Eine „engagierte“ Balkongärtnerin bin ich nicht, schließlich wollen unsere 2 x gut 400 Quadratmeter Gartenparzelle am E-Werk begärtnert werden. Da bleibt nicht viel Gestaltungswille für den Balkon – und doch ist er jedes Frühjahr „wild begrünt“.
Zimmerpflanzen raus auf den Balkon
Auf meinen Reisen nach Kambodscha (2006 und 2008) hatte ich gesehen, dass dort die Orchideen im Freien hängen – na klar, ist ja tropisch warm! Dieses Jahr hab‘ ich nun zum ersten mal meine beiden auf den Balkon gestellt. Bis jetzt scheint es ihnen sehr gut zu bekommen.
Einigen meiner langjährigen Zimmerpflanzen gönne ich in der warmen Jahreszeit ein Leben im Freien. So ziert z.B. der mittlerweile viele Jahre alte Ficus jedes Jahr die äußerste Ecke meiner Balkon-Balustrade.
Würde ich ihn in einen größeren Topf setzen, würde der Platz nicht mehr reichen. Vielleicht mache ich es doch nochmal, aber bisher hat mir seine Entwicklung zum Quasi-Bonsai-Baum gut gefallen – viel größer sollte er gar nicht werden.
Im Oktober kommt er wieder ins Zimmer, lässt dann manchmal ein paar Blätter fallen, aber nicht dramatisch. Insgesamt scheint ihm der Sommerurlaub sehr gut zu tun!
Wilde Balkonkästen
In den Balkonkästen lass ich im Prinzip wachsen, was da wachsen will. Ab und an stecke oder sähe ich etwas dazu oder jähte selektiv Wildkräuter, die mir einfach „zuviel des Guten“ sind. Kanadische Goldrute, Taubnesseln, dazwischen eine mal eben gesteckte Kartoffel oder eine übrig gebliebene Tomate, die ich nicht wegwerfen wollte. All das darf sein, ab und an sähe ich auch Blumensamen, vergesse sie dann und freue mich, wenn plötzlich Stockrosen wachsen.
Der Balkon als Wartehalle
Kulturplanzen mittels Samen direkt ins Beet zu sähen ist in unserem Garten ein nutzloses Unternehmen. Die Wildkräuter sind schneller, zudem im Anfangsstadium kaum vom „beabsichtigten Gewächs“ zu unterscheiden. Und wenn sie es nicht sind, die durch Überwuchern den Pflänzchen den Garaus machen, dann kommen die Schnecken – die stehen auf ganz zarte Pflänzchen, das muss für sie ein Gourmet-Erlebnis sein! Kürzlich haben sie eine Salatanzucht in einer 40 cm hohen Bautuppe vollständig vertilgt – ok, wir lassen das!
Also ziehen wir die Pflänzchen zuhause vor. Z.B. diesen späten Grünkohl hier, der nun auf dem Balkon erstmal größer wachsen muss, bevor wir ihn im Garten den Fressmonstern aussetzen. Garantiert ist dadurch noch lange nicht, dass die dann ca. 20cm hohen Pflänzchen nicht trotzdem weggefressen werden, aber immerhin haben sie eine Chance!
Tomaten, Tomaten, Tomaten….
Jedes Jahr ziehe ich viel zu viele Tomaten vor – für den Garten, für Freunde und Nachbarn. Nie werden die alle abgeholt und ich bring es nicht übers Herz, sie nach der liebevollen Aufzucht einfach als „überflüssig“ wegzuwerfen.
Eigentlich haben nur drei Tomaten richtig gut Platz auf dem Balkon – aber momentan stehen da trotzdem elf: Acht in Töpfen unterschidlicher Größe, drei in den „wilden Balkonkästen“. Sollen sie doch zusehen, wie sie mit zu wenig Platz zurecht kommen. Besser als gar nicht leben ist es allemal!
Diese Black Cherry hat einen besonders exponierten Eck-Standort gefunden. Mal sehen, wie groß sie in dem relativ kleinen Topf wird. Falls jemand aus der Nachbarschaft hier mitliest: zwei bis drei (die noch nicht so groß sind) könnte ich noch gut abgeben… :-)
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Update: Tja, das Thema ist ein wiederkehrendes… :-)
6. Juni 2014 um 15:34
Das Problem mit den Tomaten kenne ich: Es sind zu viele Pflanzen, die man plötzlich da stehen hat. Allerdings habe ich eine große Familie, die sich dann über die viel zu vielen Früchte freut. :-)
9. Juni 2014 um 17:56
Ich finde deinen Elan, was die ganzen Pflanzen betrifft, echt toll. Mein Balkon wird gerade etwas vernachlässigt, aber das wird sich die Tage noch ändern, versprochen. :)
15. Juni 2014 um 19:30
Dein Ficus sieht ja mal wirklich super aus. Das ist so eine Pflanze, mit der ich leider gar nicht umgehen kann.
Tomaten habe ich auch viel zu viele. Sie besetzen zwei große Fensterbänke und warten darauf, raus gepflanzt werden.
16. Juni 2014 um 19:24
Danke Euch allen für die freundliche Resonanz!!!
@Cornel: ich sag immer, man kann ja auch Tomatensoße draus machen – aber dazu kommt es dann auch nie!
@Frank: mir musst du das nicht versprechen. Bist wohl eher auf Werbetour – aber ok, Steingarten ist was Schönes.
@Manuela: Ficus ist doch eigentlich eine unproblematische Pflanze! Der hier sitzt seit über 10 Jahren im selben Topf, ich gieße, dünge einmal in der Saison – sonst nix!
18. Juni 2014 um 20:49
Hallo, ich finde die Auswahl auf Deinem Balkon grossartig. Ich habe dieses Jahr nur diverse Chili-Pflanzen, Tomaten und Erdbeeren.
Ich war auch schon glücklich das die Eiheiligen überwunden waren: Dann kam bei uns (Region Düsseldorf) der grosse Sturm und ich musste eilig alles in den Wohnraum bringen. Nochmal gut gegangen – wäre ich an dem Abend nicht zu Hause gewesen wäre alles hin.
Sehr schöner Blog – ich versuche auch gerade einen Blog zum Thema Garten zu erstellen.
viele Grüsse
Alexander
23. Juni 2014 um 20:28
Jede Pflanze ist eigentlich schön für den Balkon und macht eine gute Stimmung. Erdbeeren gehören meines Erachtens nicht auf den Balkon. Super finde ich Chili und die Standardgewürze die man wunderbar selbst ziehen kann.
Allen einen schönen Sommer auf dem eigenen Balkon !!
lg
Tobi