Nachdem wir kürzlich die unsägliche, raumgreifende und den Blick verstellende Tomaten-Überdachung bereits zurück gebaut hatten, waren nur noch die Kletterhilfen übrig. An ihnen kümmerten vier Tomaten vor sich hin, die offenbar schon früh mangels Feuchtigkeit Schaden genommen hatten.
Die nun spitz in den Himmel zeigende Lattenkonstruktion gefiel uns nicht wirklich – und dauernd wie blöde Tomaten gießen, die uns nicht mal schmecken, macht auch keinen Spaß. Gestern fassten wir uns also ein Herz und entfernten den ganzen Aufbau mitsamt dem Tomaten. Matt machte sich freudig an die Arbeit:
Wie man sieht, gerät jetzt – durchaus beabsichtigt – der neulich aus dem nahe gelegenen Wäldchen mitgenommene alte Baumstamm zum optischen Mittelpunkt:
Den haben wir dann ein wenig hin- und her gerückt und schließlich eingegraben:
Und so sieht das jetzt im Überblick aus:
Der Bereich rund um den Stamm bleibt als verlockende Gestaltungsaufgabe! Wir lassen das erstmal auf uns wirken und werden Ideen diskutieren, wenn sie kommen. Es ist jedenfalls ein tolles Erlebnis, wie man mit ein paar wenigen Eingriffen binnen vier Wochen Gestalt und Atmosphäre eines Gartens drastisch ändern kann!
So sah der Raum vor dem Haus VORHER aus – noch mit blickdichter Thuja-Hecke vor der Terasse und Tomaten-Gerüst in „voller Schönheit“:
Die Kletterhilfe muss ja nun auch irgendwo hin – Entsorgung und Wegräumen ist nicht unproblematisch ohne großen Schuppen und ohne Auto. Wir werden sie an die furchtbar kahle Rückseite der Laube montieren und dort etwas hoch ranken lassen:
22. August 2008 um 08:13
Freilandtomaten, die Euch nicht schmecken??? Sehr merkwürdig…ich wünschte, ich könnte wieder welche kultivieren.Naja…des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Ihr bevorzugt halt eine Totholzvilla für Insekten, das vermute ich jedenfalls bei diesem in sonnigem Terrain eingebuddeltem Baumstumpen, ein Biotop für Farne und andere Schatten liebende Organismen kann´s ja nicht sein.
LG
Sisa
22. August 2008 um 09:02
Tomaten und Tomaten ist ein Unterschied! Diese hier waren sehr geschmacksarm, schon am Stock bei Erreichen der Reife schnell matschig/mehlig – ein himmelweiter Unterschied zu den Tomaten, die ich sonst esse (Rispentomaten, Flaschentomaten…).
Das Gewächshaus ist im übrigen immer noch voll mit gut entwickelten Tomaten, die wir durchaus nutzen.
Mit dem Baumstumpf ist keinerlei Ambitionen auf „Farnwelt“ verbunden. Bäume stehen doch überall und man könnte sie anstatt ganz fällen auch mal halb abschneiden – eine Vorgabe für die Art der Rundumbepflanzung sehe ich da nicht. Ich stelle mir ein kombiniertes Nutz- & Zierbeet vor, das das ganze Jahr über einen hübschen Anblick bietet.
Im ganzen Garten haben wir bisher keinen einzigen Regenwurm gesichtet, es kommen keine Amseln – nada! Das ist alles Ergebnis der „Wüstenpflege“ des Vorgängers, der wir durch „Verwilderung“, Bodenbewuchs und Bereitstellung von Wohnraum für Insekten entgegen wirken. Optisch ist so ein Stamm für mich strukturierendes Objekt, um das herum natürlich was Schönes kommen muss… wohl nicht mehr dieses Jahr, aber im nächsten.
22. August 2008 um 13:23
Regenwürmer kannste prima mit Kaffeesatz anlocken. Und ich finde die Idee von totem Holz als Gestaltungselemente gar nicht so schlecht. Ich kann mir vorstellen, dass sich dieser schöne alte Baumstumpf als zentraler Blickfang in Eurem Garten gut macht, wenn er erst mal von üppigem Grün umgeben ist.
