Johann Seidl ist der Gartenblogger im „Freisinger Gartenblog“. Grade hab` ich ihn auf Twitter „getroffen“, wo er als Gartenpoet unterwegs ist. Grund genug, sein liebevoll betriebenes Blog mal wieder zu besuchen.
Schon die klare Strukturierung in die Kategorien „Küchengarten, Gartenpraxis, Gartenplanung, Gartenliteratur“ könnte mich neidisch machen. Ich neige da viel mehr zum spontanen chaotisieren, entsprechend ist unsere Themenliste halt ein wildes Sammelsurium. Aber halt, in der Seitenleiste gibt es noch mehr, nämlich: „Gartentagebuch, Lebensraum Garten, Mobiles Beet und Zimmer/Terrasse.“ Beim Durchstöbern merkt man sofort: hier ist jemand mit ganzem Herzen bei der Sache und lässt uns an allem teilhaben, was ihn rund um den Garten bewegt!
Einer der letzten Artikel in Johanns Blog heißt „Der Gartenboden ist Boden des Jahres 2017“ und zeigt auf, wie ein guter Gartenboden zustande kommt – und wie selten er heute geworden ist.
„Der bodenkundlich definierte „Gartenboden“ heißt in der Fachsprache Hortisol. Nicht jeder Gartenboden ist ein Hortisol. Nur durch jahrhundertelanges Bearbeiten, Bewässern und Anreichern des Rohbodens mit Kompost, Stallmist und Kalk entsteht der typische humose und lockere, stark belebte und fruchtbare Hortisol. Er kommt in Mitteleuropa nur mehr mit kleinen Flächenanteilen dort vor, wo jahrhundertelang Gartenbau betrieben wurde: Alte Klostergärten mit Gemüse- und Kräuterbeeten, Schloss- und Burggärten und langjährig bewirtschaftete Haus- und Kleingärten.“
Doch nicht nur gute Erde ist im optimalen „Hortisol“:
„…der Boden des Jahres 2017 ist nicht nur Wirtschaftsfläche und Biotop, sondern auch ein wichtiges Archiv unserer Kulturgeschichte.
So gelangten mit Kompost und Küchenabfällen, Herdasche und Hofkehricht auch Scherben, Ziegelreste, Knochen und anderer Zivilisationsschutz in die Gartenböden.“
Das erinnert mich daran, was wir schon alles aus unserem sandigen, nicht so tollen Gartenboden ausgegraben haben! Neben Scherben, Bauschutt, alten Rohren, Plastik und verrosteten Eisenteilen auch witzige Fundstücke unbekannten Alters, wie etwa die Barbie vom E-Werk.
Bodentechnisch ist der Garten in Freising von unserem sehr verschieden, weshalb wir die Erfahrungen von Johann nicht alle 1:1 übernehmen können. Sein Boden ist eher lehmig und neigt zum „zusammen backen“, wie ich auch einigen Postings entnehme. Unserer ist sehr sandig und locker – also ganz andere Standortbedingungen. Auch das Klima ist bei ihm wärmer und lieblicher, das sieht man am fortgeschrittenen Stadium diverser Gemüse. Trotzdem werd‘ ich da öfter reinschauen, das Themenspektrum ist ja breit genug!
31. Mai 2017 um 13:49
Ich bin ja gar nicht so weit von Freising entfernt und „kämpfe“ auch mit lehmigem Boden! Im Moment ist er auch sehr hart und nur schwer zu bearbeiten. Aber ich merke durchaus einen gewissen Erfolg durch das jährliche Einarbeiten von Kompost, ist das Ganze schon viel besser geworden!
Viele Grüße von
Margit
31. Mai 2017 um 14:34
Bei mir auch. Trotzdem kommen beim Umgraben oder Hacken immer wieder Lehmbollern raus … naja, da muss man halt dranbleiben :-) Du hast ja eine riesige Seite und einen schönen Blog, den ich in meine Blogliste aufnehmen werde.
Erfolgreiches Gartenjahr noch
Johann