Letzten Samstag waren wir nach längerem Zu-Hause-hocken mal im total verschneiten Garten. Es ist jedes Jahr beeindruckend, das zu sehen, zu spüren, die Stille zu „hören“. Außer uns war niemand da, soweit wir die Kleingartenanlage überblicken konnten. Nur ein paar Katzen streunten umher, unbeeindruckt von der klirrenden Kälte.
Auf dem Bild sieht man den Abzweig des Wegs, der zum Vereinshaus der KGA „Am E-Werk“ führt. Auf der Tafel das Vereinslogo, dem im letzten Jahr das früher hinter dem Gartenmännchen grafisch angedeutete E-Werk abhanden gekommen ist. Wie man sieht, steht das E-Werk in der Realität trotzdem noch – und es hat uns noch nie gestört. Im Gegenteil, die zwischen den Gärten durchlaufenden riesigen Fernwärme-Rohre geben der Anlage einen ästhetisch reizvollen bizarren Charakter: wie sich Natur und Technik, Grün und Silberrohr miteinander verbindet, ergibt immer wieder interessante Foto-Motive. Es sieht eben nicht aus, wie überall, wie in JEDER Anlage – es ist halt so richtig BERLIN!
Im Garten angekommen, machten wir uns erstmal einen Kaffee. Das Wasser dazu musste erst aufgetaut werden! Zum Glück hatten wir kurz vor dem Wintereinbruch noch alles winterfest gemacht, die Beete und Neupflanzungen (5 neue Bäume, 15 Büsche) mit Blättern und Mulch geschützt, die Tonnen gelehrt, das Wasser abgestellt, das Tomatenhaus ausgeräumt.
Es war nichts mehr zu tun, nur schauen, herum wandern, Spuren in den Schnee schreiben… schön!
Manche verdorrte Staude bietet jetzt einen interessanten Anblick. Wie immer haben wir nicht alles abgeschnitten, sondern viel stehen lassen. Tod und Vergänglichkeit gehört zum Leben – und ich will auch sehen, wie die Pflanzen vergehen.
Die kleine „Bonsai-Weide“ ist seit dem Gartenbesuch im Schnee 2009 deutlich gewachsen:
8. Dezember 2010 um 14:31
Das zweite Bild find ich besonders schön :)
Freue mich schon durch meinen Spaziergang durch unsere verschneite Kolonie morgen!
9. Dezember 2010 um 09:25
Ihr habt wenigstens noch Schnee, bei uns ist alles weg.
lg kathrin
10. Dezember 2010 um 15:57
Wirklich ein sehr schöner Kontrast. Ich muss auch sagen, dass mich das zweite Bild besonders fastziniert. Wie die Rohre aus dem Dickicht ragen, in den Himmel. Man könnte es sehen, wie eine Übermacht der Technik gegenüber der Natur. Und das Gekrakel auf dem einen Rohr könnte man als menschlichen Widerstand deuten.
Im Gegensatz dazu das zweite Bild, zeigt eher ie Stärke der Natur, weil der Busch trotz schwerer Bedingungen überlebt.
Man könnte wirklich eine sehr ausgefallene Fotoreihe daraus machen. Sehr gelungen. Hast du denn noch mehr Fotos davon? Wenn ja, probier das mit der Fotoreihe doch mal aus! Mit einem irreführenden Text dazu, wird es sicher als Kunstwerk gewertet :)
13. Dezember 2010 um 14:17
Ich muss sagen, dass ich froh bin, dass der Schnee bei uns in NRW mittlerweile verschwunden ist. Anfangs sieht man die Schneelandschaft sehr gerne, wenn der Schnee sich allerdings zu Matsch und Schlamm wandeln, sehnt man sich wieder nach schneefreien Straßen.
16. Dezember 2010 um 10:26
Die „Übermacht“ der Technik würde allerdings bei längerem nichtbeschneiden der Natur schnell vergehen. Baumwurzeln, Äste und Pflanzen aller Art können solche Rohre ganz schnell überwuchern und aus den Angeln heben. Sehr schöne Fotoreihe. Zeigt wieder einmal, wie gegensätzlich die Welt doch ist.
4. Januar 2011 um 09:28
Bei uns haben die Katzen wegen der Höhe des Schnees keine Chance mehr durch zu kommen!