Mehr „Rücken“, mehr Hochbeete?

Grade geht die heftigste Auspflanzzeit zu Ende. Damit verbunden ist das Hin- und Herschaufeln von Kompost und Erde, ständiges Bücken beim Ausgrasen, Eingraben, Gießkannen schleppen, Mulchen – oh ja, ich spüre das schnell im Rücken! Und zwar meist noch am Tag danach.

Gartenarbeit

Ich bin nicht mehr die Jüngste, sondern habe gerade das Rentenalter erreicht. Da ist es doch normal, dass man schwächelt, oder? Vor allem, wenn man ansonsten ein Schreibtischleben vor dem Computer lebt, die Mineralwasserkästen liefern lässt und beim Aufstieg in den 3.Stock schon mal kurz Pause machen muss. Das Fitness-Center ist „wegen Corona“ seit Monaten zu, aber um ehrlich zu bleiben: ich bin da nicht sehr oft hin und wenn, dann hauptsächlich wegen der Sauna.

Ach wie nett wäre dass, könnte ich so eine Gartensauna hinterm Gartenhaus aufstellen! Aber leider geht das in einer Kleingartenanlage nicht, denn Starkstrom darf man hier nicht verlegen. Und selbst so eine urige Fasssauna mit Holzofen dürften wir nicht aufstellen, denn „Feuerstellen“ in Gartenhäusern sind auch nicht mehr erlaubt. Seufz….

Saisonstart mit Gegenwind

So passierte es wie jedes Jahr, aber 2020 ganz besonders: die ersten Fahrten mit dem Fahrrad in den Garten waren eine Tortur, mega-anstrengend, vor allem bei Gegenwind. Aber das ist schon vorbei, mittlerweile fahre ich zügig und ohne Beschwerden. Die entsprechenden Muskeln haben sich regeneriert, sind wieder stärker geworden durch die Übung.

Deshalb sind Hochbeete für mich keine Lösung der Rückenbeschwerden nach ungewohnt „harter“ körperlicher Arbeit. Ganz im Gegenteil soll auch die Rückenmuskulatur wieder stärker werden!

In unserer Kleingartenanlage sehe ich immer mehr Hochbeete. Klar, die haben auch noch andere Vorteile, aber ich liege sicher nicht ganz falsch, wenn ich denke: das machen die Leute, um sich nicht mehr so tief bücken zu müssen. Sondern ganz bequem im Stehen gärtnern können – ist doch super, oder?

Ich bin da skeptisch. Der Weg des geringsten Widerstands macht schwach, nicht stark. Unsere Körper sind grundsätzlich in der Lage, bis ins hohe Alter zu arbeiten, wenn man „in Übung bleibt“. Als Studierende hab ich mal einen Gymnastikkurs der Uni besucht, geleitet von einer 80plus. Die Frau war topfit und hat uns – um die 20! – noch was vorgeturnt, als wir schon aus dem letzten Loch pfiffen! DAS ist also möglich – aber wenn wir jeder Schwäche nachgeben und bequeme Lösungen suchen, hilft das zwar dem Markt, aber nicht der eigenen Gesundheit und Langlebigkeit.

Deshalb kommen Hochbeete nicht in unseren Garten! (Die meisten sind sowieso rechteckig und passen von daher nicht in unser überall rundlich.organisches Styling!). Lieber leide ich, spüre den „Rücken“ und denke jetzt eher: am Erholungstag sollte ich mal die Langhantel in die Hand nehmen – auch so ein Teil, das ich mir zur körperlichen Ertüchtigung zugelegt habe, aber nur anfänglich nutzte. Nur 5 bis 10 Minuten Rückenübungen – ich wette, das hilft!

***

Siehe auch:

Gartenarbeit: fit ganz ohne “Hard Working”

Ich freue mich, wenn du Artikel teilst, die du gut findest. Zum Datenschutz: Erst wenn du auf einen dieser Teilen-Buttons klickst, werden Daten an den jeweiligen Dienst übertragen. Mehr dazu unter Menüpunkt "Datenschutz".

Autor: ClaudiaBerlin

Claudia lebt und gärtnert in Berlin und bloggt seit 2005 rund ums naturnahe Gärtnern. Folge dem Blog auf Twitter.com/gartenzeilen - da gibts Lesetipps und allerlei Infos rund um unser tolles Hobby.

TopBlogs.de das Original - Blogverzeichnis | Blog Top Liste