Malven, wilde und gezüchtete

wilde malveDie Malve kenne ich in der Wildform (Malva sylvestris) aus der städtischen Umgebung: auf Brachland, auf Baumscheiben, in Betonkübeln und vernachlässigten Hinterhof-Ecken kann man sie antreffen. Eine hübsche, vielblütige und vom Erscheinungsbild her robuste Pflanze, die sich eigendynamisch fortpflanzt und ausbreitet. Genau das Richtige also für unseren naturnahen Garten – dachte ich!

Zögerlicher Wuchs

Einen ersten Ansiedlungsversuch starteten wir 2010, sähten einerseits Samen, setzten aber auch ein paar vorgezogene ins Hinterland. Am Rand eines Hübelbeets schien sie sich ganz gut zu entwickeln, wurde ca. 80 cm hoch und bekam viele Blüten. An anderen Stellen blieb sie klein, und im nächsten Jahr war sie verschwunden, nur am Hügelbeet kam nochmal eine Miniversion, die nun aber mehr krepelte als gut wuchs und dann nicht wieder kehrte.

In diesem Jahr also ein neuer Versuch: zusammen mit aus drei verschiedenen Quellen stammenden Stockrosensamen zog ich auch ein paar Malven vor (sah aus wie die Wildform, entstammte aber einer gekauften Samenpackung). Zusätzlich erstand ich in einem Gartenmarkt zwei Zuchtformen: eine „‚Primley Blue“ mit recht normalen, aber blauen Blüten, und eine „Lavatera maritima“ mit deutlich exotischerer, zweifarbiger Blütenform:

malva-latera-maritima

Beide hab ich nebeneinander eingepflanzt, unter Beigabe gekaufter (und also vorgedüngter) Gartenerde. Mit dem Berlin-Brandenburger Sand-Erde-Gemisch sollten sie nicht gleich als einzigem Umfeld auskommen müssen.

zwei Malvenarten, eine gedeiht, die andere nicht

Während die blaue Malve sich schnell zu einem breiten, niedrigen Busch mit vielen Blüten entwickelte, krepelte die exotische „Maritima“ dahin, produzierte ein paar Notblüten, vergilbt an den Blättern und wird wohl bald eingegangen sein. Wieder einmal beweist sich: die EINFACHERE Version einer Pflanze hält in unserem Garten viel besser aus als auf besondere Schönheit gezüchtete Exemplare.

Stockrosen? Von wegen! Fast alles Malven…

MalveWir wollten auch gerne wieder Stockrosen haben und machten 2012 zum Jahr der Stockrosenoffensive. Über 20 vorgezogene, wundervoll entwickelte Pflänzchen verteilten wir an verschiedenen Standorten. Zudem sähten wir auch Samen direkt aus und freuten uns, dass sich tatsächlich viele Pflänzchen zeigten!

Mittlerweile blühen einige davon und seither ist die Verwunderung groß: gefühlte 70% der geflanzten „Stockrosen“ sind ganz normale Malven!!! Ich verstehe es wirklich nicht, denn GANZ SICHER hatte ich Samen aus mindestens drei von vier Tütchen mit selbst gesammelten Samen von Stockrosen entnommen!!!

Nun ja, Malven wollten wir ja auch haben…. :-)

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Autor: ClaudiaBerlin

Claudia lebt und gärtnert in Berlin und bloggt seit 2005 rund ums naturnahe Gärtnern. Folge dem Blog auf Twitter.com/gartenzeilen - da gibts Lesetipps und allerlei Infos rund um unser tolles Hobby.

4 Kommentare

  1. ich sammelte selbst von ungefüllten Stockrosen Saat, trocknete diese und sähte sie aus, nun nach zei jahren blühen sie das erste Mal, vieleicht kommen dies auch erst im nächsten Jahr aus den Rosetten
    Frauke

  2. Ach Malven sind das. Ich hab die jetzt schon echt oft wo gesehen. In den verschiedensten Gärten, und ich find dei echt sehr schön.

    Mir gefällt der Lilaton so gut.

    LG

  3. Ich habe mir dieses Jahr das erste Mal Stockrosen gekauft und hoffe das diese nächste Jahr auch nochmal blühen. Mit Saat tu ich mich generell schwer… Nur selten wird etwas daraus.

    Lg

  4. Pingback: Hannaxels Blog » Flora und Fauna mitten in der Woche «

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