Die Eselsdistel (Onopordum acanthium) ist eine heimische Wildpflanze von majestätischer Gestalt. In unserem Garten hat sie sich gleich Plätzchen gesucht, als wir nach der Übernahme (überall kahle Erde!) alles wachsen ließen. Wir waren begeistert, wie man aus dem Artikel „Eine Riesendistel, Eselsdistel, Onopordum acanthium“ leicht erkennen kann, der alles Wissenswerte über die tolle Pflanze berichtet.
In diesem Jahr gibt es Bilder vom Aufwachsen und Vergehen einer Eselsdistel. Im Frühling haben wir sie noch kaum bemerkt, als sie sich direkt rechts neben dem Komposthaufen entwickelt hat.
Das Foto ist nur entstanden, um das Setzen des Pflanztopfs für die jährliche Zucchini auf dem Komposthaufen zu dokumentieren. Der Eselsdistel schenkten wir keine große Beachtung. Ihre ersten Blätter waren vom Winter etwas mitgenommen und eingerissen. Der Standort wirkte ungünstig, weil die Sonne nur stundenweise diesen Ort erreicht, wenn überhaupt. Wir rechneten nicht mit einer großen Zukunft der Pflanze.
Zehn Tage später sah das schon ganz anders aus, die Eselsdistel entwickelte sich prächtig:
Die Zucchini war nun auch im Topf angekommen: noch klein, aber mit gut entwickelten Blättern. Auf dem Komposthaufen hat sie optimale Bedingungen. Irgenwann wachsen die Wurzeln unten aus den Topflöchern und dann steht ihr der ganze Komposthaufen zur Verfügung.
Leider ist sie – während die Eselsdistel größer und schöner wurde – ein Opfer der Schnecken geworden.
Die Schleimer, die im Kompost ein schönes Leben haben, haben sie wirklich ratzfatz abgefressen. Ich hatte gedacht, dass sie im ungemulchten Topf vielleicht nicht entdeckt wird – Irrtum!
Man muss auch gönnen können, sagen wir uns immer, wenn sowas im ersten Moment auch ärgert. Gegen Frusterlebnisse dieser Art hilft Überfluss: mehr Pflänzchen vorziehen als benötigt werden. Wir haben einfach eine neue Zucchini eingesetzt, schon etwas größer und damit nicht so schnell aufzufressen,
Die Eselsdistel setzt auf dem letzen Foto bereits zur Blüte an, zwei Tage später hat sie sich schon verzweigt. Eselsdisteln werden erwachsen, indem sich der zunächst einzeln in die Höhe wachsenden Trieb in mehrere Triebe aufteilt, alle mit Blüten.
Noch ein paar Tage später ist sie schon deutlich größer als ich mit meinen 165 cm!
Die Zucchini auf dem Kompost hat auch zugelegt. Daneben wächst ein weiterer Komposthaufen. Grade fällt viel an, weil wir dabei sind, die Beete zu bestücken und dafür allerlei frei räumen müssen.
Jetzt öffnen sich nach und nach die Blüten;
Sie erinnern ein wenig an die Blüten der „Kletten“, die mir als Kind in Haaren und Klamotten hängen blieben.
So groß wie mein Liebster ist die Eselsdistel dann doch nicht geworden!
Es öffnen sich nie alle Blüten gleichzeitig, sondern mal hier eine, mal da eine. Die Eselsdistel eine Wildpflanze, noch nicht so auf marktgängige Schönheit getrimmt.
Man muss nur näher ran gehen…
An der Edelsdistel wird jetzt die Vergänglichkeit sichtbar. Immer noch eine beeindruckende Gestalt, jedoch immer mehr verdorrte Blüten.
Die Zucchini auf dem Kompost ist übrigens die größte Zucchini, die wir je hatten. Hat auch viele Früchte produziert.
Das Grün verabschiedet sich mehr und mehr zu Gunsten der Beige-, Sand-, und Brauntöne.
Glatt übersehen: immer noch Blüten…
Während die Eselsdistel mehr und mehr verdorrt, wird die Zucchini vom einer Art Mehltau überzogen – und doch ernten wir immer noch und sehen Früchte wachsen,
Das Hellblättrige da oben ist übrigs unser Wein, der von links kommt (wo er auf hohem Stützen wächst) und einfach alles überwuchert.
Die Eselsdistel ist jetzt zwar vertrocknet, doch hat sie Samen gebildet, die mit dem Wind auf die Reise gehen.
Sie ist recht eigenwillig, was ihren Standort angeht. Den Tiefwurzler umpflanzen klappt nicht, das haben wir schon mit mehreren Newcomern versucht. Erfolglos!
Macht aber nichts. Es kommt immer mal wieder eine und wir müssen dann beraten, ob sie bleiben darf oder nicht. Wenn sie nämlich mitten auf dem Gemüsebeet wächst… dann hat sie nur jedes 2.Mal das Glück. dass wir sie stehen lassen. Wir können immerhin weichen, sie nicht.
Mehr von der Eselsdistel?