Zugegeben: die verdorrten Topinambur sind jetzt im Dezember kein schöner Anblick mehr.
Doch als ich gestern mal wieder erntete, hab‘ ich deutlich mehr größere Knollen geerntet als noch vor zwei Wochen. Da waren sie auch schon komplett verwelkt, doch Matt fand, es sei noch Saft in den Riesenstängeln, also ließen wir sie stehen. Und siehe da: die Knollen haben noch zugelegt!
Zur Lagerfähigkeit der Topinambur: vertrocknete Knollen wieder erwecken
Topinambur lässt man am besten in der Erde und erntet nur nach Bedarf. Denn ein Grund, warum sie durch die Kartoffel aus dem traditionellen Anbau verdrängt wurde, ist gewiss ihre vergleichsweise kurze Haltbarkeit. Sowohl beim Chefkoch als auch auf Kuechentipps.de findet man denn auch die üblichen Hinweise: nicht länger als fünf Tage aufbewahren, am besten in einem feuchten Tuch im Gemüsefach des Kühlschranks (NICHT in Plastik, wegen der Schimmelgefahr).
Was aber, wenn doch mal ein paar Knollen zu lange liegen geblieben sind? Topinambur kann man nicht allzu oft essen, finde ich. Also ist es mir neulich passiert: binnen zwei Wochen waren sie ziemlich verschrumpelt und ich dachte ans Wegwerfen. Aber halt, warum nicht mal ein Experiment machen? Ich legte die Knollen (immer noch ungesäubert und ungeschält!) in eine Schüssel mit Wasser und wartete ab: Am dritten Tag waren sie wieder prall wie eh und je. Dem Geschmack hat das Vertrocknen und wieder Wasser ziehen nicht geschadet – na sowas!
Die Zubereitung – ein einfaches Rezept
Ich schäle Topinambur nicht, da ja die meisten Nährstoffe unter der Schale sitzen, sondern rubble sie nur mit einem sauberen Drahtgeflecht-Spülschwamm ab. Manchmal koche ich sie dann noch ca. 10 Minuten vor, schneide ich sie in zwei Hälften oder vier Viertel und lege sie in eine ofenfeste Form (z.B. eine Lasagneform, das Backblech geht auch). Dazu Olivenöl, Pfeffer und Rosmarin, dann kommt das Ganze in den Ofen. Wie lange es dauert, muss man austesten, da die Größe der Knollen und das Vorkochen eine Rolle spielen. Ohne Vorkochen dauert es mindestens 40 Minuten bei 180 Grad – oft auch deutlich länger.
Mit Kräuterquark reicht mir das dann für ein einfaches Abendessen – dazu passt Feldsalat oder Spinat.
Hier noch ein paar genauere Topinambur-Rezepte anderswo:
- Topinambur-Risotto
- Tofu-Gemüse-Pfanne an gebackenem Topinambur und Rote Bete Quinoa
- Lauwarmer Topinambursalat
- Topinambur-Puffer
16. Dezember 2009 um 17:56
Aufgrund der so oft beschriebenen Wuchergefahr habe ich keinen Topinambur im Garten. Ich bräuchte eine Ecke, in der er sich ungestört austoben kann, hab ich bislang leider nicht. Naja, vielleicht finde ich irgendwann mal den idealen Platz.
Dein Abendessen würde ich sofort jedem aufwändig zubereiteten Essen vorziehen!
Liebe Grüße, Margit
17. Dezember 2009 um 00:36
Unsere bekommen zum Nachbarn hin eine Wurzelsperre. Da ist zwar noch ein Meter Platz hin, aber sicher ist sicher.
19. Dezember 2009 um 18:21
Danke für die Rezepte
LG HDF
21. Dezember 2009 um 16:23
Hallo,
das ist eine interessante Idee, die Topinambur einfach ins Wasser zu legen und quellen zu lassen. Solange es noch frostfrei im Garten ist, kann man sie auch einfach an einer Stelle mit lockerem Boden im Garten vergraben und bei Gebrauch wieder ausbuddeln. Das funktioniert übrigens auch bei Möhren.
Gruß, Christina
22. Dezember 2009 um 11:21
Das Rezept sieht interessant aus. Seit meinen ersten Kochversuchen wächst Topinambur bei mir nur noch als Zierpflanze, aber vielleicht sollte ich noch einmal einen Versuch wagen ….
22. Dezember 2009 um 14:04
wow, ich finde das klingt super interessant. ich werds mal ausprobieren müssen ;)
15. Februar 2010 um 11:47
Tolle Sache. Was man alles im Garten anpflanzen kann. Als Stadtmensch is(s)t man doch andere Lebensmittel.
Jetzt noch ein kleines Steak zu der Knolle, hm..
13. Oktober 2016 um 08:56
Das Zeug ist einfach lecker !