Für die Rückwand der Laube: Soll da was Essbares hin oder darf’s auch einfach nur schön sein? Kletterrosen oder wilden Wein fänd‘ ich an der Wand gar nicht schlecht. Kommt natürlich drauf an, wieviel Sonne Ihr da habt und wie der Boden beschaffen ist.
22. August 2008 um 14:27
Liebe Claudia, würdest Du bitte den Link aus meinem vorherigen Kommentar entfernen. Ich hatte nicht drauf geachtet, dass bei den Formulardaten noch automatisch meine alte Domain eingetragen wurde. Die gehört mir aber nicht mehr und ist jetzt mit so ’ner Werbeseite belegt. In einem meiner Kommentare zum Engerling-Posting weiter unten ist die alte Adresse leider auch noch mit reingeflutscht. Sorry, wie gesagt, es ist mir nicht gleich aufgefallen. Wird nicht wieder vorkommen.
22. August 2008 um 14:40
Hab ich gemacht. Kein Problem! Liebe Grüße
22. August 2008 um 21:31
Da hat sich ja wirklich allerlei getan in eurem Gartenleben! In den letzten Monaten habe ich nur selten hier hereingeschaut. Schön, dass ihr ein Stückchen Welt gefunden habt, in dem ihr das wilde Gärtnern fortsetzen könnt. Wie ich sehe, bist du auch ein Barfuß-Fan, Matthias! Im Sommer laufe ich manchmal drei oder vier Stunden barfuß durch die Lande, wenn es der Boden zulässt. Leider sind ja viele Wege mit Schotter befestigt, so dass auch trainierte Flüsse Schwierigkeiten bekommen. Vor ein paar Tagen wäre ich beinah barfuß auf eine große Kreuzotter getreten, die mir und den Hunden bei dieser Gelegenheit freundlicherweise ihre Friedfertigkeit demonstriert hat. Aber das wird euch in eurem Garten wahrscheinlich nicht passieren! Jedenfalls wünsche ich euch viel Freude bei der Gestaltung eures neuen Paradieschens und werde mal wieder öfter in das wilde Gartenblog rein schauen.
24. August 2008 um 23:23
Hallo Claudia & Matt,
ich muss ebenfalls gestehen, dass ich in dieser Saison nicht oft (genug) hier ins wilde Blog geschaut und deshalb vermutlich (muss gleich erst mal gucken …) gaaaanz viel verpasst habe.
Beim Gitter an der kahlen Wand musste ich seltsamerweise gleich an Himbeeren & Brombeeren denken. Aber Rosen oder Clematis machen sich dort sicher auch ganz nett, sind halt nur nix zum lecker Futtern. ;-)
Ja, und dann kommt es schließlich auch drauf an, welche Himmelsrichtung das ist und wie viel Sonne es demnach kriegt. Aber die Idee, das nun als Stützgerüst für eine Berankung/Bepflanzung vor dieser Wand zu nutzen, finde ich gut.
Der alte Baumstamm ist auch toll. Mein erster Gedanke war: Dort einen See aus unterschiedlich großen Kuller-Steinen drum herum anzulegen. Wäre doch zu schade, wenn er durch evtl. zu hoch wachsende Stauden nicht mehr sichtbar wäre. Also: Wenn Bepflanzung, dann niedrig. Zwischen den Steinen des Steinsees könnte sich ja das ein oder andere Steingartenpflänzchen herausschlängeln … ;-)
Nun ja, nur so ein spontaner Gedanke …
Zu den 4 Tomaten bei euch:
Bei uns gibt es in diesem Jahr auch nicht sooo viele Tomaten, und den Geschmack fand ich auch schon mal aromatischer. Liegt vielleicht wirklich daran, dass man bei Regen oft vergisst sie zu gießen, wenn man ein Dach drüber hat. Ging uns genauso. Man denkt: Ach, heute muss ich keine Kannen schleppen, hat ja ordentlich gegossen, aber die überdachten Pflanzen haben gar nix mitgekriegt. Tja … :-(
Seid (mal wieder) lieb gegrüßt von der heute ziemlich schniefenden und mit Unmengen von Salbeitee abgefüllten Ulrike