Nach dem Motto „niemals nackte Erde!“ bedecken wir einige Beete mit Laub, säen aber auch im Herbst verschiedene Gründüngungspflanzen. Erstmalig haben wir dieses Jahr auch Wintersalate, nämlich Feldsalat und Winterpostelein (Winterportulak) ausprobiert.
Mit dem Feldsalat waren wir Ende September vermutlich zu spät, denn der ist kaum gewachsen. Hier und da ein Blättchen zwischen jeder Menge Wildkräuter. Das will ich vielleicht 2021 nochmal probieren, aber deutlich früher.
Das Winterpostelein wächst immerhin gut:
Zwar wächst auch hier etwas Gras und allerlei Sonstiges dazwischen (z.B. Mohn), aber immerhin scheint es so viel zu werden, dass wir es demnächst auch mal beernten können.
Bei der Gründüngung ist wie immer Phacelia der unkomplizierte und verlässliche Star:
Eingesät Ende September/Anfang Oktober hat es zwar ein wenig gedauert bis sie losgelegt hat, kam aber dann doch!
Da ich ungeduldig war, hab ich mehrfach nachgesät, die ältesten sehen jetzt schon so aus und könnten glatt bald blühen, wenn es die Witterung erlaubt.
Der Perserklee ist dagegen gar nicht gekommen, ein Voll-Flop!
Der Vollständigkeit halber hier auch nochmal ein Beet aus dem Januar 2019 – mit Winterroggen:
Man kann/soll ihn im zeitigen Frühjahr abmähen und einarbeiten, aber wir haben ihn stellenweise recht lange stehen lassen. Er lässt sich kinderleicht heraus ziehen und kompostieren oder gleich als Mulch verwenden. Mitte April sah er so aus:
Weil der Roggen recht lange wie irgendein Gras aussieht, sind wir von ihm abgekommen. Ein bisschen gehts auch immer um die Optik: man soll die Beete noch als Beete erkennen, auch im Winter. Das klappt bei unserem „naturnahen“ Gärtnern nicht immer, doch haben wir uns – so denke ich zumindest – bei den Zuständigen mittlerweile ein gewisses Verständnis erarbeitet. Schließlich betreiben wir „kleingärtnerische Nutzung„, ganz wie es laut Bundeskleingartengesetz vorgesehen ist, wenn auch nicht so, wie es noch immer Tradition ist: mit klaren Beetkanten, oft aus Beton oder anderen festen Materialien.
Es gibt allerdings immer auch „traditionelle Methoden“, deren guter Sinn sich uns im Lauf der Zeit dann doch erschließt: Speziell beim Aussäen und Aufwachsen der Gründüngung wäre es schon schön, wenn unsere Beete GANZ EBEN wären! Bei Tomaten und anderem Gemüse ist das recht egal, aber massenhaft gestreute Samen sprießen regelmäßig vor allem in kleinen Senken der Beete – also immer unregelmäßig. Nun ja, wir können damit leben! :-)
Und Ihr so? Was macht Ihr mit den Beeten im Winter?
Update: Auf Wunsch von Marko hier eine Nahaufnahme des Feldsalats, der nur an wenigen Stellen so dicht aufgelaufen ist:
29. Dezember 2020 um 17:33
Hallo,
es sieht sehr schön aus! Leider fehlen mir die Bilder von dem Feldsalat :( Ich war gespannt wie es geworden ist.
Sehr schade !
Liebe Grüße
30. Dezember 2020 um 00:02
@Marko: hab ich angefügt, siehe oben.
1. Januar 2021 um 12:05
Ich habe auch Feldsalat in meinem Minihochbeet. Die Sorte ist wohl robuster, als die, die ich letztes Jahr hatte. Mal sehen… im Moment ist es zu kalt zum Ernten.
Viele Grüße und alles Gute für das neue Jahr von
Margit
2. Januar 2021 um 10:22
Hallo Claudia,
das mit dem üblichen Gründüngen hat bei mir nie wirklich funktioniert. Entweder keimte es zu unregelmäßig, andere sind nicht mit Nachkulturen der Kohlfamilie kompatibel und wieder andere säten sich unkontrolliert aus – und das schon mitten im Winter. Inzwischen pflanze ich über den Winter einfach Essbares an. Es gibt so viele Gemüsesorten, die im Winter oder sehr früh im neuen Gartenjahr geerntet werden können, dass hier kein Stück nackte Erde bleibt. Und bevor es stört, wird es einfach aufgegessen.
Viele Grüße
auch Claudia
2. Januar 2021 um 12:19
Feldsalat habe ich im Oktober ins eins der geschützt stehenden Hochbeete gesät und der ist gut gekommen, dazu noch Rucola.
Ansonsten bedecke ich die Beete mit Laub, das vom Nachbarn herüberweht und dem letzten Rasenschnitt. Das reicht aber nicht aus, die anderen Beete bekommen eine Abdeckung aus Pappe, das funktioniert prima, denn darunter entwickelt sich sehr schöner Wurmkompost.
Küchenabfälle gebe ich an den geschlossenen Kompostbehälter und der wird erst im Frühjahr verteilt. Sonst nimmt die Mäusepopulation zu stark zu.
15. Juni 2022 um 09:26
Als guter Gründünger geht auch die Ackererbse (Pisum sativum var. Arvense) in der Aussaat bis Mitte September. Im Winter stirbt sie ab, aber reichert bis dahin den Boden mit Stickstoff an, schützt ihn vor Erosion und unterdrückt andere ungewünschte Pflanzen. Zudem ist sie relativ Preiswert und läst sich leicht selber vermehren.
Eine oft vergessene Zwischenfrucht im Privatgarten.