Weiter gehts mit der Suche, deren Thema im letzten Beitrag beschrieben wurde: Welche Art Platten sind eigentlich für so ein Gewächshaus optimal? SOWAS soll es auf keinen Fall mehr sein:
Dieses Material mit den seltsamen Fasern drin, das soviel Dreck anzieht und immer dunkler wird, ist nicht etwa eine Mischung mit gefährlichem Asbest, sondern glasfaserverstärktes Polyesterharz (GFK), dessen Robustheit und Langlebigkeit noch heute gerühmt wird. Leider sind es gerade diese Fasern, die den Dreck anziehen und sogar von Vögeln heraus gepickt werden – für den Nestbau, nehme ich an, man gönnt sich ja sonst nichts! :-) Normalerweise werden diese Fasern als im Material „innenliegend“ beschrieben, doch tatsächlich bleiben sie nicht drinnen, bei uns jedenfalls nicht.
In den Kommentaren zum letzte Beitrag hat Sebastian „klare Wellplatten“ empfohlen:
Ich habe über meiner Terrasse ganz einfache klare PVC Profil- bzw. Wellplatten. Die bleiben schon seit Jahren unverändert klar und stehen in der vollen Sonne. Viele Gartenfreunde in unserer Sparte haben damit ganze Gewächshäuser gebaut.“
Das sind dann offensichtlich Platten OHNE diese Fasern – hier mal eine Bilderstrecke von Beispielen bei Google. Dass sie auch über Jahre gut halten, glaube ich jetzt Sebastian einfach mal – immerhin scheint das eine preiswerte Lösung. Wir bräuchten nur Platten mit genau denselben Maßen und könnten sie genauso befestigen. Allerdings findet Matthias – bisher – Wellplatten nicht mehr so schön.
Alternative Polycarbonat-Platten fürs Gewächshausdach?
Mit einem ganz anderen Material sind wir über unser Tomatendach in Berührung gekommen, das mit Polykarbonatplatten gedeckt ist. Unsere Version nennt man auch Hohlkammer- bzw- Stegplatten, denn sie bestehen aus durch Stege getrennten luftgefüllten Zellen, die je nach Qualität, unterschiedlich groß sind. Es gibt sie auch als „einschalige“ Platten (also ohne Luftkammern), sowie als Stegdreifachplatten, Stegfünfach-, Stegsechsfachplatten…. Je mehr Hohlkammer und Plattendicke, desto besser die Wärme-Isolierung, aber dafür wird dann auch weniger Licht durchgelassen.
Seufz… die Qual der Wahl! Was soll man da nehmen? Was nehmen eigentlich die Profis bzw. der Handel für die Dächer ihrer Gewächshäuser? Wenn ich mir beispielhaft jedes einzelne Gewächshaus der Gartenhaus Gmbh anschaue (für deren Gartenhaus-Magazin schreibe ich gelegentlich Artikel) und mal drauf achte, woraus die Dächer bestehen, so sind die vom kleinsten bis zum größten Modell alle mit „doppelwandigen Paneelen aus Polycarbonat (4mm stark)“ gedeckt, das als „nahezu unzerbrechlich“ beschrieben wird. (Zerbrochen ist unser Tomatendach bisher auch nicht, nur mal während eines Sturms weggeflogen, weil wir nicht alle Schrauben verwendet hatten… :-)
Nun ist Polycarbonat allerdings um einiges teurer als die PVC-Variante und bei der Recherche der Varianten bin ich des Öfteren auf Warnungen gestoßen, man solle sich da nicht auf Sonderanbebote einlassen. Die Qualitäten seien sehr unterschiedlich, insbesondere auch die Haltbarkeit, was sich auch in verschiedenen Garantie-Zeiträumen ausdrücke. Und ja, wir wollen nicht in fünf Jahren gleich wieder neu decken…
Wieviel Licht brauchen Gewächshauspflanzen?
