des Einsatzes von Pestiziden
- Förderung von Wildblumen und Insektenbehausungen
- Verwendung von natürlichen Methoden zur Bekämpfung von Schädlingen
- Vermeidung von künstlichen Bodenverbesserungen
- Verwendung lokaler, robusterer Pflanzenarten
- Verzicht auf enge Beetbegrenzungen und Muster
- Integration von Teichen und anderen Feuchtbiotopen
- Verzicht auf monokulturen und Förderung von Artenvielfalt
- Verwendung natürlicher Materialien für Gehwege und Gartenelemente.
Was fällt unter „künstliche Bodenverbesserung“ und was ist die Alternative beim naturnahen Gärtnern?
Künstliche Bodenverbesserungen beinhalten den Einsatz von synthetischen Düngemitteln, chemischen Bodenaktivatoren und organischen Zusätzen, um den Boden zu verbessern. Alternative beim naturnahen Gärtnern ist es, den Boden durch natürliche Methoden zu verbessern, wie z.B.:
- Kompostierung von Grünabfällen und Küchenabfällen
- Verwendung von Mulch aus Laub, Stroh oder Gras
- Anlage von Gründüngungsbeeten
- Verwendung von Kalk, um den pH-Wert des Bodens zu regulieren
- Regelmäßiger Rückbau von Gehölzen und Sträuchern.
Was bedeutet „regelmäßiger Rückbau von Gehölzen und Sträuchern“? Und warum ist das eine Bodenverbesserung?
„Regelmäßiger Rückbau von Gehölzen und Sträuchern“ bedeutet das regelmäßige Entfernen von älteren und kranken Zweigen und Stämmen von Gehölzen und Sträuchern, um den Garten zu beleben und zu verjüngen.
Dies ist eine Bodenverbesserung, da es den Boden bereichert, indem Nährstoffe und Feuchtigkeit, die ansonsten von den Gehölzen absorbiert werden, wieder in den Boden zurückgeführt werden. Darüber hinaus erhöht der Rückbau die Luftzirkulation und das Licht, was dazu beiträgt, dass sich andere Pflanzen besser entwickeln können.
Wozu dienen Gründüngungsbeete?
Gründüngungsbeete dienen dazu, den Boden natürlich zu verbessern und Nährstoffe bereitzustellen, indem sie als Pflanzenanbaufläche für spezielle Gründüngungspflanzen dienen. Diese Pflanzen ziehen Nährstoffe aus der Tiefe des Bodens an die Oberfläche, wo sie abgelegt werden, wenn die Pflanzen verrotten. Darüber hinaus verbessern Gründüngungsbeete den Boden, indem sie Feuchtigkeit speichern, Unkraut unterdrücken und den Boden bearbeiten. Auf diese Weise kann das Bodenleben gestärkt und die Fruchtbarkeit des Bodens auf lange Sicht verbessert werden.
Mach eine Liste mit Gründüngungsplanzen und ihrem jeweiligen Nutzen!
- Senf: fördert den Bodenleben, unterdrückt Unkraut, bereichert den Boden mit Stickstoff
- Bohnen: bereichert den Boden mit Stickstoff, verbessert die Bodenstruktur
- Klee: verbessert den Boden durch die Freisetzung von Stickstoff und das Absorbieren von Schwermetallen
- Luzerne: bereichert den Boden mit Stickstoff, verbessert die Bodenfeuchtigkeit
- Phacelia: verbessert den Boden durch die Freisetzung von Stickstoff, verbessert die Bodenstruktur
- Rote Beete: verbessert den Boden durch das Absorbieren von Schwermetallen, unterdrückt Unkraut.
Rote Beete sind ein Gemüse! Kann man die denn noch essen, wenn sie Schwermetalle absorbieren?
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Tja, da steigt sie aus, die künstliche Intelligenz, scheitert am Widerspruch! Richtig wäre gewesen, darauf hinzuweisen, dass die „Anreicherung von Schwermetallen“ natürlich nur in relevanten Mengen stattfindet, wenn es sich um entsprechend belastete Böden handelt – und dass das nicht nur für Rote Beete zutrifft, sondern auch für andere Gemüsearten. Sie hätte eine Bodenbeprobung empfehlen können – aber nun ja, so wissend ist sie halt noch nicht.
Dennoch: Sehr beeindruckend, was die KI schon kann! Für reine Sachtexte durchaus verwendbar, jedoch muss immer geprüft werden, ob die Behauptungen aus stimmen. Das ist nicht immer der Fall, wie z.B. der Chat zur Frage „Soll es Fahrtüchtigkeitsprüfungen im Alter geben?“ zeigt.
31. Januar 2023 um 13:19
Hallo Claudia,
ich hab auch mal mit ChatGPT gespielt. Bei mehreren gartenbezogenen Themen waren die Ergebisse sehr oberflächlich. Z.t. wurden auch falsche Informationen wiedergegeben. In der vorliegenden Fassung müsste man die Texte in jedem Fall gründlich überarbeiten. Aber es bleibt spannend, die weitere Entwicklung zu verfolgen. Ob es in Zukunft Blogs geben wird, auf denen KI die Beiträge erstellt? Ich bin da skeptisch. Der Austausch auf der persönlichen Ebene würde dann sehr zu kurz kommen.
Viele Grüße
Herbert
1. Februar 2023 um 10:55
Hallo Herbert,
volle Zustimmung, doch glaube ich nicht, dass so eine KI das Bloggen ersetzen kann – genau bei Blogs kommt es doch sehr auf den persönlichen Touch an. Allenfalls zur Recherche, so als Einstieg in ein Thema, kann man ChatGpt nutzen, muss dann aber alles nochmal nachchecken, was behauptet wird.
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