Gartenplanung 2020: Kartoffeln, Amaranth und Ollas

Wer einen Kleingarten hat, muss sich nie langweilen. Kaum ist die Saison zu Ende, beginnen die Überlegungen: Was pflanzen wir nächstes Jahr an?
Kartoffeln, Amaranth, Olla
Schließlich ist die vorgeschriebene „kleingärtnerische Nutzung“ ein Dauerthema, das man nicht einfach abwählen kann. Würden wir aber auch nicht wollen, denn es macht ja Freude, Salat, Gemüse und andere „Feldfrüchte“ anzubauen und sich ein Stück weit selbst zu versorgen.

Allerdings: Abwechslung muss sein! Zwar sind Tomaten, Zucchini, Mangold und Bohnen nicht wegzudenken. Sie gedeihen immerhin im sandigen Berliner Boden bzw. in unseren mit Kompost und manchmal etwas zugekaufter Erde angereicherten Mischungen. Auch Salat ist jedes Jahr ein Muss, wenn auch schnell durch. Neben alledem muss immer mal auch etwas Neues her, gerne Gewächse, die nicht viel Pflegearbeit machen.

Für 2020 planen wir bisher:

1. trockenheitstolerante Kartoffeln

Also Sorten, die mit Trockenheit besonders gut zurecht kommen. Nach ihnen hab ich Dieter und Thomas Graeve gefragt, beide Bio-Bauern aus Brandenburg, die extra Anbau-Tests dazu durchgeführt haben.  Ihre Empfehlung:

  • Festkochend: Goldmarie
  • Mehligkochend: Augusta, Filou und Karlena
  • Vorw. festk. und rotschalig: Cheyenne und Ramona
  • Laura (rotschalig) und Solara wollen sie ebenfalls wieder anbauen, beide vorwiegend festkochend.

Die Erkenntnisse der Bio-Bauern basieren auf 2-jährigen Feldversuchen auf leichten Sandböden, ohne Beregnung und mit geringer Düngung (bio). Neben der Trockenheitstoleranz waren auch Geschmack, Braunfäule-Resistenz und Ertrag Kriterien der Wahl. Toll, dass es so engagierte Biobauern gibt, die auch noch gerne Rat geben!

2. Amaranth bzw. Gartenfuchsschwanz

Diese interessanten Pflanzen hatten wir schon mal, und zwar beide Varianten:

Gartenfuchsschwanz
Damals verstanden wir den „Gartenfuchsschwanz“ aufgrund seiner vielen roten Rispenblüten noch als eine Art Zierpflanze. Mittlerweile haben jedoch die Körner (Amaranth) eine Karriere als Superfood gemacht: Gold der Inkas, nährstoffreiches Pseudogetreide, Eiweißbombe – und sogar die Blätter lassen sich wie Spinat verwenden!

Alsdenn: Amaranth wird 2020 offizieller Teil unserer „kleingärtnerischen Nutzung“ – eine Feldfrucht, die auch optisch etwas her macht und vielseitig verwendbar ist.

3. Bewässern mit Ollas

2020 wird auch die Saison sein, in der wir Bewässerungsmethoden testen. Aber nicht die mit den vielen Schläuchen, mit Pumpen, Wasser- und Stromanschluss, sondern eher urtümliche Varianten, wie sie heute in heißen Regionen der Erde vielfach genutzt werden: Ollas, poröse Gefäße aus Ton, die in den Boden eingegraben werden.

Olla aus Ton

Dieses Exemplar (3,2 Liter) fand ich bei Amazon (Werbelink), schaue mich aber auch nach anderen Quellen um. Schon aus Kostengründen wird es kaum möglich sein, einen ganzen Garten damit zu bewässern. Hinzu kommt, dass man die Gefäße vor dem Winter ausgraben muss, weil sie sonst bei Frost zerspringen.

Als DIY-Alternative kann man auch zwei Ton-Blumentöpfe aufeinander kleben und das untere Loch verschließen. Dafür gibts auf Youtube Anleitungen bzw. Nutzungsbeispiele. Auch diese Variante wollen wir ausprobieren. Nachteilig könnte hier jedoch sein:

  • das recht kleine Topfloch, das eigentlich erst erweitert werden müsste, um bequem gießen zu können.
  • der heißere Brand der Tontöpfe, der sie – vermutlich – weniger porös werden lässt als die Ollas, die nur mit ca. 900 Grad gebrannt werden.