Diese Frage hat sich mir bei der Material-Recherche auch aufgedrängt, ohne dass ich dazu schon viel gefunden hätte. Aufgefallen ist mir auch, dass bei den käuflich zu erwerbenden Gewächshäusern als Zubehör „Verschattungsnetze“ angeboten werden. Unter unserem jetzigen dreckig-gelben Gewächshausdach herrscht eher Lichtmangel im Gewächshaus, was aber der Tomatenernte nicht wirklich geschadet hat. Aber vielleicht wäre die mit mehr Licht besser? Muss man bei klaren Dachplatten denn grundsätzlich im Hochsommer „verschatten“?
Fragen über Fragen, die einen „Teil 3“ dieser Artikelserie rund ums Gewächshaus erforderlich macht. Alle glas-ähnlichen Platten haben ja auch unterschiedliche Werte der Lichtdurchlässigkeit – und wenn ich schon mal drüber nachdenke: ist es eigentlich gut, dass sie alle UV wegfiltern?
Dazu finde ich folgenden Artikel über einen wissenschaftlichen Versuch schon mal lesenswert: Mehr UV-Licht im Gewächshaus? Wenn ich mal mehr Zeit habe, maile ich die Forscherinnen an, was daraus geworden ist.
27. Februar 2015 um 15:32
Da bin ich mal auf den 3. Teil gespannt. Ich möchte einen kleinen Unterstand für meine Tomaten bauen und benötige dafür auch noch das passende lichtdurchlässige Dach…
VG Kathinka
2. März 2015 um 14:08
@Kathinka: Für einen einfachen Tomatenunterstand sollten klare PVC Wellplatten ideal sein. Diese tun ihren Zweck und sind bereits zwischen 3-4€ je m² im Baumarkt erhältlich. Die 5-mal so teuren Polycarbonat-Platten müssen es dafür nicht sein.
Wie zum letzten Beitrag schon kommentiert, haben in meiner Sparte Gartenfreunde ganze Gewächshäuser daraus gebaut. Mein nächstes Gewächshaus wird wohl auch ein Selbstbau werden. Mein jetzigen hält aber hoffentlich noch lange.
Grüne Grüße
Sebastian
2. März 2015 um 14:34
Für die Tomaten reichen definitiv PVC-Platten. Bei einem größeren Gewächshaus würde ich auch auf Polycarbonat gehen. Es hält einfach besser, das ist zumindest meine Erfahrung.
Grüße :)
11. März 2015 um 20:37
Hallo!
bzgl. der Haltbarkeit von einfachen Wellplatten(und die sind erheblich günstiger als die Hohlkammerplatten), sollte man einfach die Dachkonstruktion bedenken, so dass nicht zu viel mit den Platten zu überbrücken ist – 40 bis max. 50cm halte ich für ok.
Und nicht unbedingt die ganz dünnen Wellplatten nehmen, so wie ich es tat ;-)
Grüße!
Sven
30. April 2015 um 20:30
Thema Verschattung im Gewächshaus:
Dabei gehts eher um die Lösung des Überhitzungsproblems.
Mein Gartengewächshaus ( ca. 1, 5 x 2 m, 2m hoch, Polykarbonat-Stegplatten 4mm) bringts jetzt, Ende April, selbst bei Bewölkung auf mehr als 26 Grad. Meine Dachluke öffnet sich zwar selbst, aber im Sommer, wenn auch noch die Tür zu ist, komme ich schnell mal auf mehr als 50 Grad…
2. Mai 2015 um 12:35
Wir hängen die großen Fenster auf einer Seite Mitte Mai aus, dann wird es niemals zu heiß!
4. Mai 2015 um 22:33
Wir haben unser kleines Gewächshaus bzw. für unseren kleinen Kräutergarten vor kurzem mit Doppelstegplatten als Dachkonstruktion gebaut und sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Wie das dann in einem Jahr aussieht kann man natürlich noch nicht sagen :-) Ich hoffe es verwittert nicht zu stark und sieht auch nächstes jahr noch gut aus. Die Platten haben wir aus dem Baumarkt und es war auch nicht teuer.
