Was da auf dem Erdbeerbeet wuchs, hielt ich zunächst für „irgend ein Unkraut“, doch ließ ich es in Ruhe wachsen.
Es sah hübsch aus mit seinen großen gezackten Blättern und den weißen Blüten, die sich in den Abendstunden öffneten:
Erst in den letzten Tagen zeigten sich auch die stachligen Früchte – und da haben wir dann richtig geraten: es ist der Stechapfel (Datura Stramonium), eine der drei klassischen „Hexenpflanzen“ neben Bilsenkraut und Tollkirsche.
Auf Botanicus.de lese ich: „Stechapfel findet man auf Ödland, Schutt und an Wegen. Er benötigt lockeren, stickstoffhaltigen Boden.“ Das stützt unseren Verdacht, dass unser Vorgänger nicht nur die Erde offen gehalten hat, sondern dazu auch noch gedüngt, vielleicht „überdüngt“ hat – die Pflanzen krepelten ja ziemlich vor sich hin, was sich allerdings durch viel Gießen nun schon deutlich gebessert hat.
Die Engelstrompete gehörte früher zur Gattung, doch hat man sie mittlerweile als eigene Gattung ausgeschieden. Ihre Früchte sind nicht stachelig und sie wird im Gegensatz zum Stechapfel, der es max. auf einen Meter Höhe bringt, sehr viel größer.
Warnhinweis:
Alle Pflanzenteile sind äußerst giftig und in allen Info-Quellen wird massiv davor gewarnt, ihn als Droge (als Tee oder geraucht) zu verwenden, da man schnell die tödliche Dosis erwischt und der Rausch äußerst übel sei. Botanicus schreibt: „2 – 4 Stunden nach der Giftaufnahme können starke Halluzinationen auftreten, die mitunter tagelang anhalten. Starke Vergiftung führt zu motorischer Unruhe des Patienten, zu Weinkrämpfen und Rededrang sowie zu Raserei und Tobsuchtsanfällen, ferner erfolgt Bewußtlosigkeit und narkoseähnlicher Schlaf. Der Tod tritt durch Atemlähmung ein.“
Nun, ich will den Stechapfel weder essen noch rauchen, sondern nur ansehen!
Anderswo:
Auch in Gmias Garten ist der Stechapfel unerwartet aufgetaucht. Im Gärtner-Blog finden sich Tipps zur Anzucht bzw. zum Überwintern. In den Kommentaren dazu wird die Drogenwirkung und die rechtliche Situation bezüglich des Anbaus ausführlich diskutiert.
15. August 2008 um 14:52
Das ist aber eine ausergewöhnliche Pflanze.
16. August 2008 um 19:31
am besten an die hippies von nebenan verkaufen ;)
…soll auch eine aphrodisierende wirkung haben!
19. August 2008 um 12:58
@sabine: wenn du das Posting GELESEN hättest, hättest du diese lockere Bemerkung vermutlich nicht gemacht. Aber dir gings ja auch nur um den Link zum Versicherungsvergleich. Sowas entferne ich, meist gleich mitsamt dem Kommentar – diesen lass ich zur Demo noch ein bisschen stehen.
11. August 2014 um 15:13
Ach du grüne Neune, diese Pflanze wächst vor meiner Terrasse. Ich hatte keinen blassen Schimmer was es für eine war. Fand sie einfach nur hübsch.