Eine weitere Version, die wir ausprobieren wollen, sind Plastikflaschen mit winzigen Löchern. Ein nützliches Kunststoff-Recycling, doch müssen wir erst sehen, wie mühsam das Löchern wird und wie gut es am Ende funktioniert.

Alles in allem: 2020 wird spannend, weil es genug Neues geben wird!

Und Ihr so? Welche gärtnerischen Vorhaben treiben Euch jetzt schon um?

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Autor: ClaudiaBerlin

Claudia lebt und gärtnert in Berlin und bloggt seit 2005 rund ums naturnahe Gärtnern. Folge dem Blog auf Twitter.com/gartenzeilen - da gibts Lesetipps und allerlei Infos rund um unser tolles Hobby.

9 Kommentare

  1. Oh, diese Ollas finde ich ziemlich genial! Ich habe allerdings nur ein 80 x 80 cm großes Minihochbeet. Da ist eigentlich für Ollas gar kein Platz.
    Viele Grüße von
    Margit

  2. Habt ihr schonmal „core gardening“ gehört? Auf YouTube gibt es dazu sehr interessante Videos von MIgardener. Dabei wird ein Kern aus Stroh in das Beet eingearbeitet, das wie ein Schwamm funktioniert und das Gießen auf ein Minimum reduziert. Wir werden das nächsten Frühjahr ausprobieren.

  3. Da wir nächstes Jahr unseren Garten neu anlegen, sauge ich im Augeblick die Infos wie ein Schwamm auf.
    Das mit dem echten Gartenfuchsschwanz wusste ich nicht. Danke für den Tipp
    LG Wolfgang

  4. @Margit: warum denkst du das? Ganz im Gegenteil würde eine Olla da gut in die Mitte passen. Sie versorgen ja rund um sich herum nur max 80 x 80.

    @Katrin: interessante Idee, muss ich mal nachlesen.

    @Wolfgang: den komplett unpassenden Kommerzlink zu einer Preisvergleichsseite habe ich entfernt.

  5. @Claudia
    war nicht meine Absicht, aber ist meine Seite und die habe ich in den Kommentar unten bei webseite eingetragen.
    Wusste Dicht das der beim Kommentar erscheint und nicht als Unterlegung bei meinem Namen
    so wie bei margit
    LG Wolfgang

  6. @Wolfgang: Link erneut entfernt. Das hat nichts damit zu tun, WO du den Link platzierst. Persönliche Seiten/Homepages/Blogs und Gartenblogs dürfen verlinkt werden, aber keine kommerziellen Seiten, die thematisch überhaupt nichts mit dem Thema hier zu tun haben.

    Werde erneut einen Hinweis dazu ins Kommentarfeld schreiben, auch wenn der in der Vergangenheit kaum jemand abgehalten hat.

    Viele posten nämlich nur, um ihre Seiten zu verlinken – meist recht inhaltsleere Kommentare. Aus reinen „SEO-Gründen“ wg. des „Linkprofils“, zu dem auch ein paar NoFollow-Kommentare gehören sollten. Kenne ich alles…

  7. Pingback: Winterschlafneigung › Digital Diary – Claudia Klinger

  8. Das mit den Ollas treibt mich auch schon länger um. Das will ich allerdings mit Tontöpfen ausprobieren.

    Nächstes Jahr steht bei mir unter anderem der Bau eines Pyramidenbeetes und eines Sandariums auf dem Programm.

    Zur Info: der Fuchsschwanz soll Nematoden anziehen. Ich hatte ihn schon mal im Garten, habe aber von Nematoden nichts gemerkt. Wer auf Nummer Sicher gehen will, pflanzt am besten Ringelblumen und Tagetes dazu .

    Viele Grüße
    Sonja

  9. Schön, dass es Amaranth in den Garten geschafft hat! Denn das ist im meinen Augen ein Powergemüse und -korn. Aus den Blättern lässt sich auch ein leckerer „Spinat“ kochen und nicht nur die Körner sind lecker … und im Garten sieht die Pflanze auch schön aus -> eine vielseitige Pflanze!

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