Auf meinem Balkon blühen die Wunderblumen – ich freue mich riesig! Die Samen hab‘ ich von Susanne geschickt bekommen, die meine Klage über die verschwundenen Wunderblumen gelesen hatte.
Ich hab‘ sie vorgezogen und auch im Garten angepflanzt, wo sie durchaus wachsen, aber bisher noch nicht blühen. Der viele Regen macht ihnen vielleicht auch etwas zu schaffen, aber bisher bin ich noch guter Hoffnung, auch dort bald Blüten zu sehen.
In die Wunderblumen hab ich mich verliebt, als wir den Garten 2008 übernommen haben, mehr oder weniger als Sandwüste, aber immerhin mit einem recht großen Wunderblumenstrauch. Sie wuchsen damals wie Unkraut, wurden ständig größer und erfreuten uns täglich mit einem Blütenmeer.
Mein Liebster und Gartenpartner mag sich nicht wirklich erinnern, dass die früher mal so heftig an derselben Stelle wucherten, wo wir später mit einer neuen Aussaat gar kein Glück mehr hatten. Deshalb hab‘ ich jetzt mal alte „Beweisfotos“ aus dem Jahr der Übernahme rausgesucht:
Die Wunderblumen säumten den Betonweg als blühende Büsche und hatten es sogar auf die andere Seite des Wegs geschafft, wo auf dem Foto auch schon eine mittelgroße Staude zu sehen ist:
Die Gärtnerin hatte uns nach unserem missglückten Versuch damals ins Blog geschrieben:
„Bei mir überleben draußen viele Samen, allerdings keimen sie im Beet viel später und wachsen dann auch zögerlicher als die im April gesäten und gepäppelten. Ich denke, dass die Wunderblumen bei Euch nicht krepeln, sondern einfach zu spät dran sind. Hab im Garten auch ein paar „Wilde“ stehen, die aber noch nicht halb so groß sind wie die Vorgezogenen, Gedüngten, und letzte Woche erst zu blühen anfingen.“
Wunderblume, die „Schöne der Nacht“
Das Besondere an der Wunderblume (Mirabilis jalapa) ist ihr Blühverhalten, denn sie öffnet ihre Blüten erst in der Dämmerung, bei dunkler Bewölkung auch schon am späten Nachmittag. Bestäubt wird sie von Schwebfliegen und Nachtfaltern, doch haben wir auch beobachtet, wie Blüten von Hummeln „vergewaltigt“ werden. Nachts sollen sie auch toll duften, um die Insekten anzulocken – allerdings hab‘ ich das eher gelesen als gerochen, vielleicht bin ich ihr zur richtigen Zeit nicht nahe genug gekommen. Auf meinem aktuell verregneten Balkon rieche ich jedenfalls nichts!
Mir gefallen die roten Wunderblumen, doch gibt es auch solche mit gelben und weißen Blüten, sowie mehrfarbige: rote und gelbe Blüten an derselben Pflanze.
Eine fremde Schönheit – ich will sie trotzdem!
In unserem Garten ist die Wunderblume eigentlich ein Fremdkörper, denn wir stehen auf naturnahes Gärtnern und bevorzugen Pflanzen, die an den Standort angepasst sind und von selber wieder kommen, sei es aus der Wurzel oder über Aussamung. Die Wunderblume stammt jedoch aus dem westlichen tropischen bis subtropischen Amerika und ist hier nicht winterhart. Auf Stauden, die ich im Herbst ausgraben und irgendwo geschützt überwintern muss, hatte ich allerdings noch nie Lust. Deshalb gibts bei uns auch keine Dahlien, obwohl ich manche Varianten (die großen „Verzottelten“) ganz schön finde.
Aber hey, keine Regel ohne Ausnahme! Sollten die jetzigen Wunderblumen im Garten wieder zu florierenden Großstauden heran wachsen, denke ich tatsächlich daran, es mal mit der Überwinterung zu probieren. Die Fotos von der „wild wuchernden“ Wunderblume stammen ja aus dem August, es kann also durchaus noch werden, auch wenn sie jetzt noch nicht blühen. Gedüngt hab‘ ich sie auch schon zweimal…
Sag niemals nie! Und zur Not können wir es ja nächstes Jahr auch wieder mit dem Vorziehen versuchen. Hier nochmal ein herzliches Dankeschön an Susanne, die zur rechten Zeit die Samen sendete (und jetzt nochmal Knollen, die in einem Topf auf dem Balkon gelandet sind).
Mehr über Anzucht, Pflege und Überwinterung der Wunderblumen lest Ihr bei der Gärtnerin:
Wunderblume – Mirabilis jalapa
Die 295 Kommentare zu diesem Artikel tragen viele Erfahrungen mit Wunderblumen bei!
13. Juli 2017 um 06:31
Ich habe kein Erfahrungen nit der Wunderblume. Bin normalerweise auch für das natürliche Wachstum.
Aber warum nicht mal eine Ausnahme machen? Sieht auf jeden Fall sehr hübsch aus!
Viele Grüße von Margit
13. Juli 2017 um 19:33
Freut mich, dass die Wurzelknollen gut angekommen sind. Ich grabe gerade Wunderblumen aus und verschenke sie in der Nachbarschaft, da es im sehr naturnahen Gärtchen überhand nimmt. Ein paar Pflanzen lasse ich natürlich den Erdhummeln, die dankenswerterweiser ohne Bestäubung nur den Nektar stibitzen.
Meine Wunderblumen stammen aus einer Samentüte eines großen Biosupermarkts und haben sich über die Jahre mehr als gut entwickelt. Interessanterweise überstehen sie im Winter an der Südwand sogar Nachttemperaturen von – 15°C (kurzfristig war es hier schon so kalt).
Zu meiner großen Freude ist im Gärtchen mindestens ein Erdhummelnest.
Viele Grüße
Susanne
14. Juli 2017 um 02:28
Ich bin ja auch sehr für Naturschutz und Naturnähe im Garten. Aber ich finde, man muss nun mit Prinzipientreue auch nicht übertreiben. Wenn Dir die Wunderblume gefällt, dann ist es doch schön, dass Ihr sie habt. Ich drücke die Daumen, dass es bald mit der Blüte klappt!
6. August 2017 um 15:45
Auch wenn die Wunderblume nicht ganz in dein Garten-Konzept passt, Hallo? die sieht bezaubernd aus. Ich würde das genau so lassen und mich an der Schönheit der Blume erfreuen :)
Liebe Grüße
Andreas
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