Blattläuse: Erfolg mit Klebestreifen

In diesem Jahr gibt es besonders viele Blattläuse. Insbesondere einem jungen Kirschbaum, der sich ansonsten gut entwickelt, haben sie deutlich zugesetzt:

Blattlaus-Schaden auf Kirschbaum

Sie hausen in ganzen Kolonien in diesen eigerollten Blättern, wo sie Pflanzensaft saugen und damit Blätter und Triebspitzen nieder machen – gar nicht schön!

Blattläuse: die Massentierhaltung der Ameisen

Auch Ameisen sind in unserem „Hinterland“ dieses Jahr besonders aktiv. Am Stamm des Kirschbaums bemerkten wir ein ständiges Hoch- und Runterkrabbeln vieler Ameisen: Sie halten die Blattläuse quasi als Nutzvieh, denn diese sondern „Honigtau“ ab, eine Mischung aus Zucker und Wasser, den die Ameisen absammeln und in ihr Nest transportieren. Da die Läuse den Saft auf Berührung hin abgeben, spricht man mit Recht davon, dass die Ameisen sie „melken“.

Dennoch ist dieses Zusammenwirken natürlich eine Symbiose zum beiderseitigen Nutzen, denn die Ameisen schützen die Blattläuse vor Fressfeinden aller Art. Da die Ameisen ihnen allerdings die Flügel abbeissen, wenn sie ins flugfähige Stadium eintreten, bleibe ich beim unfreundlicheren Begriff.

Umgedrehte Klebestreifen

Egal wie man es nennt: dem Kirschbaum tut es nicht gut! Unsere Idee war, einfach mit einem breiten, festen Klebestreifen den Weg der Ameisen zu unterbrechen. Auf dem Bild sieht man die selbst gebastelten Leimringe um den Stamm des Bäumchens rechts im Foto:

Baum mit Klebestreifen

Zwei Tage später lebte keine Blattlaus mehr auf dem Baum! Ich hab‘ viele eingerollte Blätter untersucht und keine lebende Kolonie mehr vorgefunden. Nur so ein schwarzer Dreck, offenbar irgendwelche Reste ihrer Ausscheindungen oder ein nun eingetrockneter Pilz, der sich auf diesen ansiedelt.

Ein voller Erfolg also! Ganz ohne Spritzen und ohne etwas kaufen zu müssen. Mittlerweile ist eine Woche vergangen, es sind keine neuen Läuse da, doch der Klebstoff lässt nach und einige Ameisen kommen wieder auf den Baum. Evtl. werde ich demnächst neue Klebebänder anbringen, im Moment ist alles im grünen Bereich.

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Autor: ClaudiaBerlin

Claudia lebt und gärtnert in Berlin und bloggt seit 2005 rund ums naturnahe Gärtnern. Folge dem Blog auf Twitter.com/gartenzeilen - da gibts Lesetipps und allerlei Infos rund um unser tolles Hobby.

2 Kommentare

  1. Hast Du dafür Doppelseitiges Klebeband verwendet?
    Bei mir sind die Läuse vor allem an den Johannisbeeren und den Ringelblumen. Das sieht echt ekelig aus :(

  2. Toll Idee.
    Geholfen hat bei mir auch das Anpflanzen von Kapuzinerkresse. Mit ihrem Geruch ziehen sie die Blattläuse an und umliegende Pflanzen haben so gut wie keine. Der Kapuzinerkresse schaden die Blattläuse irgendwie nicht, sie wächst trotzdem sehr erfreulich in alle Richtungen.

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