Gesucht werden Nutzpflanzen, die den Berliner Winter überstehen: Salat, Portulak, Spinat, Gerste? Erzählt uns, was geht!
Beim Studium der Aussaat- und Pflanzkalender treffe ich immer wieder auf diverse Gemüse und Salate, die angeblich bis in den Winter oder sogar ins Frühjahr hinein kultiviert werden könnten. Eigene Erfahrungen haben wir nur mit Grünkohl und der Wurzelknolle Topinambur. Bei alledem, was sonst so empfohlen wird, wie z.B. Winterspinat, Feldsalat, Postelein/Winterportulak etc. ist oft nicht klar, für welche Klimazonen und Regionen die Empfehlungen sinnvoll sind. Hochwahrscheinlich überlebt doch im Rhein-Main-Gebiet oder gar auf der Insek Mainau deutlich mehr Gemüse als im kalten Norddeutschland!
Einen Artikel fand ich, der eine positive Ausnahme darstellt und wirklich sinnvoll informiert: Gemüsesorten für den Winter auf Gartenfloara.de. Hier wird endlich mal auf die verschiedenen Härtegrade der Pflanzen eingegangen, welche Temperaturen unter Null sie aushalten und auch Sorten werden genannt.
Meine Frage an Euch: Was habt Ihr für Erfahrungen mit dem Winteranbau?
Uns geht es nicht so sehr darum, tatsächlich Gemüse oder Salat in Mengen mitten im Winter zu ernten, sondern darum, mit unseren Beeten mal was Anderes zu machen als sie einfach zuwuchern zu lassen. Klar, wir mulchen, aber am Ende der Saison steht oft nicht genug Schnittgut für eine richtig DICKE Mulchschicht zur Verfügung und durch dünnen Mulch kommt doch allerlei durch.
Neben winterhartem Gemüse wären evtl. auch Getreide denkbar: Wintergerste, Roggen – sieht vermutlich auch besser aus und ist zweifellos „kleingärtnerische Nutzung“. Gerstengras ist heute schließlich ein „Superfood“ ;-).
Bitte schreibt Eure Erfahrungen in die Kommentare – und vergesst nicht, dazu zu schreiben, in welcher Region Euer Garten liegt und was es für ein Boden ist.
9. Juli 2018 um 14:04
Liebe Claudia,
wir haben im letzten Jahr sehr gute Erfahrungen mit Rosenkohl gemacht. Er kann wirklich auch Frost vertragen und man kann meist mehrere Male ernten.
Feldsalat funktioniert bei uns auch gut, aber ich bin nicht sicher, ob er sandigen Boden gerne hat. Ich weiss nicht, ob Dir das weiter hilft, denn unsere Standorte sind wahrscheinlich recht unterschiedlich, aber einfach so als Anregung! LIebe Grüsse, Stefanie.
9. Juli 2018 um 14:26
Liebe Stefanie,
ja WO ist denn dein Standort????
Ich wollte zu deiner Webseite, aber das wird durch Sicherheitswarnungen verunmöglicht. Es geht nicht einmal, „eine Ausnahme anzulegen“, also liegt da wirklich etwas sehr im Argen. (Unterwegs mit aktuellem Firefox).
9. Juli 2018 um 14:37
Ich hatte in meinem Garten etwas südlich von Paris – also sehr moderates Klima – im Winter selten unter Null, im Sommer selten über 25 Grad, ca 600 mm Regen im Jahr – Rosenkohl, Grünkohl, Ackersalat und dicke Bohnen (im November gesät, im Winter langsam gewachsen und Ende Februar geblüht).
9. Juli 2018 um 15:05
hallo,
hatte meinen Garten am Bodensee – hab dich gleiche Ehrfahrung gemacht wie Connie in Paris nur ein tick wärmer hier
Gruss Nick
9. Juli 2018 um 21:28
Super interesanter Bericht, sind ja selber aus Berlin und auch immer mit dem Frost zu Kämpfen…. LG Tanja
10. Juli 2018 um 19:09
Feldsalat hatte ich schon mal hier in Südbayern. Ansonsten habe ich keinerlei Erfahrung. Habe aber vor, in meinem Minihochbeet Feldsalat anzubauen.
Mal sehen!
Viele Grüße von Margit
10. Juli 2018 um 23:34
Hi Claudia,
ein sehr nützlicher Beitrag. Hast du auch Tipps für einen etwas größeren Balkon? Ich bin vom Platz her immer sehr eingeschränkt. Daher reicht es meistens nicht für viel mehr als ein kleines Kräuterbeet und Radieschen.
Lg dein Gartenfreund.
11. Juli 2018 um 12:16
Ich wohne in einem südlicheren Klima in der Schweiz, meine Erfahrung nützt dir wahrscheinlich nicht. Aber eine andere Idee: versuch mal, die durchzukeimenden Unkräuter zu bestimmen. Oft sind auf den Beeten Gundermann, Vogelmiere und Gartenkresse anzutreffen. Allesamt ergeben einen sehr feinen Wintersalat, und das ohne Arbeit ;-)
13. Juli 2018 um 18:13
Sehr gutes Thema, Claudia. Der Artikel aus Gartenflora war auch für mich sehr interessant und vielleicht lohnt es sich doch noch andere Sorten auszuprobieren.
Ich gärtnere im Nordschwarzwald in 600m Höhe. Wir haben i. d. Regel ab Jan. bis Anfang März Schnee und somit fällt das Ernten in dieser Zeit aus. Trotzdem gibt es Verschiedenes was gut über den Winter kommt, trotz Schnee geerntet werden kann(Rosenkohl, Wirsing, Grühnkohl, Lauch). Was überall bei mir gut wächst, ist der Feldsalat(Vit) und Portulak. Mit Feldsalat bedecke ich in mehreren Folge-Aussaaten meine Beete. Wenn der Schnee taut, oder dünn wird, wächst er schnell weiter und er locker meinen Boden hervorragend. Auch bei mir wird manchmal das Mulchmaterial im Herbst knapp und ich bedecke die freien Flächen(nicht alle Beete) dann dick mit Laub, das unterdrückt besser als Grasmulch, bei mir jedenfalls.
Was auch gegen wuchernde Beikräuter hilft, ist eine späte dichte Aussaat von einer Blumenmischung oder Bienenfreund. Die Räume ich erst zur Neuaussaat im April/Mai ab.
Liebe Grüße Gaby
18. August 2018 um 11:37
Hallo, ich bin in Süddeutschland bei Augsburg. Wir haben hier IMMER Ende Januar bis Ende Februar viel Schnee und Minusgrade bis -20. Grünkohl, Rosenkohl, Feldsalat, Lauch … macht das gut mit. In der Regel werden die Pflanzen im Januar mit alten Leintüchern abgedeckt, um die Wärme etwas zu erhalten und sie bei Schnee einfacher zu ernten.
Zuckerhut übersteht leichte Fröste ( erst dann wird er süß). Er wird im Nov / Dez geerntet und in einer mit einem Jutesack abgedeckten Kiste im Geräteschuppen (frostfrei, aber nur max. 5 Grad) gelagert. Er hält sich bis zu 2 Monate. Vor dem Essen wird er in kaltes Wasser gelegt. Das entzieht die letzten Bitterstoffe und er ist dann eine Alternative zu Eisbergsalat.
Grüße aus Augsburg