Herbstzeit, Frühblüher-Setzzeit: Zwar ist dieser Herbst alles andere als „golden“, doch zum Glück auch nicht so kalt, dass man gar keine Lust auf den Garten hat. Das Planen der nächsten Saison und speziell das Setzen von Frühblühern empfinde ich als schöne Arbeit, die jeglicher herbstlich depressiven Stimmung erfolgreich entgegen wirkt: der nächste Frühling kommt bestimmt!
Frühblüher-Bestellung 2016
Da wir Pflanzen aus Prinzip nicht bei Discountern und Supermärkten kaufen (Ausnahmen bestätigen die Regel), haben wir die Frühblüher letzte Woche online bestellt – und zwar:
- Iris Reticulata
- Eranthis Hyemalis – Winterlinge
- Chionodoxa Lucilea (Schneestolz)
- Crocus Tommasinianus Roseus
- Krokusse botanisch gemischt
Crocus Tommasinianus Roseus ist ein roter bzw. rosa Krokus. Bin gespannt, denn weder hatten wir den schon, noch hab‘ ich den je in Natura gesehen! Man nennt ihn auch „rosa Elfenkrokus“, „Bauernkrokus“ und „Husumer Krokus“. Angeblich soll er sich gut für naturnahe Anlagen eignen, er zieht frühjahrshelle Stellen unter Gehölzen vor und liebt die Feuchtigkeit. Da müssen wir also Glück haben und auf ein feuchtes Frühjahr hoffen! Auch an kühleren schattigen Standorten soll er auch gut wachsen und sich ganz allgemein gut aussehen und verbreiten. Hoffen wir das Beste!
Winterlinge (Eranthis Hyemalis) hatten wir haufenweise im alten wilden Garten, ohne etwas dafür tun zu müssen. Dort war es allerdings feuchter, schattiger und die Erde fetter.
Ein erster Versuch, die Winterlinge auch im neuen Garten heimisch zu machen, ist misslungen. Sie kamen einfach nicht… Nun will ich es einfach nochmal an zwei bis drei ausgewählten Stellen probieren. Winterlinge haben keine richtigen Zwiebeln, sondern Wurzelrhizome. Man soll sich über Nach in Wasser legen und dann gleich 5 cm tief einpflanzen. In „lockerer, humusreiche Erde“, da müssen wir also ein bisschen aufpeppen!
Zur Vermehrung schreibt „Mein schöner Garten“:
„Die Verwilderung des Winterlings ist ein Geduldsspiel, da sich erst nach etwa zehn Jahren dichte Teppiche bilden. Dies lässt sich jedoch beschleunigen, indem man im Frühjahr Samen erntet und direkt anschließend an freie Stellen sät. Wenn die Blüten des Winterlings verwelken, bilden sich an deren Stelle innerhalb weniger Wochen sternförmig angeordnete Balgfrüchte. Zwischen Ende März und Anfang Mai öffnen sich die Fruchthüllen und präsentieren eine Reihe relativ großer, reifer Samen. Dies ist der richtige Zeitpunkt, um das Saatgut zu ernten. Warten Sie auf keinen Fall zu lange, da die Samen herausgeschleudert werden, sobald Regen auf die Hüllen trifft.“
Schneestolz (Chionodoxa), auch Schneeglanz oder Sternhyazinthe genannt, braucht ebenfalls humusreichen, durchlässigen Boden und wird 10 cm tief im Abstand von 6 bis 8 Zentimetern eingepflanzt. Er soll leicht verwildern, da ein Fettanhängsel der Samen den Ameisen gefällt, die die Samen also verschleppen und so verbreiten.
Iris Reticulata (Blaue Zwerg-Iris) gehört nicht zu den massiv verbreiteten Frühblühern. Wir hatten sie noch nie, doch sollen sie auf mäßig trockenem, humusreichem, „mäßig nährstoffreichem“ Boden gut wachsen, insbesondere im Steinbeet bzw. in steinigem Boden. Da größere Exemplare durchaus bei uns aushalten, können wir hoffen, dass es die Mini-Formate auch tun!
Was wirklich problemlos bei uns wächst, sind die Krokusse, diverse Zyllas, Osterglocken und wilde Tulpen. Das einst aus dem alten Garten mitgebrachte Leberblümchen ist ebenso verschwunden wie die Winterlinge. Schneeglöckchen und Märzenbecher kommen vereinzelt, breiten sich aber nicht aus. Im Gartencenter werde ich noch nach Mini-Osterglocken schauen, die wirken nicht so künstlich wie die normal großen Varianten und passen besser in unseren naturnahen Garten.
Mehr zum Thema Frühblüher:
26. Oktober 2016 um 13:46
Ich bin auch gerade beim Blumenzwiebelpflanzen. :)
Bei mir hat das mit den Winterlingen auch bisher nicht so gut geklappt. Aber seit zwei Jahren säe ich auch die Samen gleich wieder aus und mir scheint, sie vermehren/verbreiten sich jetzt besser. Diese Metode finde ich deutlich einfacher. Ich drücke die Daumen, dass es bei dir bald klappt.
Und Glückwunsch zu den Elfenkrokus. Ich liebe die auch sehr und hoffe, dass sie sich auch bei mir in der Obstwiese gut vermehren.
Bei den Schneeglöckchen hat es sehr lange gedauert bis sie sich vermehrt haben. Ich habe sie dann immer gleich nach der Blüte geteilt und an Stellen gesetzt mit lockerer Erde und mind. einige Stunden Sonne. Dadurch bilden sie schneller Tochterzwiebeln und die Tuffs werden schneller groß. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.
29. Oktober 2016 um 19:49
Ich habe voriges Jahr die Zwergiris zwischen meine Stauden gesetzt und hatte in diesem Frühling damit maximale Erfolge. Ich gärtnere auch auf sandigen Boden, sie waren trotzdem wunderschön und standen recht lange.
Winterlinge hatte ich auch einmal, aber die brauchen wohl absolute Ruhe und nachdem ich das Beet umgestaltet habe , waren sie verschwunden.
Leider habe ich im Winter immer Wühlmäuse zu Besuch, die meine Tulpen als Leckerbissen betrachten, nun habe ich mich damit abgefunden, daß ich eben keine Tulpen habe. Auf die Nummer mit den Drahtkörben habe ich nämlich keine Lust.
16. November 2016 um 22:48
Meine Blumenzwiebeln sind auch schon drin.
Hoffe, dass es so super wie im letzten Jahr klappt.