Tomaten-Casting: Welche Sorte schafft es, auch im nächsten Jahr dabei zu sein?
So, letzte Woche konnten wir endlich die ersten Tomaten ernten. Nicht ganz so früh, weil wir diesmal auf unsere klassische Frühtomate Matina verzichtet hatten, die uns sonst immer frühen Tomatengenuss bescherte, sehr verlässlich sogar. 2018 ist dagegen ein Experimentierjahr: Lauter Sorten, die wir noch nie hatten, außer der Black Cherry, die ist immer noch dabei. Bei der Ernte der neuen Sorten entscheidet sich nun, welche wir gerne ins „bewährte Repertoire“ für nächstes Jahr aufnehmen. Denn nicht jedes Jahr wollen wir „alles neu“! Los gehts:
Königin der Nacht – die Schöne
So wird sie beschrieben: Königin der Nacht, 80 bis 150g, ca. 140 cm hoch. Reift von schwarz über schwarz/grün nach schwarz lila/orange rot. Früchte fleischig, würziges Aroma. Muss nicht entgeizt werden und wächst relativ kompakt. Unkompliziert und reich tragend. Geschütztes Freiland, Gewächshaus.
Und so erleben wir sie: Stimmt alles, bei uns zwar eher 80 als 150 Gramm schwer, aber das ist ok! Auch das mit dem kompakten Wuchs stimmt, doch ist unser Eindruck, dass sie sich im Freiland tatsächlich gut entwickelt: Viele Früchte, sogar auf meinem Nordseitebalkon (wo ich ebenfalls ein paar „Überzählige“ hingepflanzt habe). Der Geschack ist toll! Da merkt man wieder den krassen Unterschied zwischen einer „besonderen Sorte“ und dem, was man im Supermarkt so findet.
Fazit: Gerne wieder!
So sieht sie übrigens im unreifen, schwarzen Zustand aus – ein echter Hingucker:
Brandywine Yellow – die Säuerliche
So wird sie beschrieben: Brandywine Yellow Fleischtomate, bis zu 500g, ca. 200cm. Alte kartoffelblättrige Fleischtomate, Früchte kräftig gelb, flachrund, dünnhäutig, tolles würziges tomatiges Aroma. Ertragreich, robust, verkraftet ca.3 Stämme. Freiland, kaltes Gewächshaus, Gewächshaus. Die Brandywine Tomaten zählen zu den Besten der Welt.
So erleben wir sie: Die erste Brandywine Yellow aus dem Gewächshaus war SEHR säuerlich. „Gut für den Salat“ meinte Matthias, denn da könne man das mit Zucker ausgleichen. Zum „einfach so essen“ erschien sie recht ungeeignet. Aber halt: Die zweite Frucht erntete ich von meinem Nordseitebalkon (Freiland!) – und ich staunte nicht schlecht: grade so säuerlich, dass es gut passt – und tatsächlich ein tolles, rundes Tomatenaroma. Beide hatten auch keine BESONDERS dünne Haut, rissen jedenfalls nicht auf.
Fazit: Vielleicht! Mal sehen, wie die nächsten Exemplare schmecken.
Costoluto Genovese – die stark Gerippte
So wird sie beschrieben: Costoluto Genovese oder „Gerippte aus Genua“, Fleischtomate ca. 200g, rot, flach, stark gerippt, platzfest, ca.180 cm hoch. Alte, traditionell italienische Fleischtomate aus der Gegend um Genua, bis heute eine der beliebtesten Fleischtomaten. Verträgt gut 3 Triebe, echter Massenträger. Ernte relativ früh, im Gewächshaus bis in den Oktober. Anbau auch im geschützten Freiland an einer warmen Stelle angebaut werden. Sehr saftig, gutes Aroma.
So erleben wir sie: bisher erst eine Frucht vom Nordseitebalkon, im Garten sind sie noch nicht reif. Stark gerippt, wie erwartet. Leider mit zwei Faulstellen, aber Nordseitebalkon ist halt auch nicht optimal. Geschmack tomatig-aromatisch, bisher nicht SO besonders…
Fazit: bisher eher nicht, aber wir warten ab, wie die Früchte aus dem Garten schmecken.
Noch zur Saison 2018 bis jetzt: Es war durchweg seit Anfang/Mitte April sehr warm und regnete fast gar nicht. Insofern ist natürlich fraglich, wie sich jetzt im Freiland gut stehende Sorten in einem feuchteren Jahr entwickeln würden. Auch haben sowohl Brandywine Yellow als auch Costoluto Genovese an etlichen Exemplaren Blütenendfäule – allerdings nicht so stark ausgeprägt, dass man sie nicht einfach wegschneiden könnte. Sowieso bin ich mir nicht ganz sicher, was diese verhärtete Stelle am Blütenende ist: „faul“ ist sie nämlich nicht, nur hart.
19. Juli 2018 um 13:16
Diese Jahr sind die Tomaten bei uns so riesig geworden, dass sie samt „Haltestab“ umgeknickt sind. Zum Glück sind aber alle heil geblieben :) Die schwarzen Tomaten sehen ja wirklich originell aus! Wie würdest Du denn den Geschmack der „Nachtkönigin“ beschreiben?
19. Juli 2018 um 21:53
Tja, das fällt mir schwer bzw. da fehlt mir das Vokabular. Vielleicht „vollmundig“ – genau richtig im süß-sauer-Verhältnis, der „tomatige“ Geschmack ist da, aber eben nicht als einziger (wie bei den besseren Supermarkt-Tomaten) – vielleicht fällt mir noch mehr ein, wenn ich mehrere geerntet und abwechselnd im Vergleich zu anderen probieren kann.
25. Juli 2018 um 11:19
Erst einmal ein Kompliment an den tollen Beitrag!
Die „Königin der Nacht“ sieht wirklich köstlich aus..
Meine Lieblingssorten sind ja „Solena Sweet Yellow“und „Bolzano“!
LG
Manuela
20. August 2018 um 10:47
Wow! Sehr schöne Tomaten! Unsere Ernte fiel dieses Jahr so reich aus, dass wir ganze 7 Liter als Sauce/Suppe eingekocht haben :D
15. September 2018 um 11:05
Die „Königin der Nacht“ sieht wirklich köstlich aus..
Meine Lieblingssorten sind ja „Solena Sweet Yellow“und „Bolzano“!
21. September 2018 um 09:00
Die schwarzen Tomaten sehen ja wirklich originell aus! Wie würdest Du denn den Geschmack der „Nachtkönigin“ beschreiben http://2software.net/download-mathtype-69a-software-to-create-mathematical-notation-for-pc-3239
14. März 2019 um 12:23
Ein Hammer Beitrag… Ich wusste gar nicht das es so viele Tomatensorten gibt…. Dadurch habe ich selber mal nachgeguckt habe, was ich immer für eine Tomatensorte esse: Ich esse dir Schöne „Königin der Nacht“
LG Jenny