Seit der Übernahme unserer beiden nebeneinander liegenden Gärten „am E-Werk“ Mitte 2008 und Anfang 2009 haben wir schon etliche neue Bäume gepflanzt. Nach und nach werden wir die hier mal vorstellen. Heute soll es die Mispel sein, die nun im zweiten Jahr ihre bereits deutlich vermehrten Blüten entfaltet:
Der Mispelbaum (Mespilus germanica) wurde von römischen Legionären nach Germanien gebracht. Ursprünglich war die Mispel in Vorderasien beheimatet und wurde z.B. am Kaspischen Meer kultiviert. In verwilderter Form kommt sie bei uns vor, allerdings recht selten. Ihre Wuchsform soll stets etwas „bizarr“ wirken, was sich am krummen Stamm schon jetzt andeutet. Die Früchte soll man nach den ersten Frösten (oder längerer Lagerzeit) essen können, sofern die Vögel etwas übrig gelassen haben. Wir sind gespannt!
Austrieb aus der „Unterlage“ – was ist das?
Beim Fotografieren gestern haben wir entdeckt, dass aus dem Stamm der Mispel relativ weit unten etwas ganz anderes wächst:
Was das wohl ist? Wir wussten gar nicht, dass es sich um einen veredelten bzw. gepfropften Baum handelt, denn die Veredelungsstelle ist kaum sichtbar, wenn man nicht weiß, dass da eine ist.
Erworben haben wir den Baum bei den Schwerdtfeger Obstbaumschulen, im Shop für alte Obsorten – eine Quelle, mit der wir bisher nur gute Erfahrungen gemacht haben. Vielleicht frage ich da mal nach!
11. Mai 2011 um 12:05
Hallo Claudia,
Deine Mispel-Unterlage ist wahrscheinlich ein Weißdorn. Die Blätter sehen jedenfalls sehr nach Crataegus aus.
(Quelle: Wikipedia)
14. Mai 2011 um 10:00
Hi,
ohne den Wiki Artikel gelesen zu haben, nur anhand des Bildes, würde ich da auch sagen, dass es sich um Weißdorn handelt.
Ist schon interessant, was alles so auf eine robuste Unterlage gepfropft wird und auch funktioniert.
Liebe Grüße
jK
19. Mai 2011 um 12:51
Ups, bis jetzt wusste ich nicht, dass Mispeln überhaupt veredelt werden. Bei uns wachsen sie wild und aus den Früchten wird Schnaps gemacht, der Hundsärsch oder Arschkratzer. Sehr gewöhnungsbedürftig im Geschmack.
20. Mai 2011 um 14:49
Hach, Biggi, dann musst du aber wirklich noch dazu lernen :-) Im Geschmack gewöhnungsbedürftig, das stimmt wohl. Aber wenn du dich erst einmal daran gewöhnt hast, schmeckt das wunderbar.
27. Juli 2011 um 21:55
Sehr geehrte „Wilder Gartenblog-Gemeinde“! Wir veredeln unsere Mispeln auf die Weißdorn-Unterlage. Mit dieser Unterlage hat diese Gattung einen guten und stabilen Stand, wird alt und fruchtet dankbar und ergiebig. Zu den Früchten: Versucht es doch mal, sie lange genug hängen zu lassen. Wird dieses so gemacht, werden die Früchte weich und schmecken kaum noch pfad, bzw. herbe, sondern etwas nach Marzipan!? Selbstverständlicht nicht so lange warten, bis diese am Baume verfaulen;) Auch haben wir mit unserer „nebenbei laufenden“ Mosterei Apfel-Birne-Mispel-Saft kreiert – lecker! So, Euch einen schönen Abend und schaut zur nächsten Saison mal in unserem Obstbaum-Onlineshop vorbei – alles aus eigener Anzucht!
Gruss, Wolf Schwerdtfeger