20. Juli 2015 um 09:54
Hi,
danke für den Interessanten Text.
Ich kann euch folgende Tipps geben:
Wer einschalige Lichtplatten nehmen möchte sollte auf vernünftige Qualität zurückgreifen. Die herkömmlichen PVC Platten altern innerhalb von 4 bis 8 Jahren. Dann werden die gelb und spröde. Wenn man etwas mehr Geld ausgibt und sich z.B. die Ondex HR oder Sollux Lichtplatten kauft hat man wesentlich länger etwas davon. Das sind weiter entwickelte Lichtplatten und halten wesentlich länger. Zudem bieten die auch noch 10 Jahre Garantie und haben für den Fall der Fälle die Brandklasse 1, also sind schwer entflammbar. Einschalige Lichtplatten aus Polycarbonat halten auch sehr lange, aber die Brandklasse ist hier nicht gut.
Wer lieber Stegplatten verwenden möchte sollte für Gewächshäuser lieber Stegplatten aus Polycarbonat verwenden, da die Platten aus Acrylglas die UV strahlen stoppen. Die Materialstärke bei den Stegplatten sollte mindestens 16mm betragen. Die dünneren Platten sind meistens nicht unbedingt für die Ewigkeit gebaut. Bei den Stegplatten sollte man auch auf Marken achten, die halten meistens länger. Wenn kein Herstellername angegeben ist, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man Murks kauft. Auch sollte man beim Montagematerial gleich etwas vernünftiges kaufen und nicht irgendwas billiges nehmen.
3. September 2016 um 15:38
Ich ziehe meinen Hut vor jedem, der sein Gewächshaus, seinen Wintergarten oder seine Orangerie selbst bauen kann. Die Werbung sagt: Respekt wer es selber macht.
Wie gesagt, ich kann es nicht, will aber trotzdem nicht darauf verzichten. Dafür macht mir das gärtnern, säen und pflanzen viel zu viel Spaß. Also nicht selbst gebaut, aber selbst gekauft
15. Januar 2019 um 17:27
hi, recherchiere grade dazu selber und habe eine position industrieglas im u-profil bei 250mm breite entdeckt.
mein gewächshaus hat querlaschen aus metall und hatte ursprünglich auch dieses verstärkte wellplastik drauf. trotz kompletter verschraubung konnte der wind – küstenwind – drunter fahren und alles anheben. riss alles aus.
jetzt habe ich das industrielle profilglas und denke, holzquerriegel anzuschrauben, das glas mit den u-seiten nach unten in gummi draufpacken. nur macht mir die fuge noch kopfzerbrechen. ist natürlich sehr breit für dichtungsmaterial. müsste irgend eine art von t-stück rein mit acryl oder silikon verklebt. wahrscheinlich fünf solche glaspaneele pro dachseite. oben dachdeckerblei für den giebel. ideen??
16. Januar 2019 um 12:29
@Andreas: leider nein! So handwerklich begabt wie Du bin ich leider nicht!
2. September 2020 um 13:08
Geht auch ein Blechdach fürs Gewächshaus?
3. März 2022 um 12:17
Hallo . Mein Name ist Joe aus Recklinghausen. Vor 2 Wochen hat der Sturm mir mein 1/2 Gewächshaus Dach weg gerissen. Leider habe ich mit meinen 84 Jahren keine Ahnung was auf den von mir für 2 Jahre gebuchten Gewächshaus wieder drauf muß. Hab mal was von 2-4mm. starken Hohlkammer/ Gewächshaus Platten gehört. Nur für die weiteren 2 Jahre muß es ja auch nicht das Qualitativ teuerste Angebot sein ,da dieses Gewächshaus in zirka 2 Jahren auch wieder abgerissen werden soll. Wer kann mir da Bitte helfen mit Rat und Tat. Meine Telefonnummer ist 02361 9909911. Mensch ich würde mich echt bedanken für Eure Hilfe. Gruß aus Recklinghausen.Joe