4,99 Euro soll das Kilo Topinambur derzeit bei Kaisers kosten! Dass die aromatischen Knollen so teuer sind, verstehe ich nicht, denn sie wachsen bei uns tatsächlich „wie Unkraut“. Ja, wir haben sogar Wurzelsperren Richtung Nachbargarten ins Beet gesetzt, damit sie nicht so ausufern.
Nun ist auch endlich Erntezeit! Erst seit letzter Woche ist das Eis gewichen und der Boden nicht mehr gefroren. Wir sind dabei, nach und nach das ganze Topinambur-Beet umzuwühlen, denn es ist Zeit, da mal kräftig auszudünnen. Die Pflanzen durften nämlich einfach wachsen, wie sie wollten – und so wurde der Bewuchs immer dichter, was auch lange Zeit schön aussah und eine dichte „grüne Wand“ ergab. 2012 konnte man allerdings sehen, dass sie an den dichtesten Stellen nicht mehr richtig groß werden.
Da finden sich dann auch nur sehr kleine Knollen, die sich nicht gut verarbeiten lassen. Insgesamt gibts zwar immer noch übergenug verwertbare Knollen, doch ist es sicher besser, den Topinambur mal mehr Luft und Platz zu verschaffen.
Topinambur-Rezepte
In der Küche nutze ich die Topinambur auf zwei Arten: einmal sorgfältig gebürstet und geputzt, dann gehälftelt, kurz gekocht und schließlich mit italienischen Kräutern im Ofen gebraten.
Angerichtet z.B. mit Spinat und einem Dipp aus Soya-Joghurt/Quark und Kräutern. Diese Zubereitung ist recht aufwändig, deshalb verstehe ich ganz gut, dass Topinambur heute nicht mehr so verbreitet ist.
Anders die Suppe: Dafür muss man die Topinambur nur kochen, bis sie durch sind. Sie lassen sich dann kinderleicht schälen, bzw. das weiche Innere fällt geradezu aus der Schale. Leider verliert man dabei die Nährstoffe, die angeblich besonders dicht unter der Schale sitzen. Das weiche Innere kann man dann pürieren und mit etwas Gemüsebrühe als Suppe reichen. Da Topinambur bei manchen Menschen Blähungen verursachen, empfehlen sich auch Kombinationen: 50% Topinambur, 50% Kartoffeln – beide Suppen-Varianten haben mir immer gut geschmeckt!
Was tun mit den kleinen Knollen?
Wirft man die für die Küche zu kleinen Knollen auf den Komposthaufen, wachsen sie dort an und alsbald auch in die Höhe. Sie zu „verjauchen“ ist eine Möglichkeit, sie loszuwerden. Da sie auf Berlin-Brandenburgischem Sandboden so ganz ohne Pflege gut wachsen, besteht auch die Möglichkeit, sie an geeigneten Stellen „in der Landschaft“ auszusetzen. Kann doch nicht schaden, wenn neben essbaren Wildkräutern auch sättigende Knollen wachsen. Wer weiß denn, was uns die Krise noch bringt? ;-)
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21. August 2017 um 10:16
Ich kann Dir zur Topi-Verwertung unser Lieblingsrezept empfehlen, Topi-Kartoffel-Auflauf:
http://auf-dem-weg-in-die-freiheit.blogspot.de/2015/04/topinambur-kartoffel-auflauf.html
LG Petra K.
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